Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Esther Schulhoff

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Esther Schulhoff (geb. 1649; gest. 15. April 1714 in Berlin) war eine jüdische Unternehmerin, Münzmeisterin und Inhaberin des Münzregals von Brandenburg und Preußen.

Leben

Esther Schulhoff entstammte der Prager Familie Schulhoff, die öfters von Friedrich III. empfangen wurde, der sich später als Friedrich I. zum König in Preußen krönen ließ. In erster Ehe war sie mit Israel Aaron verheiratet, einem erfolgreichen Finanzmakler, der das Recht erhielt, sich als Jude in Berlin niederzulassen. Sie begleitet ihren Mann auf Geschäftsreisen und erlernte seinen Beruf. Nach seinem frühen Tod erwarb sie vom Kurfürsten seine Handelsprivilegien und heiratete den Juwelenhändler Jost Liebmann.

Ihr zweiter Ehemann, der Hoffaktor des Großen Kurfürsten (Friedrich Wilhelms I. von Brandenburg), wurde 1640 in Halberstadt geboren. Er war besonders im Juwelenhandel tätig, war Lieferant und Kreditgeber des Hofes und diente als Hofjude dem Kurfürsten. Um 1700 galt er mit seinem 100.000 Reichstaler betragenden Vermögen als der reichste Jude Deutschlands.

Nach seinem Tod im Jahr 1702 erwarb Ester Schulhoff von dem jungen König Friedrich das Münzregal und entschied von nun als Münzmeisterin über die staatliche Währung und damit über den Gold- und Silbergehalt der Geldstücke.

Jost Liebmann hatte in der Berliner Gemeinde das Recht erhalten, eine Privatsynagoge zu führen, die nach ihm benannte Liebmannsche Schule, um die sich eine – nach seinem Tode von seiner Frau Esther Schulhoff geleitete – im Gegensatz zu einem großen Teil der Gemeinde stehende Partei scharte. An der Spitze ihrer Partei bekämpfte sie jahrelang die für Berlin geplante neue Gemeindesynagoge. Ihre Söhne und Schwiegersöhne erhielten durch den Einfluss ihrer Eltern Handelskonzessionen und Geleitbriefe. Abraham, einer ihrer Söhne, wurde 1692 als Rabbiner von Magdeburg, Halberstadt, Halle und Bernburg (Saale) bestätigt, ein anderer, Jost, war im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts Oberältester der Berliner Gemeinde.

Schulhoff und ihre Söhne fielen nach 1713 am preußischen Hof in Ungnade, als sie nach Friedrichs I. Tod noch eine Forderung von 106.418 Talern geltend gemacht hatten. Am 7. Mai des Jahres wurden Esther Schulhoff und ihr Sohn Salomon Israël in ihrem Haus verhaftet und alle dort zu findenden Wertgegenstände beschlagnahmt.

Literatur

  • D. Hertz, "The Despised Queen of Berlin Jewry, or the Life and Times of Esther Liebmann," in: V.B. Mann and R.I. Cohen (eds.), From Court Jews to the Rothschilds. Art, Patronage and Power 1600–1800 (1996), 67–77. ISBN 3791316249

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Esther Schulhoff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.