FPÖ SS-Lied Vorfall

Der FPÖ-SS-Lied-Vorfall bezeichnet einen Vorfall, der sich vor der Parlamentswahl in Österreich im September 2024 ereignete. Auf der Beerdigung des ehemaligen FPÖ-Bezirksrats Walter Sucher soll das sogenannte Treuelied in einer Fassung gesungen worden sein, die auch in der SS verwendet wurde.

Ein von der Zeitung Der Standard veröffentlichtes Video zeigte Beerdigungsgäste, darunter auch namhafte FPÖ-Politiker, wie sie „das heilige deutsche Reich“ besangen. Das Treuelied, welches im 19. Jahrhundert entstanden war (Melodie von 1724) und später von der SS übernommen wurde, war Teil des Repertoires der Nationalsozialisten.

Der Vorfall löste Empörung bei der Opposition aus, die Strafverfolgung nach dem Verbotsgesetz forderten. Die FPÖ wies die Vorwürfe zurück und verurteilte den politischen Missbrauch der Beerdigung.

SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz forderte hingegen Konsequenzen für das Fehlen einer klaren Abgrenzung zu rechtsextremen Kreisen und Symbolen.

Welche Version des ursprünglich Erneuter Schwur genannten Liedes gesungen wurde, wird verschieden dargestellt. Laut Extremismusforscher Bernhard Weidinger sei genau die Version der Nationalsozialisten mit der Strophe „Vom heil’gen deutschen Reich“ gesungen worden – „und zwar sicherheitshalber gleich zweimal“. Auch die Schenkendorf-Version sei historisch nicht unbelastet, da Friedrich Ludwig Jahn gewidmet. Rechtsextremismusexperte Andreas Peham sehe die Notwendigkeit einer Verfolgung nach dem Verbotsgesetz.

Siehe auch

• Liste rechtsextremer und neonazistischer Vorfälle in der FPÖ
• Liederbuch-Affäre
• Geschichtsklitterung