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Frank Press
Frank Press (geb. 4. Dezember 1924 in Brooklyn; gest. 29. Januar 2020)[1] war ein US-amerikanischer Geophysiker.
Leben
Press studierte am City College of New York (Bachelor 1944) und an der Columbia University, wo er 1946 seinen Master-Abschluss machte und 1949 in Geophysik promoviert wurde. Ab 1945 war er Assistant und später Associate Professor an der Columbia University (Lamont-Doherty Earth Observatory) bei Maurice Ewing. Ab 1955 war er Professor für Geophysik am Caltech, zeitgleich mit den Seismologen Charles Francis Richter und Hugo Benioff. Dort war er von 1957 bis 1965, als Nachfolger von Beno Gutenberg, Direktor des Seismologischen Labors. Ab 1965 war er Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er von 1982 an die Abteilung Earth and Planetary Science leitete. Als einen Grund für den Wechsel führte Press an[2], dass er mehr in die Ozeanographie gehen wollte. Er war lebenslanges Mitglied der MIT Corporation. Er war Leiter (Principal) der Washington Advisory Group.
1981 bis 1994 war er Präsident der National Academy of Sciences und Vorsitzender des National Research Council. 1961 bis 1964 war er im wissenschaftlichen Beratungsgremium (Presidential Scientific Advisory Committee) des US-Präsidenten, beriet die Arms Control and Disarmament Agency und war an den Verhandlungen zur Begrenzung der Kernwaffentests in Genf und Moskau beteiligt. 1962 war er Präsident der Seismological Society of America und 1974 bis 1976 der American Geophysical Union. Er beriet auch die NASA, das US-Verteidigungsministerium und die US Navy. 1977 bis 1981 war er erneut wissenschaftlicher Berater des Präsidenten (Jimmy Carter) und Direktor des Office of Science and Technology Policy.
Werk
Press befasste sich mit Seismologie (unter anderem Mechanismen von Erdbeben, elastische Wellenausbreitung), dem inneren Aufbau von Planeten und des Mondes, Struktur von Erdkruste und Erdmantel, regionaler und submariner Geophysik. An der Columbia University entwickelte er den Press-Ewing Seismographen und am Caltech wurden unter seiner Leitung die ersten digitalen Seismographen eingeführt. Press war ein Pionier in der Beobachtung von Erdbebenwellen großer Wellenlänge und er war an der Entdeckung der freien Schwingungen der Erde als Ganzes beteiligt (in den höheren Moden aus der Analyse des Kamtschatka-Erdbebens von 1952 und später aus der Analyse des Chile-Erdbebens 1960)[3][4] Gleichzeitig gelang dies auch mehreren anderen Gruppen (an der UCLA in der Gruppe von J. Freeman Gilbert und etwas später in der Gruppe von Maurice Ewing an der Columbia). Er war an der Installation eines weltweiten Netzwerks von Seismographen zur Überwachung des Kernwaffenteststop-Abkommens von 1963 wesentlich beteiligt (mit Dave Griggs von der UCLA).
Er war mit dem Geologen Raymond Siever Verfasser eines verbreiteten Lehrbuchs der Geologie.
Ehrungen
- Arthur L. Day Medal, Geological Society of America
- William Bowie Medal, American Geophysical Union
- Ewing Medal
- 1972 Goldmedaille, Royal Astronomical Society
- 1993 Japan-Preis
- 1994 National Medal of Science
- 1997 Lomonossow-Goldmedaille
- 2007 Pick and Gavel Award, Association of American State Geologists.
- Pupin Medal der Columbia University
- Vannevar Bush Award
- Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- Ritter der Ehrenlegion
Er war vielfacher Ehrendoktor.
1956 wurde er Sloan Research Fellow. Press war auswärtiges Mitglied der Royal Society (1985), Mitglied der Académie des sciences, der National Academy of Sciences (1958), der American Academy of Arts and Sciences (1966), der American Philosophical Society (1973) und der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Ihm zu Ehren trägt der Mount Press, ein Berg in der Antarktis, seinen Namen.
Schriften
- mit Raymond Siever, Thomas H. Jordan, Raymond Siever, John P. Grotzinger: Allgemeine Geologie. 5. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg / Berlin 2008 (Originaltitel: Understanding Earth, Freeman, New York, NY, 1993, übersetzt von Volker Schweizer), ISBN 3-8274-1812-7.
- mit Raymond Siever Earth, Freeman, San Francisco 4. Auflage 1986 (zuerst 1974)
- Earthquake Prediction, Scientific American, Mai 1975
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsdaten, Karrieredaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2005
- ↑ Oral History Interview, Caltech 1983
- ↑ Oral History Interview von Press 1983, Caltech
- ↑ Benioff, Press, Stewart Smith Excitation of the free oscillations of the earth by earthquakes, J. Geophys. Res., Band 66, 1961, S. 2, Press Observation of free oscillations of the earth, Meeting Abstract, American Geophysical Union, J. Geophys. Res., Band 65, 1960, S. 8.
Personendaten | |
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NAME | Press, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Geophysiker |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1924 |
GEBURTSORT | Brooklyn |
STERBEDATUM | 29. Januar 2020 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Frank Press aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Geophysiker
- Politischer Berater
- Träger des Japan-Preises
- Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Träger der Lomonossow-Goldmedaille
- Träger der National Medal of Science
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Académie des sciences
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Seismological Society of America
- Ehrendoktor einer Universität
- US-Amerikaner
- Geboren 1924
- Gestorben 2020
- Mann