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Elijahu David Rabinowitz-Te'umim

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Elijahu David Rabinowitz-Te'umim
Elijahu David Rabinowitz-Te'umim

Elijahu David Rabinowitz-Te'umim[1], Akronym ADeReT (geb. am 11. Juni 1845[2] in Pikeliai, Russisches Reich; gest. am 10. März 1905 in Jerusalem / Jahrzeit 3. Adar), war ein litauischer Rabbiner und Tora-Gigant des 19. Jahrhunderts, Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Ponivez, Schulhaupt der Mirrer Jeschiwa, Führungspersönlichkeit der Aschkenasim in Jerusalem und Autor brillanter halachischer Werke.

Leben

Er wurde im heutigen Litauen geboren und stammte aus einer sehr armen, aber gottesfürchtigen Familie. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter, so dass sein Vater, Rabbi Benjamin Rabinowitz, ihn und seinen Zwillingsbruder Tzvi-Yehuda allein gross zog. Er studierte den Talmud unter Anleitung seines Vaters, der ein grosser Tora-Gelehrter war, und hatte bereits im Alter von fünfzehn Jahren ein enormes Wissen der rabbinischen Literatur.[3] Nach seiner Heirat 1861 lebte und lernte er in Ponevezh.

Im Jahre 1875 wurde er im Alter von nur 29 Jahren zum Rabbiner der Ponivezer Gemeinde bestellt und wurde während seiner fast zwanzigjährigen Tätigkeit aufgrund seines immensen Wissens sehr verehrt, jedoch nicht dementsprechend bezahlt.

Im Jahr 1893 wurde er zum Rosch Jeschiwa von Mir ernannt und übte diese Funktion bis zu seiner Übersiedlung nach Jerusalem 1899 aus. Dort wurde er 1901 auf Empfehlung von Rav Chaim Ozer Grodzinsky, des Oberrabbiners von Vilna, zur rechten Hand des aschkenasischen Oberrabbiners Schmuel Salant ernannt, der ihm grössten Respekt entgegenbrachte und nach jahrzehntelanger aufopferungsvoller Tätigkeit im Alter dringend eine Entlastung suchte, so dass er die Führung des Rabanuts von Jeruschalajim in die Hände des Aderet übergab. Dieser konnte in seinen Jerusalemer Jahren einiges erreichen. So gelang es ihm z. B., auch ausserhalb der Altstadt in den neueren jüdischen Vierteln einen Eiruv zu errichten;[4] er setzte Bestimmungen fest, die es erschwerten, in jüdischen Verkaufsgeschäften gefälschte oder abgenutzte Gewichtssteine zu verwenden und so die Kundschaft zu betrügen, und er gehörte zu den Mitgründern einer offiziellen Organisation zur Absonderung von Trumot und Ma'assrot in allen Früchte- und Gemüsegeschäften.

Raw Rabinowitz-Te'umim war verheiratet mit Feige Minna, mit der er sieben Kinder hatte. Seine Tochter Batsheva wurde 1886 die Frau von Abraham Isaac Kook, starb aber wenige Jahre nach der Hochzeit, woraufhin Rabinowitz-Te'umim Rabbi Kook darin bestärkte, seine Nichte (die Tochter seines Bruders Tzvi-Yehuda) zu heiraten. Vermutlich spielte er auch eine Rolle bei Kooks Übernahme des Postens des Oberrabbiners von Jaffa.

Vier Jahre nach seiner Ankunft in Eretz Jisrael erkrankte Rav Rabinowitz-Te'umim schwer und starb 1905 in Jerusalem. Elijahu David Rabinowitz-Te'umim starb am 10. März 1905 (3. Adar 5665) und wurde auf dem Ölberg neben Raw Jehoschua Leib Diskin begraben. Nachdem der Tod eingetreten war, ordneten die Rabbanim an, dass alle Stadtbewohner zu seiner Ehre die Geschäfte schliessen und alle Arbeiten unterlassen müssen. An seiner Lewaja beteiligten sich über zwanzigtausend Personen.

Mehrere Tora-Zentren und jüdische Institutionen in ganz Israel sind nach seinem Namen benannt worden, u. a. in Jerusalem und in Bat Yam.

Schriften

Rabinowitz-Te'umim war ein produktiver, origineller und gründlicher Autor und verfasste über 120 Bücher talmudischer Natur, worunter besonders seine Beschäftigung mit Maimonides Mischne Tora hervorzuheben ist. Der Ponevezher Rav, Rav Yosef Shlomo Kahanemann, machte es sich später mit einigen seiner Schüler zur Aufgabe, die Schriften von Rav Rabinowitz-Teomim zu sichten und zu veröffentlichen. Seine Werke stossen auch in heutiger Zeit auf grosses Interesse.

Werkauswahl

  • Ha-Tebunah
  • Kebod ha-Libanon
  • Ha-zofeh
  • Ha -Maggid
  • Keneset Ḥakme Jisrael
  • Ittur Soferim
  • Keneset ha-Gedolah
  • Seder Elijahu (autobiographisch)
  • Teffilat David (Erklärungen zum Siddur)
  • Cheshbonos Shel Mizwa (zu den 613 Mizwot)
  • Seder Parshios (über die Wochenabschnitte)
  • Zecher Lemikdash

Fussnoten

  1. Der zweite Teil seines Nachnamens (Teomim = Zwillinge) weist darauf hin, dass er einen Zwillingsbruder hatte.
  2. Nach anderen Quellen 1843 / 5603 geboren
  3. In seinen Erinnerungen schreibt er: "Schon in unserer frühen Kindheit kannten wir die ganze Tora mit Targum und wir stellten Fragen zu unzähligen Widersprüchen von verschiedenen Stellen im Onkelus, bis wir dafür wahrhaftig bekannt wurden. [...] In unserem dreizehnten und vierzehnten Altersjahr begannen wir [er und sein Bruder] mit dem Schreiben von Chiduschim. Wir verfassten gemeinsam das Sefer 'Schewet Achim' über die Regeln des Schass. Dazu kamen auch die Chiduschim über die Messechtot Brachot, Beiza, Schabat und Megila, die wir bei unserem Vater und Lehrer lernten. So schrieben wir auch Chiduschim über den 'Ro"sch' zu Messechet Megila. Damals verfasste ich auch ein Heft unter dem Namen 'Leil Schimurim' über die Hagada schel Pessach."
  4. Und er ermöglichte somit der jüdischen Bevölkerung, auch am Schabbat auf der Strasse zu tragen.

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