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Erythrasma
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
L08.1 | Erythrasma | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Das Erythrasma (auch Zwergflechte oder Baerensprungsche Krankheit) ist eine häufige, meist harmlose Erkrankung der Haut, die von Bakterien des Typs Corynebacterium minutissimum verursacht wird.
Prädisponierende Faktoren sind starke Schweißbildung bzw. lokale Hyperhidrosis, Adipositas, Diabetes mellitus oder Immunsuppression (z. B. im Rahmen von HIV).
Bevorzugte Lokalisationen (Prädilektionsstellen) sind dabei vor allem intertriginöse Areale wie Achseln, Leisten und andere große Hautfalten (inguinal, axillar, perianal, submammär), sowie zwischen den Zehen, da es hier verstärkt zu Schweißbildung und Störung des Säurehaushaltes der Haut kommt.
Man erkennt es an einer großen, gut abgegrenzten Rötung der Haut. Im späteren Verlauf verändert sich die Farbe in der Regel ins bräunliche (Milchkaffee), und die Haut zeigt feine, schuppige Fältchen. Normalerweise gibt es keinen Juckreiz.
Diagnostiziert wird das Erythrasma anhand des klinischen Bildes oder mit Hilfe des UV-Lichtes einer Wood-Lampe, wobei es durch Porphyrinproduktion der Erreger korallenrot leuchtet.[1]
Die Therapie des Erythrasmas besteht in strikter Hygiene, der Benutzung von sauren Seifen zur Stabilisierung des Hautmilieus sowie dem lokalen Aufbringen von Imidazol- oder Fusidinsäure-haltigen Salben. Bei schweren Verläufen ist auch der systemische Einsatz von Erythromycin oder Clarithromycin sowie Penicillin V[2] möglich. Generell sollten die betroffenen Hautareale trocken gehalten werden (gründliches Abtrocknen; für größere Hautfalten kann das Einlegen von Mullkompressen hilfreich sein).
Differentialdiagnostisch ist an eine Candida-Intertrigo oder eine Psoriasis inversa zu denken.
Literatur
- M. L. O'Dell: Skin and wound infections: an overview. In: Am Fam Physician. 1998 May 15;57(10), S. 2424–2432. Review. PMID 9614412
Einzelnachweise
- ↑ Andere Bakterien - Erythrasma. In: Otto Braun-Falco, Helmut Heinrich Wolff: Dermatologie und Venerologie. Springer, 2005, ISBN 3-540-40525-9, S. 115. (bei Google-books)
- ↑ Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 159.
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