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Elise Höfler

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Elise Höfler (geb. 1912 in Ramsen SH; gest. 1991[1]) war eine schweizerisch-deutsche Gerechte unter den Völkern.

Leben

Elise Höfler wurde in der Schweiz in Ramsen geboren. Dort lernte der am 25. September 1911 in Bietingen[2] geborene Deutsche Josef Höfler den Beruf des Schmieds. Sie heiratete ihn und zog mit ihm nach Gottmadingen. Das Paar hatte eine Tochter.

Josef Höfler arbeitete zunächst als Schlosser und ab 1941 beim Aluminiumwerk Singen, weswegen er im Zweiten Weltkrieg nicht zum Kriegsdienst eingezogen wurde.

In Ramsen war Elise Höfler Patientin des Dorfarztes gewesen. Dessen Vertreter war der aus Deutschland geflüchtete jüdische Arztes Nathan Wolf. Elise Höfler blieb auch nach ihrem Umzug nach Deutschland deren Patientin.

Vermutlich über Nathan Wolf entstand der Kontakt zu Luise Meier, die 1942 damit begonnen hatte, deutschen Juden zur Flucht in die Schweiz zu verhelfen. Luise Meier und das Ehepaar Höfler bildeten im Lauf der Zeit ein Netzwerk, dem es gelang, etwa 28 Juden über die Grenze in die Schweiz zu bringen.

Im Mai 1944 wurde eine Frau verhaftet, die mit einer weiteren Jüdin fliehen wollte, aber wegen ihres großen Gepäcks aufgefallen war. Sie gab die Namen ihrer Fluchthelfer preis. Luise Meier und Josef Höfler wurden am 24. Mai 1944 verhaftet. Elise Höfler konnte mit ihrer Tochter noch in die Schweiz entkommen. In das Haus der Höflers zogen SS-Angehörige ein.

Zu einem Prozess gegen Luise Meier und Josef Höfler kam nicht mehr, nachdem der Fall im Juli 1944 an den Volksgerichtshof abgegeben und die Ermittlungen im Januar 1945 abgeschlossen worden waren. Die Akten verbrannten im Februar 1945 beim Bombardement auf den Volksgerichtshof. Josef Höfler wurde Mitte Mai 1945 befreit. Im Juni 1945 erhielten die Höflers ihr Haus zurück, das ausgeplündert worden war. Sie wurden erst nach Jahren dafür entschädigt.

1984 erhielt Josef Höfler das Bundesverdienstkreuz. Elise Höfler starb 1991, ihr Mann am 1. Januar 1994.[2]

2001 wurden Elise Höfler, ihr Mann und Luise Meier postum als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet. Bei der Ehrung nahm die Tochter des Ehepaars, Gertrud Eisele, die Urkunden und die Medaillen entgegen.

Literatur

  • Meier, Luise; Höfler, Josef; Höfler, Elise. In: Daniel Fraenkel, Jackob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher. Wallstein Verlag, Göttingen 2005, S. 194–195 ISBN 3-89244-900-7
  • Claudia Schoppmann: Fluchtziel Schweiz. Das Hilfsnetz um Luise Meier und Josef Höfler. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Überleben im Dritten Reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51029-9, S. 205–219

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ihr Name steht im Garten der Gerechten. In: Südkurier vom 6. September 2002
  2. 2,0 2,1 Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Baden und Europa 1918 bis 200, S. 30
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elise Höfler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.