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Elaiussa Sebaste

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Elaiussa Sebaste (Erde)
Elaiussa Sebaste
Elaiussa Sebaste
Erde
Elaiussa Sebaste an der kilikischen Küste.
Theater in Elaiussa Sebaste
Türkische Dorfanlage und antike Ruinen (um 1860)

Elaiussa Sebaste ist eine antike Stadt und zeitweilige Königsresidenz an der Küste Kilikiens, beim heutigen Dorf Ayaş, rund 30 km östlich von Silifke in der türkischen Provinz Mersin. Es grenzt im Westen direkt an das antike Korykos, das heutige Kızkalesi.

Lage der Stadt

Über die vorrömische Geschichte des Ortes ist wenig bekannt, erwähnt wird er zuerst im frühen 1. Jahrhundert v. Chr. Der ursprüngliche Kern der Stadt lag auf einer Insel unmittelbar an der Küste, die jedoch früh verlandete. Die Entwicklung von Elaiussa Sebaste wurde gefördert durch die günstige Lage an der Küstenstraße, die in der Antike Kleinasien mit Syrien verband, und die Einbeziehung der Stadt in den intensiven Handel in der Region. Wirtschaftlich bedeutend hierfür waren die ausgedehnten Wälder im Hinterland als Holzlieferanten und der Anbau von Wein und Oliven (griech. elaion), worauf der Name des Ortes vermutlich anspielt.[1]

Zeitweilige Königsresidenz

20 v. Chr. erweiterte der römische Kaiser Augustus das Reich des kappadokischen Klientel-Königs Archelaos I. um einen Teil des sogenannten „rauen Kilikiens“ und um Gebiete Kleinarmeniens. Der Erwerb des kilikischen Küstenstreifens war für Archelaos Anlass, seine Residenz aus dem kappadokischen Mazaka auf die (wesentlich angenehmere und für Reisende besser erreichbare) kilikische Insel Elaiussa zu verlegen, wo er sich einen Palast erbauen ließ. Archelaos benannte den Ort zu Ehren von Kaiser Augustus in "Sebaste" um (nach Sebastos, der griechischen Form von Augustus). In seinem Palast in Elaiussa-Sebaste empfing Archelaos auch Staatsgäste, unter anderem seinen Schwager König Herodes den Großen von Judäa.[2]

38 n. Chr. fiel die Stadt an Antiochos IV. von Kommagene. Seit 72 n. Chr. gehörte Elaiussa zur römischen Provinz Cilicia.

Der Niedergang der Stadt begann im 3. Jahrhundert, besonders durch die Eroberung durch die Sassaniden im Jahr 260. In der Spätantike ist sie als Bistum belegt und bestand wohl bis zum Einfall der Araber fort.

Erhaltene antike Gebäude

Gut erhalten sind ein Theater, die Agora, auf der in der Spätantike eine Kirche errichtet wurde, ein römischer Tempel, der zu einer Kirche umgebaut wurde, ein großer spätantiker Rundbau mit Portikus am Hafen, Reste von Aquädukten und Thermen. An den Straßen in der Umgebung der Stadt liegen zahlreiche, sehr gut erhaltene Nekropolen. Einige Kilometer im Landesinneren liegt die zeitweilig zu Elaiussa gehörende Stadt Kanytelleis. Etwa sieben Kilometer östlich liegt am Meer das Ruinengelände von Akkale, das vermutlich einen Palast und dazugehörige Gebäude darstellt. Es wird allgemein mit Elaiussa Sebaste in Verbindung gesehen.

Ausgrabungen

Seit 1995 graben italienische Archäologen der Universität La Sapienza in Rom unter der Leitung von Eugenia Equini Schneider in Elaiussa Sebaste.

Literatur

  • Ernst Kirsten: Elaiussa-Sebaste in Kilikien. In: Mansel'e Armağan – Mélanges Mansel. Ankara 1974, Bd. 2, S. 777–802.
  • Alois Machatschek: Die Nekropolen und Grabmäler im Gebiet von Elaiussa Sebaste und Korykos im rauhen Kilikien. Böhlau, Wien 1967.
  • Eugenia Equini Schneider (Hrsg.): Elaiussa Sebaste. Bretschneider, Rom
  1. Campagne di scavo 1995–1997. 1999, ISBN 88-8265-032-4.
  2. Un porto tra Oriente e Occidente. 2003, ISBN 88-8265-257-2.
  3. L´Agora Romana. Ege Yayinlari, Istanbul 2010, ISBN 978-605-5607-21-0

Weblinks

 Commons: Elaiussa Sebaste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schneider, Elaiussa Sebaste, 2008, S. 8.
  2. Flavius Josephus: Antiquitates Judaicae 16, 4, 6.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elaiussa Sebaste aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.