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Ermüdung (Physiologie)

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Dieser Artikel erläutert die sportliche Ermüdung. Für die Müdigkeit als Folge eines Schlafmangels, siehe Müdigkeit; zu anderen Bedeutungen siehe Ermüdung.

Ermüdung ist eine zumeist vorübergehende (reversible) Minderung der physischen und/oder psychischen Leistungsfähigkeit. Sie kann sowohl als eine subjektive Wahrnehmung, die zum Beispiel aufgrund von Schlafmangel entsteht, als auch als objektiv messbare Ermüdung zum Beispiel als Folge einer körperlichen Beanspruchung, auftreten. Man unterscheidet zwischen der psychischen Ermüdung des Zentralnervensystems (ZNS) und der peripheren, physischen Ermüdung der Muskulatur[1][2].

Physische Ermüdung

Die periphere oder physische (körperliche) Ermüdung ist die verminderte Kraft eines oder mehrerer Muskeln im Vergleich zu der sonst in Abhängigkeit von der individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit zu erwartenden Kraft. Sie tritt vor allem bei einer lokalen Belastung und einem schlechten Trainingszustand auf.[1] Die verminderte Leistungsfähigkeit ist umkehrbar und kann teilweise durch einen vermehrten Einsatz kompensiert werden.[2]

Psychische Ermüdung

Die zentrale (ZNS) oder psychische (mentale) Ermüdung kann unabhängig von der muskulären Ermüdung auftreten und zeigt sich zumeist durch subjektive Empfindungen und eine sichtbare Verschlechterung der Bewegungskoordination. Sie tritt vor allem bei komplizierten und komplexen Belastungen auf. Die Minderung der Leistungsfähigkeit ist hier Folge einer gestörten zentralnervösen Steuerung. Eine zentrale Stellung nimmt die Formatio reticularis ein, ein Bereich des Gehirns, der die übrigen motorischen Systeme des zentralen Nervensystems hemmt. Die Hemmprozesse wirken sich unter anderem in einer Beeinträchtigung der Informationsaufnahme (Sinneswahrnehmung) und einer langsameren Informationsweiterleitung und Informationsverarbeitung aus. Bei der Tolerierung von Belastungen handelt es sich aus psychologischer Sicht um einen Bewältigungsprozess.[1][2]

Symptome

Aus sportmedizinischer Sicht lassen sich bei der Ermüdung subjektive und objektive Symptome feststellen, die für eine Einschätzung beziehungsweise Beurteilung des Ermüdungsgrades herangezogen werden. Die Korrelation zwischen den subjektiven Angaben von Ermüdung und den objektiv nachweisbaren Faktoren ist gering und hängen stark von dem Trainingszustand und der sportlichen Erfahrung der betreffenden Person ab. So wird eine untrainierte Person psychologisch eine geringere Beanspruchung tolerieren als zum Beispiel ein Leistungssportler.[3][2][1]

Subjektive

Objektive

Ursachen

Mögliche Ermüdungsursachen, insbesondere in Hinblick auf ein Ausdauertraining sind:[2]

Ermüdung als Schutzmechanismus

Als normales Regenerationsphänomen gilt die Ermüdung als physiologischer Schutzmechanismus zur Erhaltung der Homöostase und wird als akute Müdigkeit bezeichnet.

Ermüdungsresistenz

Über einen gewissen Zeitraum können Ermüdungsprozesse mehr oder weniger kompensiert werden. Die sogenannte Ermüdungsresistenz wird durch folgende Faktoren beeinflusst, von denen besonders der Trainingszustand und die Motivation von Bedeutung sind:[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Andreas Hohmann; Martin Lames; Manfred Letzelter: Einführung in die Trainingswissenschaft. Limpert, Wiebelsheim 2007, ISBN 978-3-7853-1725-9, S. 50-51.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Fritz Zintl: Ausdauertraining. blv, München 2009, ISBN 978-3-8354-0555-4, S. 31-32.
  3. D.G.R. Findeisen, P. Linke, L. Pickenhain: Grundlagen der Sportmedizin, Barth, 1980, zitiert nach Andreas Hohmann; Martin Lames; Manfred Letzelter: Einführung in die Trainingswissenschaft. Limpert, Wiebelsheim 2007, ISBN 978-3-7853-1725-9, S. 50.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ermüdung (Physiologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.