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Ernst Behrend (Jurist)
Ernst Adolph Behrend (geboren 6. Juni 1882 in Kolberg; gestorben 6. Dezember 1938 in Berlin) war ein deutscher Jurist. Er war Senatspräsident in Berlin.
Leben und Werk
Er wurde als Sohn des Geheimen Medizinalrates Felix Behrend und dessen Ehefrau Rosa aus Königsberg geboren.
Nach dem Besuch des Domgymnasiums in Kolberg, wo er 1900 das Abitur ablegte, studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Kiel. 1905 promovierte er zum Dr. jur. Als Referendar war er danach in Pommern und in Altona tätig. 1910 wurde er Gerichtsassessor und ging im gleichen Jahr für einige Monate zum Studium des englischen Rechts und der Verwaltung nach London. Danach unternahm er ausgedehnte Studienreisen durch Schottland, Belgien und Frankreich.
Nach Deutschland zurückgekehrt war er von 1912 bis 1914 in Stettin tätig. Im Anschluss wurde er Amtsrichter in Charlottenburg. Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfolgte seine Einberufung zum Militärdienst. Er nahm als Hauptmann an der Marneschlacht in Frankreich teil, wurde 1916 in den kaiserlichen Generalstab nach Berlin und 1917 in das Konsulat nach Gotenburg in Schweden versetzt, wo er zum Vizekonsul ernannt wurde.
Nach Kriegsende kehrte er in die Weimarer Republik zurück, wo er 1919 im Polizeipräsidium Berlin zum Regierungsrat befördert wurde. 1921 wechselte er als Oberregierungsrat in das Reichsarbeitsministerium. 1922 wurde er Mitglied und später Senatsvorsitzender des Reichsversorgungsgerichts. 1926 erfolgte seine Ernennung zum ständigen Mitglied des Reichsversicherungsamt. Dort wurde er 1929 zum Senatspräsidenten befördert. Zum Jahresende 1935 ist Ernst Behrend aufgrund des Arierparagraphen in den Ruhestand versetzt worden. 1938 nahm er sich das Leben.
Ernst Behrend hatte sich auf Wohlfahrtspflege und Sozialgesetzgebung spezialisiert und war in den 1920er Jahren an der Ausarbeitung verschiedener Gesetze der Weimarer Republik beteiligt.
Familie
Ernst Behrend heiratete am 8. Mai 1912 in Berlin Charlotte, die Tochter des Stadtverordneten Carl Gronewaldt. Aus der Ehe gingen die Söhne Horst, Werner und Ernst Günther hervor. Sie wohnten 1935 in Berlin-Halensee, Hektorstraße 12.[1][2] und zogen dann in die Seesener Straße 28 um.[3]
Ehrungen
- Vor dem Haus Seesener Straße 28 in Charlottenburg-Wilmersdorf-Halensee wurde 2012 ein Stolperstein für Ernst Behrend verlegt.[4]
Literatur
- Literatur von und über Ernst Behrend (Jurist) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s?. X. Ausgabe, Berlin 1935, S. 87.
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Adreßbuch, Ausgabe 1935, S. 129.
- ↑ Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s?. X. Ausgabe, Berlin 1935, S. 87.
- ↑ Berliner Adreßbuch, Ausgabe 1938, S. 137.
- ↑ Stolperstein für Ernst Behrend
Personendaten | |
---|---|
NAME | Behrend, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Behrend, Ernst Adolph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1882 |
GEBURTSORT | Kolberg |
STERBEDATUM | 6. Dezember 1938 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Behrend (Jurist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |