Eitan Haber

Eitan Haber

Verteidigungsminister Rabin im Gespräch mit Eitan Haber

Eitan Haber (1940–2020) war ein israelischer Journalist und Publizist sowie enger Berater Jizchak Rabins und dessen Bürochef

Leben

tachles-Newsletter vom 8. Oktober 2020:

Eitan Haber verstorben

In Tel Aviv ist am Mittwoch der Journalist und langjährige Berater Yitzhak Rabins im Alter von 80 Jahren nach einer ausserordentlichen Karriere in der Armee, im Journalismus und in der Politik verschieden.

Haber war es, der 1995 Israel und der Welt mitteilte, dass der Premier den Folgen des Mordanschlags auf ihn erlegen sei. Aber nicht nur deshalb war sein Leben untrennbar mit der Geschichte Israels verbunden. Geboren in Tel Aviv, begann er früh für Jugendzeitschriften zu schreiben, und während seines Armeedienstes arbeitete er als Autor für das mittlerweile eingestellte Armeemagazin Bamachaneh. Im Rahmen dieser Funktion traf er Rabin, der zu jener Zeit das nördliche Kommando der IDF führte. 1960 wurde Haber Militärberichterstatter bei der Tageszeitung Yedioth Achronoth, für die er 25 Jahre lang arbeitete. Gleichzeitig war er für die Israel Broadcasting Corporation und das Armeeradio tätig. 1985 berief ihn Rabin, damals noch Verteidigungsminister, als Berater in seine Dienste. Als 1990 die Einheitsregierung zerbrach, kehrte Haber zu Yedioth Achronoth zurück, um zwei Jahre später, nach der Wahl Rabins zum Premierminister, seine Arbeit als Berater und zusätzlich Administrationsleiter wieder aufzunehmen. Er war ebenfalls für die Medienarbeit verantwortlich und schrieb Reden für den Premier. Speziell während des Prozesses rund um die Oslo-Verträge und das Friedensabkommen mit Jordanien in den 1990er Jahren arbeitete er sehr eng mit Rabin zusammen. Nach dessen Ermordung kehrte er dann nochmals zu Yedioth Achronoth zurück.

Zum Tode Habers sagte Präsident Reuven Rivlin, dass ihn dieser Verlust sehr traurig mache; Haber sei ein Verfechter des präzisen schriftlichen Ausdrucks gewesen, habe Geschichte in Worte gefasst und seine Schreibkunst für unvergessliche Momente eingesetzt – Meisterwerke, die im nationalen Gedächtnis eingeschrieben seien. Auch Premier Netanyahu und Verteidigungsminister Gantz schlossen sich den Reihen der Kondolierenden an und würdigten die Verdienste Eitan Habers – Netanyahu allerdings unter Vermeidung einer Erwähnung der Verdienste des Verstorbenen um die Oslo-Verträge. Haber hatte letztes Jahr im Rahmen eines Interviews bekanntgegeben, dass er unter Darm- und Pankreaskrebs sowie Parkinson leide. «Ich könnte morgen daran sterben», sagte er. «Aber das ist nicht schlimm. Wir haben unser Ding 60 Jahre lang getan.»

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