Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Exorphine

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Exorphine sind Peptide, die durch enzymatische Spaltung aus in Nahrungsmitteln vorhandenen Polypeptiden entstehen. Die Spaltung kann durch Verdauungsenzyme, Tätigkeit von Mikroorganismen oder technische Behandlung (Kochen, Backen) entstehen. Man findet sie z. B. in Getreide, Milch, Kakao, Kaffee. Exorphine wirken wie Opioide, das heißt, sie können an Opioidrezeptoren wirksam werden.

Der Name Exorphine stammt aus der Ähnlichkeit mit den vom Körper selbst produzierten Endorphinen. Ein Zusammenhang zwischen Exorphinen und psychischen Beeinträchtigungen wie Autismus oder Schizophrenie wird diskutiert.

Exorphine sind kurze Ketten aus Aminosäuren, die in längeren Eiweißen sozusagen „versteckt“ sind. Beispiel: Exorphin A5 aus Gluten: Gly-Tyr-Tyr-Pro-Thr. Größere Bedeutung haben das Casomorphin aus der Milchverdauung und das Gliadorphin aus Gluten.

Forschung

Ende der 1970er Jahre entdeckten Forscher endorphinartige Substanzen in der Milch. Man nannte sie Exorphine, da sie nicht endogen gebildet, sondern exogen zugeführt werden. Später fand man derartige Stoffe auch in anderen Nahrungsmitteln, wenn sie mit Verdauungsenzymen aufgeschlossen wurden, wie etwa Sojamorphine aus Soja.[1]

Intensiver wird zurzeit das Casomorphin aus der Milchverdauung erforscht, da man ein Potenzial zur Krebsbehandlung sieht.

Physiologie

Casomorphin beruhigt den Nachwuchs, fördert das Trinken und festigt die Mutter-Kind-Beziehung. Auch fungiert es als „Schalter“ für Entwicklungsprozesse.

Exorphine in Pflanzen dienen der Verteidigung gegen Fressfeinde. Sie behindern die Verdauung und wirken fortpflanzungsinhibitorisch, womit sie den Phytoöstrogenen ähneln.

Siehe auch

Literatur

  • D. D. Kitts, K. Weiler: Bioactive proteins and peptides from food sources. Applications of bioprocesses used in isolation and recovery. In: Current Pharmaceutical Design, Vol 9 (16), 2003, S. 1309–1323, doi:10.2174/1381612033454883.
  • M. Yoshikawa, M. Takahashi, S. Yang: Delta opioid peptides derived from plant proteins. In: Current pharmaceutical design, Vol 9 (16), 2003, S. 1325–1330, doi:10.2174/1381612033454838.
  • Christine Zioudrou, Richard A. Streaty, Werner A. Klee: Opioid Peptides Derived from Food Proteins. The Exorphins. In: Journal of Biological Chemistry, Vol. 254. No. 7, April 10, 1979, S. 2446–2449; jbc.org (PDF)
  • V. A. Dubynin, L. S. Asmakova, N. Yu. Sokhanenkova u. a.: Comparative analysis of neurotropic activity of exorphines, derivatives of dietary proteins. In: Bulletin of experimental biology and medicine, Volume 125, Number 2, S. 131–134, doi:10.1007/BF02496839.

Einzelnachweise

  1. Y. Yamada, A. Muraki, M. Oie u. a.: Soymorphin-5, a soy-derived μ-opioid peptide, decreases glucose and triglyceride levels through activating adiponectin and PPARα systems in diabetic KKAy mice. In: Am. J. Physiol. Endocrinol. Metab.. 302, Nr. 4, 2012 S. E433–E440, doi:10.1152/ajpendo.00161.2011, PMID 22127231.
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Exorphine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.