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Filmtheorie
Die Filmtheorie ist das theoretische Verständnis des Films. Sie ist verwandt mit der Disziplin der Filmwissenschaft.
Ansätze
Da Film als Kunst, als Medium oder auch als Ware begriffen werden kann, gibt es dementsprechend ästhetische, kommunikationstheoretische und wirtschaftliche Filmtheorien. Unterschieden werden können auch Theorien, die den Akzent eher auf die Filmproduktion legen, von Rezeptionstheorien, die sich mit der Wirkung des Films auf den Zuschauer befassen.
Bekannte filmtheoretische Ansätze sind:
- die Genre-Theorie, die versucht, Gemeinsamkeiten zwischen Filmen herauszuarbeiten und diese zu Genres, den Filmgenres, gruppiert.
- die Auteur-Theorie, die in Filmen die Handschrift des Künstlers/Autors/Regisseurs zu erkennen sucht.
- die Psychoanalytische Filmtheorie
- die Feministische Filmtheorie (siehe Visuelle Lust und narratives Kino)
- die Filmsemiologie, die den Film als Zeichensystem begreift (siehe Semiotik)
- die Neoformalistische Filmtheorie
- die Apparatus-Theorie
Eine wichtige Rolle für die Theorie des Films spielt auch die sogenannte Medienwirkungsforschung.
Geschichte
Erstmals mit Filmtheorie und Filmsprache setzte man sich nach der Filmkrise um 1907-1908 auseinander. Damals gingen die Kinobesucherzahlen in vielen Ländern erstmals zurück, da das Publikum die zumeist einfach und phantasielos hergestellten Kurzfilme nicht mehr so interessant und anziehend wie in den ersten Jahren fand.
Filmtheorie setzte sich bald auch mit der Bedeutung von Film für die Kultur eines Landes auseinander. In Österreich, wo der Film lange nicht als Kunst anerkannt und von den oberen Schichten zumindest bis in die 1920er Jahre als Unterhaltung für das einfache Volk abgetan wurde, bewirkte der damals in Wien lebende ungarische Filmtheoretiker Béla Balázs erstmals ein Umdenken.
Bedeutende Filmtheoretiker
- Rudolf Arnheim
- Béla Balázs
- André Bazin
- Walter Benjamin
- David Bordwell
- Riciotto Canudo
- Seymour Chatman
- Gilles Deleuze
- Louis Delluc
- Sergei Michailowitsch Eisenstein
- Lorenz Engell
- L'Estrange Fawcett
- Tom Gunning
- Hermann Häfker
- Alexander Kluge
- Gertrud Koch
- Siegfried Kracauer
- Teresa de Lauretis
- Georg Lukács
- Christian Metz
- Laura Mulvey
- Hugo Münsterberg
- Wsewolod Illarionowitsch Pudowkin
- Vivian Sobchack
- Kristin Thompson
- Slavoj Žižek
Literatur
Anthologien
- Texte zur Theorie des Films, hrg. von Franz-Josef Albersmaier, Stuttgart: Reclam, 5., durchges. und erweiterte Auflage 1999
- Feminist Film Theory: A Reader, hrg. von Sue Thornham, New York University Press, 1999, ISBN 0814782442
- Poetika Kino: Theorie und Praxis des Films im russischen Formalismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw), 2005
Klassiker
- Béla Balázs, Der sichtbare Mensch (1924), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001
- André Bazin, Was ist Film?, Berlin: Alexander Verlag 2002
- Gilles Deleuze, Das Bewegungs-Bild: Kino 1, Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw), 5. Auflage 1996
- Gilles Deleuze, Das Zeit-Bild: Kino 2, Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw), 5. Auflage 1996
- Siegfried Kracauer, Theorie des Films, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001
- L'Estrange Fawcett, Die Welt des Films. Amalthea-Verlag, Zürich, Leipzig, Wien 1928 (deutsche, von S. Walter Fischer erweiterte Fassung)
Einführungen
- Thomas Elsaesser, Malte Hagener, Filmtheorie zur Einführung, Hamburg: Junius, 3. Auflage 2011, ISBN 978-3-88506-621-7
- Anke-Marie Lohmeier, Hermeneutische Theorie des Films. Tübingen: Niemeyer 1996.
- Jürgen Felix, Moderne Film Theorie, Mainz: Bender 2002
- Benjamin Pauwels, Kino Mensch Kybernetik - über das komplexe Wirkungsgefüge des Lichtspiels. Gießen: VVB, 2006. ISBN 978-3896872890
Zeitschriften
Siehe auch
Weblinks
- Textsammlung zur Filmtheorie - stetig wachsende Datenbank bei drippink
- Helmut H. Diederichs: Frühgeschichte deutscher Filmtheorie. Habilitation 2002 (PDF-Datei; 2,49 MB)
- www.montagetheorie.de
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