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Elektromechanik
Die Elektromechanik ist ein Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich vor allem mit der Erzeugung mechanischer Vorgänge mit Hilfe elektrischer Antriebe befasst. Diese mechanischen Vorgänge können alle Größenordnungen von der Verstellung eines Zeigers bis hin zum Motorantrieb umfassen, ebenso zahlreiche Anwendungszwecke von der Informatik bis hin zur Großenergietechnik.
Das Gebiet der „Elektromechanik“ überschneidet sich dabei vielfach mit enger spezialisierten Gebieten wie dem Elektromaschinenbau, der Elektroinstallation, der Elektronik, der Informationstechnik sowie auch der elektrischen Steuerungstechnik, Feinmechanik und dem Maschinenbau. Das Zusammenspiel der Elektromechanik mit der Informationstechnik wird durch die interdisziplinäre Mechatronik abgedeckt.
Elektromechanische Bauteile und deren Anwendung
Klassische Bauteile der Elektromechanik sind vor allem der Schalter, das Relais, der Elektromagnet und der Elektromotor.
Relais (Allgemeines Symbol)
Antrieb eines Stützrelais
Klassische Beispiele für die Anwendung der Elektromechanik sind elektrische Messgeräte mit mechanischen Anzeigeteilen, Drehwähler wie z. B. der Hebdrehwähler in den frühen fernmeldetechnischen Vermittlungsstellen oder auch die von Konrad Zuse entwickelten Rechenmaschinen Zuse Z1 bis Zuse Z22 bzw. Z23.
Elektromechanische Stellwerke nehmen manuelle Eingaben unter anderem über mechanisch gekoppelte Drehhebel entgegen und geben eine haptische Rückmeldung darüber, ob ein Stellvorgang sicher ausgeführt werden kann. Stellanweisungen an die Außenanlage, sowie Zustandsabfragen und die Übermittlung von Informationen an benachbarte Stellwerke erfolgen elektrisch.
Moderne Anwendungen sind z. B. Teleskopantriebe oder Aktoren der Lineartechnik, die als Stellantrieb zur Ventilsteuerung eingesetzt werden können oder aus denen beispielsweise ein kompletter Hexapod aufgebaut werden kann. Auch Lautsprecher zählen zu den elektromechanischen Wandlern.
Berufe in der Elektromechanik
Ein Elektromechaniker als Handwerker war damit eine Allroundfachkraft im Gebiet der Elektrotechnik. Zunehmend wurde das Tätigkeitsgebiet der Elektromechanik jedoch durch die Umstellung von steuerungs- und informations- sowie auch energietechnischen Systemen auf rein elektrisch bzw. „elektronisch“ wirkende Vorgänge eingeengt. Das führte dazu, dass die berufsspezifische Ausbildung zum Elektromechaniker in Deutschland seit dem 1. August 2003 nicht mehr möglich ist. Sie wurde abgelöst durch die Ausbildungen
- Systemelektroniker/in und
- Elektroniker/in – Automatisierungstechnik (Handwerk)
Literatur
- Arno Lenk: Elektromechanische Systeme. 3 Bände, VEB Verlag Technik, Berlin 1971
- Eberhard Kallenbach, Siegfried Lusche: Elektromechanische Bauelemente. In: Eugen Philippow (Hrsg.): Taschenbuch Elektrotechnik Band 3, Teil 1, Verlag Technik, Berlin 1989, S. 490–509, ISBN 3-341-00203-0
- Rüdiger G. Ballas et al.: Elektromechanische Systeme der Mikrotechnik und Mechatronik. 2. Auflage, Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-89317-2
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elektromechanik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |