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Emilio Segrè

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Emilio Segrè (1959)

Emilio Gino Segrè (geb. 1. Februar 1905 in Tivoli, Italien; gest. 22. April 1989 in Lafayette, Kalifornien) war ein amerikanischer Physiker italienischer Herkunft. Segrè gelang 1937 der erste unumstrittene Nachweis des Elements Technetium und er arbeitete im Zweiten Weltkrieg am Manhattan-Projekt zur Entwicklung der Atombombe in Los Alamos mit. Er erhielt 1959 zusammen mit Owen Chamberlain den Physik-Nobelpreis „für ihre Entdeckung des Antiprotons“.

Leben

Segrè wurde in Tivoli geboren und schrieb sich an der Universität La Sapienza in Rom für Ingenieurwissenschaften ein. 1927 wechselte er zur Physik und schloss 1928 seine Studien mit der Promotion unter Enrico Fermi ab.

Nach seiner Armeezeit von 1928 bis 1929 arbeitete er 1930 mit Otto Stern in Hamburg und Pieter Zeeman in Amsterdam als Rockefeller Stipendiat. 1932 wurde er Assistenzprofessor für Physik in Rom, wo er bis 1936 blieb, um von 1936 bis 1938 Direktor der Physiklaboratorien an der Universität Palermo zu werden.

Nach einem Besuch bei Ernest O. Lawrence im Strahlenlabor der University of California, Berkeley im Jahre 1937 erhielt er einen Molybdän-Streifen aus dem Zyklotron-Deflektor, welcher ungewöhnliche radioaktive Emissionen zeigte. Nach vorsichtiger chemischer und theoretischer Analyse konnte Segrè zeigen, dass es sich um ein unentdecktes chemisches Element handelte, welchem er den Namen Technetium gab. Es war das erste künstlich erzeugte Element, von dem es keine natürlichen Vorkommen gibt.

Während eines sommerlichen Besuches Segrès in Kalifornien 1938 erließen Mussolinis Faschisten in Italien antijüdische Gesetze, die Juden aus Universitätpositionen ausschlossen. Als Jude war Segrè damit zur Emigration aus Italien gezwungen und blieb in den USA. Lawrence verschaffte ihm eine Anstellung als Assistent im Strahlenlabor von Berkeley für 300 $ monatlich, für den Entdecker eines neuen Elementes freilich eine sehr niedrige Position. Nachdem sich Lawrence erinnerte, dass Segrè gesetzlich an Kalifornien gebunden war, verringerte er sein Gehalt auf 116 $. Segrè fand parallel dazu eine Anstellung als Lecturer an der University of California, Berkeley. In Berkeley war Segrè an der Entdeckung des Elementes Astat sowie des Plutonium-Isotops 239 beteiligt, welches später in der Atombombe, die auf Nagasaki abgeworfen wurde, Verwendung fand.

Von 1943 bis 1946 arbeitete Segrè am Manhattan-Projekt des Los Alamos National Laboratory als Gruppenleiter mit. 1944 wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Nachdem er 1946 nach Berkeley zurückgekehrt war, wurde er dort Professor für Physik, was er bis 1972 blieb. 1974 kehrte er nach Rom zurück, um eine Professur für Kernphysik anzunehmen.

Da er ein begeisterter Hobbyfotograf war und viele Persönlichkeiten der Wissenschaft porträtierte, wurde das Fotoarchiv des American Institute of Physics nach ihm benannt.

Segrè starb im Alter von 84 Jahren an einem Herzanfall.

Bücher von Emilio Segrè

  • Die großen Physiker und ihre Entdeckungen
    • Band 1: Von Galilei bis Boltzmann (From Falling to Radio Waves), Piper Verlag, München 1986, Serie Piper 1990 (Original Freeman, San Francisco 1984),
    • Band 2: Von Röntgen bis Weinberg (From X-Rays to Quarks), Piper Verlag, München 1986, Serie Piper 1990
  • A Mind always in motion, University of California Press 1993 (Autobiographie)
  • Nuclei and Particles- an introduction to nuclear and subnuclear physics, Benjamin 1964, 2. Auflage 1977
  • Enrico Fermi, physicist, University of Chicago Press 1970
  • Herausgeber: Experimental nuclear physics, 3 Bände, Wiley 1953-1959

Literatur

  • Claudio G. Segré: Atoms, bombs and eskimo kisses: a memoir of father and son, New York, Viking 1995

Weblinks

 Commons: Emilio Segrè – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Emilio Segrè aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.