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Französische Grammatik

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Die französische Grammatik (frz.: grammaire française) ist die Grammatik der modernen französischen Sprache.

Syntax

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Wortstellung im Aussage- und Fragesatz

Die Grundwortstellung im Satz ist Subjekt-Verb-Objekt (SVO), ähnlich wie in den anderen romanischen Sprachen und dem Englischen. Im Fragesatz kann die Grundwortstellung beibehalten werden und die Frage durch Intonation kenntlich gemacht werden:

Die zweite Methode der Fragesatzbildung besteht darin, dem Aussagesatz ein est-ce que voranzustellen. Es handelt sich um die neutralste Frageform und kann in jedem Sprachregister, ob umgangssprachlich oder leicht gehoben, verwendet werden. Sollte ein Fragewort den Satz einleiten, steht dieses vor est-ce que.

Die dritte Möglichkeit der Fragestellung ist die Inversion, also die Umkehrung der Satzstellung von Personalpronomen und dazugehörigem Verb:

wird zu

  • Que faites-vous ? – [↗ kəfɛtˈvu] – Was machen Sie?/Was macht ihr?

wird zu

Verneinung

Wird im Französischen eine Satzaussage verneint, geschieht das immer durch zwei Wörter. Das konjugierte Verb (niemals das Partizip) wird von der Verneinung gewissermaßen von beiden Seiten umfasst. Die Verneinung beginnt zunächst immer mit der Partikel ne; es folgt das Verb; schließlich folgt die eigentliche Verneinung, je nachdem, welche Art von Verneinung vorliegt (siehe auch Negationspartikel im Französischen).

  • ne ... pasnicht
  • ne ... riennichts
  • ne ... jamaisnie, niemals
  • ne ... personneniemanden
  • ne ... plusnicht mehr
  • ne ... pas du toutgar nicht, überhaupt nicht
  • ne ... pas encorenoch nicht
  • ne ... pas non plusauch nicht
  • ne ... ni...niweder...noch
  • ne ... aucun(e)überhaupt kein(e)
  • ne ... nulle partnirgendwo

aber

  • ne … quenur (eigentlich: nichts als)

Dabei werden auch hier oft Apostrophierungen vorgenommen:

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Einleitungspartikel bzw. deren apostrophierte Formen in der Umgangssprache oft weggelassen wird.

Substantiv

Genera

Es gibt zwei grammatikalische Geschlechter, das männliche und das weibliche, und dementsprechend auch jeweils einen Artikel für jedes Geschlecht. Anders als im Spanischen ist es kaum möglich, anhand der Wortendungen das Genus eines Nomens herauszufinden. So sind garçon (Junge), poisson (Fisch) und hérisson (Igel) alle männlich, während chanson (Lied), leçon (Unterrichtsstunde) und boisson (Getränk) zu den femininen Substantiven gehören. Es muss also der Artikel mitgelernt werden.

Die Geschlechter stimmen oft nicht mit jenen überein, die man im Deutschen gewöhnt ist.

Das Neutrum findet im Französischen keine Entsprechung. Wörter, die im Deutschen das neutrale Genus haben, sind im Französischen entweder männlich oder weiblich. Vor Adjektiven wird der männliche Artikel gesetzt, also le beau → „das Schöne“.

Nomen wie amour (Liebe), eau (Wasser) und air (Luft) stiften oft Verwirrung unter den Französischlernenden und auch innerhalb der für die französische Grammatik zuständigen Behörden. Obwohl amour im Singular männlich ist, erläutert die Académie française, dass es im Plural bereits sowohl weiblich als auch männlich benutzt worden sei.[1]

Artikel

Das Französische kennt sowohl unbestimmte als auch bestimmte Artikel. Der bestimmte männliche Artikel ist le, der weibliche la. Der Pluralartikel lautet grundsätzlich les, egal welches Geschlecht das Nomen besitzt. Die unbestimmten Pendants lauten un (männlich) und une (weiblich). Anders als im Deutschen können auch die indefiniten Artikel in die Mehrzahl gesetzt werden, wobei es sich bei dem unbestimmten Pluralartikel um des handelt und dieser ebenfalls vom Genus unabhängig ist.

Substantive, die mit einem Vokal beginnen, haben den Artikel l’, wie zum Beispiel „l’enfant“ (das Kind). Unter diese Kategorie fallen sowohl männliche als auch weibliche Nomen. Um dennoch bestimmen zu können, welchem Genus solche Wörter angehören, vereinfacht man die Sache, indem man den unbestimmten Artikel vor das Wort zu setzen versucht.

Numeri

Als Numeri gibt es Singular und Plural. Dem Englischen und Spanischen gleich sorgt die allgemeine Pluralregel dafür, dass man im Plural ein s ans Wortende anhängt, das allerdings in der Aussprache im Allgemeinen stumm bleibt. Auch wenn sich eine Endsilbe wie „-es“ ergeben sollte, hört man zwischen Einzahl- und Mehrzahlform keinen Unterschied – es sei denn, es kommt zu einer Liaison.

  • l'heure – [lœʀ] – die Stunde
  • les heures – [lezœʀ] – die Stunden

Bei manchen Substantiven fügt man jedoch kein s, sondern ein x hinzu. Dies gilt hauptsächlich für Wörter, die mit „-eau“ in der Einzahl enden. Eine Besonderheit stellen Vokabeln dar, die als Wortende ein „-al“ im Singular haben und deshalb im Plural mit „-aux“ aufhören, so wie journal (Zeitung) → journaux (Zeitungen). Bei Substantiven, die auf „s“, "z" oder „x“ enden, sind Einzahl- und Mehrzahlform identisch.

  • la voix – [laˈvwa] – die Stimme
  • les voix – [leˈvwa] – die Stimmen

Einen unregelmäßigen Plural haben die Wörter „œil“ (Auge) und „œuf“ (Ei). Der Plural von œil lautet „yeux“, während das Wort œuf die Mehrzahl „œufs“ besitzt. Allerdings werden œuf [œf] und œufs [ø] unterschiedlich ausgesprochen.

Letzten Endes kennzeichnet meist also nur der Artikel in der Aussprache den Unterschied zwischen Einzahl und Mehrzahl.

Pronomina

Personalpronomen

Person Personalpronomen être (sein)
1. Sg. je suis
2. Sg. tu es
3. Sg. il, elle, on1) est
1. Pl. nous sommes
2. Pl. vous2) êtes
3. Pl. ils, elles3) sont

1) Das französische Pronomen „on“ entspricht nicht dem deutschen „es“, sondern es kann sowohl mit „man“ als auch mit „wir“ übersetzt werden. Allerdings gilt das Ersetzen von „nous“ durch „on“ als umgangssprachlich.

2) „vous“ entspricht nicht nur dem deutschen „ihr“, sondern auch dem Höflichkeits-Sie. Im Französischen schreibt man es klein.

3) Zwischen dem Französischen und dem Deutschen besteht im Hinblick auf die 3. Person Plural der Unterschied, dass „elles“ gewählt werden muss, wenn die gemeinten Objekte nur aus weiblichen Substantiven bestehen. Handelt es sich bei den Objekten jedoch um nur männliche oder um weibliche und männliche Substantive, benutzt man „ils“.


Objektpronomen Verben mit direktem und indirektem Objekt

direkt: aider, attendre, craindre, croire (quelqu'un), raconter, rappeler, rencontrer, suivre Die Pronomen sind: me, te, le/la, nous, vous, les.

indirekt: s’attendre, croire (à quelque chose), demander, s’intéresser, parler, penser, réfléchir,renoncer, répondre Die Pronomen sind: me, te, lui, nous, vous, leur.

Verben mit être: rester, partir, sortir, retourner, revenir, passer, tomber, descendre, monter, rentrer, entrer, arriver, aller, venir Alle Reflexive Verben werden auch mit être gebildet. Das Partizip wird immer an das Subjekt nie an das Objekt angepasst.

Verben mit avoir: appeller, avoir, battre, boire, connaître, courir, croire, devoir, dormir, écrire, tenir Das Partizip wird an das Objektpronomen angepasst, nie an das Subjekt (nur bei direkten Objektpronomen).

Objektpronomen stehen vor dem Verb im Infinitiv. Bei mehreren Verben im Infitiv steht das Objektpronomen nach dem konjugierten Verb. Nur wenn kein Infinitiv vorhanden ist steht das Objektpronomen vor dem konjugierten Verb.

Adverbialpronomen

y- und en

y- Ortsangaben, die nicht mit de eingeleitet wird y bezeichnet indirekte Objekte die mit à, chez, dans eingeleitet werden und Sachen bezeichnen nie Personen.

en- Ortsangaben, die mit de eingeleitet werden. en bezeichnet indirekte Objekte nur bei Sachen nie bei Personen.

Hervorhebung der Personalpronomen

Person Indirektes Objektpronomen Zur Hervorhebung benutztes Pronomen
1. Sg. me moi
2. Sg. te toi
3. Sg. lui lui, elle,il1)
1. Pl. nous nous2)
2. Pl. vous vous
3. Pl. leur eux, elles1)

1) Die Hervorhebung der Pronomen elle/elles durch die Umwandlung in „elle elle“/„elles elles“ kommt nur in der gesprochenen Sprache vor.

2) Bei der Hervorhebung setzt man immer das Personalpronomen „on“ hinter das hervorhebende „nous“. Wie folgt: Nous, on a joué au football. = „Wir haben Fußball gespielt.“

Da die Pronomen als einzige in der französischen Sprache dekliniert werden, existieren auch Beugungen wie die indirekten Objekte. Beispiel: Tu me donnes un cadeau. = „Du gibst mir ein Geschenk.“

Im Französischen werden die Pronomen, genau wie im Spanischen, innerhalb des Satzes manchmal hervorgehoben, wenn sie besonders betont werden sollen oder ein Widerspruch zwischen den Handlungen verschiedener Subjekte deutlich gemacht werden soll. Dies tut man, indem man die Hervorhebung vor das Personalpronomen setzt. Im Beispiel wird der Satz „Je suis allé(e) à l’école“ (= Ich bin in die Schule gegangen) dargestellt.

Satz ohne Hervorhebung Satz mit Hervorhebung Übersetzung der Hervorhebung
Je suis allé(e) à l’école. Moi, je suis allé(e) à l’école. Ich bin in die Schule gegangen (im Gegensatz zu jemand anderem).

Demonstrativbegleiter1)

Die Demonstrativbegleiter lauten „ce“ (maskulinum) und „cette“ (femininum). Männliche Nomen, die mit einem unausgesprochenen Laut wie h oder einem Vokal beginnen, erhalten das Pronomen „cet“. Diese Regelung ist nur für männliche Nomen gültig, bei den weiblichen wird immer „cette“ verwendet. Der Demonstrativbegleiter der Mehrzahl ist grundsätzlich „ces“.

1) Demonstrativbegleiter besitzen eine begleitende Funktion: „J’aime cet ordinateur.“ („Ich mag diesen Computer.“)
Demonstrativpronomen ersetzen das hervorgehobene Objekt: „Est-ce qu’il y a un ordinateur que tu aimes?“ „Oui, j’aime celui-ci.“ („Ich mag diesen.“)

Possessivbegleiter

Die Possessivbegleiter stehen immer vor dem Wort, auf das sie sich beziehen. Nicht jedem einzelnen Personalpronomen ist ein Pendant zugeordnet. Der Begleiter richtet sich nach zwei Dingen: dem Personalpronomen, dem zu dem es gehört, und dem Genus und Numerus des Bezugswortes. Als Possessivbegleiter in der französischen Sprache gelten:

Person für Mask. Sg. für Fem. Sg. für Pl. (m/f)
je mon ma mes
tu ton ta tes
il/elle/on son1) sa ses
nous notre notre nos
vous votre votre vos
ils/elles leur1) leur leurs

1) Diese Possessivbegleiter gelten sowohl für „il“ und „elle“ als auch für „ils“ und „elles“.
Durch eine Ausnahmeregelung muss man vor Nomen, die mit einem Vokal oder h anfangen, den Possessivbegleiter für männliche Substantive setzen, auch wenn diese weiblich sind.

Das Adjektiv

Die meisten Adjektive stehen hinter dem Substantiv, auf das sie sich beziehen:

C'est un livre intéressant. Das ist ein interessantes Buch.

Einige Adjektive stehen allerdings vor dem jeweiligen Nomen. Dazu gehören beispielsweise bon, grand, petit, joli, autre, mauvais, gros, beau, nouveau, vieux.

Elle a un grand livre. Sie hat ein großes Buch.
Elle a de grands livres. (Bei vorgestellten Adjektiven wird aus „des“ „de“) Sie hat große Bücher.

Je nachdem, welches Geschlecht das Substantiv hat, wird das Adjektiv verändert:

Singular Plural
männlich weiblich männlich weiblich
grand (groß) grande grands grandes
joli (hübsch) jolie jolis jolies
blanc (weiß) blanche blancs blanches
visible (sichtbar)1) visible visibles visibles
intelligent intelligente intelligents intelligentes

1) Adjektive, die bereits in der männlichen Form im Singular die Endung -e besitzen, bekommen in der weiblichen Form kein weiteres -e angehängt und Adjektive, die bereits im Singular die Endung -s oder -x besitzen bekommen im Plural kein weiteres -s angehängt.

Bei der Bildung der femininen Formen können durch sprachhistorische Entwicklungen (v.a. im Altfranzösischen) bedingte Unregelmäßigkeiten auftreten, wie zum Beispiel bon bonne (gut) (n wird zu nn damit man es aussprechen kann); fou folle (verrückt) (auslautendes l wurde zu u, vgl. Kastell ↔ Château); blanc blanche (weiß) (c vor lat. a wurde ch, vgl. lat. caro ↔ chair Fleisch); bref brève (kurz) (das Altfrz. war auslautverhärtend); faux fausse (falsch) (x wurde zu ss, um zu betonen). Komplett unveränderlich sind einige Farbadjektive, insbesondere solche, die aus zwei anderen Farbadjektiven gebildet sind (Beispiel: bleu-vert [blaugrün]) oder aus einem Farbadjektiv und einem verdeutlichenden Zusatz (Beispiel: rouge sang [blutrot]) und die meisten, die von einem Substantiv abgeleitet sind (Beispiele: marron (kastanienbraun, vom Substantiv marron, Kastanie), orange (orange, vom Substantiv orange, Orange)). Ebenso unveränderlich ist super (super) Außerdem ist bei beau, nouveau und vieux zu beachten, dass sie eine 3. Form haben, wenn sie vor einem maskulinen Nomen stehen, das mit Vokal oder h beginnt, so heißt es: beau, bel, belle – nouveau, nouvel, nouvelle – vieux, vieil, vieille.

Steigerung

Anders als im Deutschen wird das französische Adjektiv nicht durch ein Anhängsel in den Komparativ befördert, sondern indem man das Wort „plus“ (= mehr) davorsetzt. Beispiel: profond → plus profond; tief → tiefer. Das deutsche Wort „als“, mit dessen Hilfe ein Vergleich beschrieben wird, lautet im Französischen „que“. Beispiel: Je suis plus grand que mon frère. = „Ich bin größer als mein Bruder.“ Zu Ausnahmen gehören bon → meilleur (= gut → besser) oder mauvais → pire (= schlecht → schlechter).

Den Superlativ bildet man, indem man sowohl einen bestimmten Artikel als auch „plus“ vor das Adjektiv schreibt. Beispiel: C'est la plus grande personne du monde. = „Das ist die größte Person der Welt.“ Unregelmäßige Superlative sind le meilleur (das beste) oder le pire (das schlechteste).

Außerdem hat man im Französischen die Möglichkeit, Ausdrücken wie „sehr gut“, „sehr groß“ oder „sehr reich“ eine eigene Form zu verleihen. Dazu hängt man manchmal -issime an das Adjektiv, also riche (reich) → richissime. Diese Form hat sich aus dem lateinischen Superlativ entwickelt, der allerdings auch schon in dieser Bedeutung, d. h. als Elativ, verwendet wurde.

Verb

Person

Wie alle indogermanische Sprachen unterscheidet das Französische drei Personen. Die erste Person ist die sprechende, die zweite die angesprochene, und die dritte die besprochene Person. „On“ bedeutet nicht nur „man“ sondern auch umgangssprachlich „wir“. Bei der 3. Person im Plural wird „ils“ für eine reine Anzahl an maskulinen Personen benutzt oder für feminine und maskuline Personen verwendet, aber „elles“ wird nur für eine reine Anzahl an femininen Personen benutzt. Als Höflichkeitsform wird die 2. Person Plural „vous“ verwendet.

Infinitive

Offiziell sind die französischen Verben ihrer Endung nach in drei Gruppen unterteilt. Der 1. Gruppe sind die Verben mit der Endung „-er“ zugeteilt, der zweiten die mit der Endung „-ir“ und zur dritten gehören Verben mit den Endungen „-ir“ (deren Konjugation sich von denen der 2. Gruppe unterscheidet), und allen anderen möglichen Endungen („-re“, „-oir“, „-eindre“, „-endre“ usw.)

Hilfsverben

Die wichtigsten Hilfsverben (frz. auxiliaires) sind „être“ (= sein) und „avoir“ (= haben). Im Unterschied zum Spanischen wird avoir im Französischen auch im Sinne von „besitzen“ eingesetzt. Mithilfe dieser beiden Hilfsverben lassen sich Zeitformen wie das Perfekt bilden; die Nutzung von „avoir" oder „être" hängt vom einzelnen Verb ab, jedoch werden transitive Verben immer mit avoir benutzt und reflexive immer mit être.

Partizipien

Das Französische kennt drei Partizipien (frz. participes), von denen sich eines im Präsens (participe présent) und zwei in der Vergangenheit (participe passé) befinden. Das Präsenspartizip wird geformt, indem man die Endung des Infinitivs entfernt und stattdessen „-ant“ anhängt. Bei Verben wie „placer“ (= platzieren) ist diese Bildung unregelmäßig (plaçant), was an Modifikationen in der Aussprache liegt.

Das eine Vergangenheitspartizip entspricht dem des Deutschen, also placerplacé (= platziert). Das andere wird hergestellt, indem man das Präsenspartizip des Verbs avoir (→ ayant) und das Vergangenheitspartizip hintereinander schreibt; Beispiel: placer → ayant placé.

Gérondif

Das Gérondif (dt. Gerundium) hat keine entsprechende deutsche Form. Man bildet es mit der Präposition „en“ (= in) und dem Präsenspartizip – en plaçant. Es drückt selbst keine Zeit aus, befindet sich aber immer auf derselben zeitlichen Stufe wie der zugehörige Hauptsatz. Es drückt eine Gleichzeitigkeit (temporaler Gebrauch), eine Absicht (instrumenteller Gebrauch) oder eine Möglichkeit (konditioneller Gebrauch) aus. Der Satz „Elle sort de la chambre en claquant la porte“ hat im Deutschen die Entsprechung „Sie verlässt türenschlagend das Zimmer“ (temporal). Dem Satz En claquant la porte elle énervait les voisins“ entspricht der deutsche „Indem sie (immer) die Tür zuschlug verärgerte sie die Nachbarn“ (instrumentell). „Wenn du die Tür zuschlägst geht sie kaputt“ kann im Französischen als En claquant la porte tu l’abîmeras“ wiedergegeben werden. Denselben Zweck erfüllt der Konditionalsatz „Si tu claques la porte, tu l’abîmeras.“

Modi

Im Französischen gibt es die Modi Indicatif, Subjonctif, Conditionnel und Impératif.

  • Der Indicatif (dt. Indikativ) bezeichnet die Handlungen, die in der Realität und Rationalität geschehen. Er hat alle und damit von allen Modi die meisten Tempora
  • Der Subjonctif (dt. Subjunktiv) wird im Deutschen nicht wiedergegeben. Er kommt am häufigsten in Nebensätzen vor. Er steht obligatorisch nach gewissen Subjunktionen sowie nach Verben der Vorliebe, Abneigung, Willensäußerung, des Zweifels oder der Notwendigkeit. Im Hauptsatz drückt der Subjonctif einen Wunsch oder eine fürs Folgende vorausgesetzte Annahme aus, manchmal auch die Unsicherheit einer Aussage und grenzt sich damit vom Indicatif ab. Im Modus des Subjonctif existieren nur das Présent, Passé composé, Imparfait und Plus-que-parfait. Um den Subjonctif eines Verbs zu bilden, konjugiert man es im Präsens Indikativ, dann nimmt man die 3. Person Plural und formt daraus die Formen des Subjcontifs Présent. In beiden Modi bleibt die 3. Person Plural die gleiche. Als Beispiel wird die Bildung des Subjonctifs des unregelmäßigen Verbes „venir“ (= kommen) angezeigt.
Person Indicatif Person Subjonctif
je viens que je1) vienne
tu viens que tu viennes
il, elle, on vient qu’il vienne
nous venons que nous venions2)
vous venez que vous veniez2)
ils, elles viennent qu’ils viennent
1) In französischen Konjugationsbüchern wie im Bescherelle wird im Subjonctif-Modus immer ein „que“/„qu“ (= dass) vor die Pronomen gesetzt. Dies deutet darauf hin, dass das Pronomen und das Verb im Subjonctif grundsätzlich hinter dieser Konjunktion stehen müssen.
2) Auf die 1. und 2. Person Plural kann man diese Technik nicht anwenden. Stattdessen nimmt man die Form des Indikativ und fügt ein „i“ zwischen den Wortstamm und die Endung.
  • Im Conditionnel stehen Handlungen, die nur unter bestimmten Bedingungen eintreten. Der Conditionnel existiert nur im Présent und Passé (Vergangenheit). Im Englischen finden sich als Pendant die if-Sätze, denn das französische Prinzip der Bildung ist identisch. Das Beispiel wird mit den Verben venir (= kommen) und être ravi (= sich freuen) gebildet.
1. Form (Présent + Futur simple): Si tu viens, je serai ravi. → Wenn du kommst, werde ich mich freuen.
2. Form (Imparfait + Conditionnel présent): Si tu venais, je serais ravi. → Wenn du kämest, würde ich mich freuen.
3. Form (Plus-que-Parfait + Conditionnel passé): Si tu étais venu(e), j’aurais été ravi. → Wenn du gekommen wärst, hätte ich mich gefreut.
  • Der Impératif (dt. Imperativ) ist die im Deutschen und zahlreichen anderen Sprachen wiedergegebene Befehlsform. Auch ihn gibt es sowohl im Présent als auch im Passé, wobei es in beiden Zeiten jeweils drei Imperativformen gibt. Diese drei Formen entsprechen den Personalpronomen tu, nous und vous. Zu Bildung des du-Imperativs wird bei manchen Stellen das s entfernt, das für die 2. Person Singular im Indikativ Präsens typisch ist. Bei anderen Verben bleibt es jedoch gleich. Für nous und vous sind die Imperative mit den Formen des Indikativ Präsens immer identisch, außer natürlich bei Verben wie sein oder haben. Die Vergangenheitsformen der Imperative werden mit der Präsens-Befehlsform des Verbes avoir und dem Vergangenheitspartizip gebildet. Die avoir-Imperative sind aie, ayons und ayez.

Tempora

Insgesamt existieren in der französischen Sprache die Tempora Présent, Passé composé, Imparfait, Plus-que-parfait, Passé simple, Passé antérieur, Passé récent, Futur simple, Futur antérieur und Futur proche.

  • Das französische Présent entspricht dem deutschen Präsens. Es ist ebenfalls die Gegenwart und wird sowohl mündlich als auch schriftlich verwendet. Es ist ein Tempus, in welchem Unregelmäßigkeiten des Öfteren auftauchen können. Beispiel: „je regarde“ = ich schaue (→ regarder); „je finis“ = ich beende (→ finir); „je vends“ = ich verkaufe (→ vendre).
  • Das Passé composé hat eine ähnliche Funktion wie das Perfekt im Deutschen. Es wird sowohl mündlich als auch schriftlich verwendet. Es wird gebildet, indem man eine Präsensform von entweder „être“ oder „avoir“ hinter das Pronomen stellt und dann das Participe passé verwendet. Beispiel: „j’ai regardé“ = ich habe geschaut; „j’ai fini“ = ich habe beendet; „j’ai vendu“ = ich habe verkauft; je suis allé (→ aller).
  • Das Imparfait gleicht dem lateinischen Imperfekt bzw. dem deutschen Präteritum und beschreibt eine sich wiederholende bzw. andauernde Handlung in der Vergangenheit. Es wird sowohl mündlich als auch schriftlich verwendet. Die Endungen dieses Tempus sind für alle Verbgruppen gleich, wenn auch nicht so einheitlich wie im Englischen, da noch immer Unterschiede zwischen den einzelnen Pronomen bestehen. Beispiel: „je regardais“ = ich schaute; „je finissais“ = ich beendete; „je vendais“ = ich verkaufte.
  • Das Plus-que-parfait entspricht dem deutschen Plusquamperfekt. Es wird sowohl schriftlich als auch mündlich verwendet. Man bildet es, indem man eine Imparfait-Form von être oder avoir und das Participe passé hinter das Pronomen setzt. Beispiel: „j’avais regardé“ = ich hatte geschaut; „j’avais fini“ = ich hatte beendet; „j’avais vendu“ = ich hatte verkauft.
  • Das Passé simple hat im Deutschen keine Entsprechung. Es gilt als die schwierigste aller französischen Zeitformen, was auf die massiv auftretenden Veränderungen der Wortstämme der Verben zurückzuführen ist. Jedoch kommt es auch vor, dass manche Personen mit denen des Präsens identisch sind. Mit diesem Tempus werden Handlungen bezeichnet, die in der Vergangenheit keine Wiederholung besitzen, keinerlei Auswirkungen auf spätere Aktionen haben und in eine lang anhaltende Handlung hereinbrechen. Das Passé simple wird nur schriftlich verwendet. Es wird, wie das Imparfait, ebenfalls mit dem Präteritum übersetzt. Beispiel: „je regardai“ = ich schaute; „je finis“ → ich beendete; „je vendis“ → ich verkaufte.
  • Das Passé antérieur hat zum Passé simple das gleiche Verhältnis wie das Plus-que-parfait zum Imparfait. Es ist weniger kompliziert als das Passé simple, da man bei seiner Bildung nur die Unregelmäßigkeiten der Hilfsverben beachten muss. Auch es wird nur schriftlich verwendet. Man formt es, indem man être oder avoir ins Passé simple setzt und das Participe passé hinzufügt. Um es zu übersetzen verwendet man das Plusquamperfekt. Beispiel: „j’eus regardé“ = ich hatte geschaut; „j’eus fini“ = ich hatte beendet; „j’eus vendu“ = ich hatte verkauft.
  • Das Passé récent verkörpert Handlungen, die kurz vor dem Moment, in dem der Sprecher das Reden anfängt, eingetroffen sind. Man formt es, indem man eine Präsensform des Verbes „venir“ (= kommen) nimmt, die Präposition „de“ dahintersetzt und den Infinitiv am Schluss hinzufügt. „je viens de regarder“ = ich habe gerade eben geschaut; „je viens de finir“ = ich habe gerade eben beendet; „je viens de vendre“ = ich habe gerade eben verkauft. Wenn der nachfolgende Infinitiv mit einem Vokal beginnt, wird das de zu einem d’, deshalb „je viens d’arriver“ = ich bin gerade eben angekommen.
  • Das Futur simple entspricht dem deutschen Futur I, also ist es ein Teil der Zukunftsformen. Es wird sowohl schriftlich als auch mündlich verwendet. Man bildet es, indem man den Infinitiv eines Verbes um eine kleine Nachsilbe ergänzt. Beispiel: „je regarderai“ → ich werde schauen; „je finirai“ = ich werde beenden; „je vendrai“ = ich werde verkaufen.
  • Das Futur antérieur entspricht dem deutschen Futur II. Man bildet es, indem man être oder avoir ins Futur simple setzt und das Participe passé addiert. Beispiel: „j’aurai regardé“ → ich werde geschaut haben; „j’aurai fini“ = ich werde beendet haben; „j’aurai vendu“ = ich werde verkauft haben.
  • Das Conditionnel kann ebenfalls zeitliche (zukünftige) Bedeutung haben, wenn es in der indirekten Rede verwendet wird, z.B. „il dit qu’il partira“ → er sagt, dass er weggehen werde; „il a dit qu’il partirait“ → er sagte, dass er weggehen werde
  • Von der Form her ähnelt das Futur proche (auch futur composé genannt) dem deutschen Futur I noch mehr als das Futur simple. In Konjugationsbüchern wird es, wie das Passé récent, in den Tabellen der Verben nicht erwähnt, da es keine eigenständige Form ist und von keinem komponierten Tempus wie zum Beispiel das Perfekt begleitet wird. Im Gegensatz zum Futur simple wird das Futur proche meistens nur in der Umgangssprache erwähnt. Man bildet es, indem man eine Präsensform des äußerst unregelmäßigen Verbes „aller“ (gehen) nimmt und dahinter den Infinitiv setzt. Beispiel: „je vais regarder“ → ich werde schauen; „je vais finir“ → ich werde beenden; „je vais vendre“ → ich werde verkaufen. In den Fällen des Passé récent und Futur proche werden die Verben venir und aller als semi-auxiliaires bezeichnet.

Formenbildung

Einfache Zeiten im Aktiv

Verben auf -er
regarder (betrachten)
Présent Imparfait Passé simple Futur simple Conditionnel Subjonctif Présent Subjonctif Imparfait
je regarde regardais regardai regarderai regarderais regarde regardasse
tu regardes regardais regardas regarderas regarderais regardes regardasses
il regarde regardait regarda regardera regarderait regarde regardât
nous regardons regardions regardâmes regarderons regarderions regardions regardassions
vous regardez regardiez regardâtes regarderez regarderiez regardiez regardassiez
ils regardent regardaient regardèrent regarderont regarderaient regardent regardassent
Ebenso: Alle regelmäßigen Verben auf -er
acheter (kaufen)
j’ achète achetais achetai achèterai achèterais achète achetasse
nous achetons achetions achetâmes achèterons achèterions achetions achetassions
ils achètent achetaient achetèrent achèteront achèteraient achètent achetassent
Ebenso ein Teil der Verben auf e-Konsonant-er (der andere Teil wird wie appeler konjugiert), zum Beispiel: enlever (wegnehmen) se lever (aufstehen) relever (wieder aufrichten), se promener (spazieren gehen), ramener qn (zurückbringen), peser (wiegen)
préférer (vorziehen)
je préfère préférais préférai préférerai préférerais préfère préférasse
nous préférons préférions préférâmes préférerons préférerions préférions préférassions
ils préfèrent préféraient préférèrent préféreront préféreraient préfèrent préférassent
Ebenso alle Verben auf é-Konsonant-er, zum Beispiel: compléter (vervollständigen), dessécher (austrocknen), espérer (hoffen), exagérer (übertreiben), s’inquiéter (sich beunruhigen), (se) protéger, (sich) schützen, répéter (wiederholen)
appeler (rufen)
j’ appelle appelais appelai appellerai appellerais appelle appelasse
nous appelons appelions appelâmes appellerons appellerions appelions appelassions
ils appellent appelaient appelèrent appelleront appelleraient appellent appelassent
Ebenso der andere Teil der Verben auf e-Konsonant-er, zum Beispiel: épeler (buchstabieren), jeter (werfen)
employer (verwenden)
j’ emploie employais employai emploierai emploierais emploie employasse
nous employons employions employâmes emploierons emploierions employions employassions
ils emploient employaient employèrent emploieront emploieraient emploient employassent
Ebenso alle Verben auf yer, zum Beispiel: essayer (versuchen), payer (bezahlen), tutoyer (duzen), envoyer (schicken)
manger (essen)
je mange mangeais mangeai mangerai mangerais mange mangeasse
nous mangeons mangions mangeâmes mangerons mangerions mangions mangeassions
ils mangent mangeaient mangèrent mangeront mangeraient mangent mangeassent
Ebenso alle Verben auf ger, zum Beispiel: arranger (in Ordnung bringen), changer (wechseln), corriger (korrigieren), déménager (umziehen), déranger (stören), interroger (befragen), mélanger (durcheinander bringen), ranger (aufräumen),nager (schwimmen), songer (denken)
Verben auf -dre
répondre (antworten)
Présent Imparfait Passé simple Futur simple Conditionnel présent Subjonctif Présent Subjonctif Imparfait
je réponds répondais répondis répondrai répondrais réponde répondisse
tu réponds répondais répondis répondras répondrais répondes répondisses
il répond répondait répondit répondra répondrait réponde répondît
nous répondons répondions répondîmes répondrons répondrions répondions répondissions
vous répondez répondiez répondîtes répondrez répondriez répondiez répondissiez
ils répondent répondaient répondirent répondront répondraient répondent répondissent
Ebenso: attendre (warten), correspondre (entsprechen), descendre (aussteigen, hinabsteigen), perdre (verlieren), rendre (zurückgeben)
Verben auf -ir
dormir (schlafen)
Présent Imparfait Passé Simple Futur Simple Conditionnel Présent Subjonctif Présent Subjonctif Imparfait
je dors dormais dormis dormirai dormirais dorme dormisse
tu dors dormais dormis dormiras dormirais dormes dormisses
il dort dormait dormit dormira dormirait dorme dormît
nous dormons dormions dormîmes dormirons dormirions dormions dormissions
vous dormez dormiez dormîtes dormirez dormiriez dormiez dormissiez
ils dorment dormaient dormirent dormiront dormiraient dorment dormissent
Ebenso: mentir (lügen), partir (weggehen), sentir (fühlen/riechen), servir (dienen/bedienen), sortir (hinausgehen)
finir (beenden)
je finis finissais finis finirai finirais finisse finisse
tu finis finissais finis finiras finirais finisses finisses
il finit finissait finit finira finirait finisse finît
nous finissons finissions finîmes finirons finirions finissions finissions
vous finissez finissiez finîtes finirez finiriez finissiez finissiez
ils finissent finissaient finirent finiront finiraient finissent finissent
Ebenso: choisir (wählen), nourrir (ernähren), punir (bestrafen), réagir (reagieren), réfléchir (nachdenken), réussir (gelingen), saisir (ergreifen)
Unregelmäßige Verben
aller (gehen)
Présent Imparfait Passé simple Futur simple Conditionnel présent Subjonctif présent Subjonctif imparfait
je/j’ vais allais allai irai irais aille allasse
tu vas allais allas iras irais ailles allasses
il/elle va allait alla ira irait aille allât
nous allons allions allâmes irons irions allions allassions
vous allez alliez allâtes irez iriez alliez allassiez
ils/elles vont allaient allèrent iront iraient aillent allassent
s’asseoir (sich setzen)
je m’assois/m’assieds m’assoyais
m’asseyais
m’assis m’assoirai
m’assrai
m’assoirais
m’assrais
m’assoie/m’asseye m’assisse
tu t’assois/t’assieds t’assoyais/t'asseyais t’assis t’assoiras/t’assras t’assoirais/t’assrais t’assoies/t’asseyes t’assisses
il/elle s’assoit/s’assied s’asseyait/s’assoyait s’assit s’assoira/s’assra s’assoirait
s’assrait
s’assoie/s’asseye s’assît
nous nous assoyons/nous asseyons nous assoyions/nous asseyions nous assîmes nous assoirons/nous assrons nous assoirions/nous assrions nous assoyions/nous asseyions nous assissions
vous vous assoyez/vous asseyez vous assoyiez/vous asseyiez vous assîtes vous assoirez/vous assrez vous assoiriez/vous assriez vous assoyiez/vous asseyiez vous assissiez
ils/elles s’assoient/s’asseyent s’assoyaient
s’asseyaient
s’assirent s’assoiront
s’assront
s’assoiraient
s’assraient
s’assoient/s’asseyent s’assissent
avoir (haben)
j’ ai avais eus aurai aurais aie eusse
tu as avais eus auras aurais aies eusses
il/elle a avait eut aura aurait ait eût
nous avons avions eûmes aurons aurions ayons eussions
vous avez aviez eûtes aurez auriez ayez eussiez
ils/elles ont avaient eurent auront auraient aient eussent
boire (trinken)
je bois buvais bus boirai boirais boive busse
tu bois buvais bus boiras boirais boives busses
il/elle boit buvait but boira boirait boive bût
nous buvons buvions bûmes boirons boirions buvions bussions
vous buvez buviez bûtes boirez boiriez buviez bussiez
ils/elles boivent buvaient burent boiront boiraient boivent bussent
être (sein)
je/j' suis étais fus serai serais sois fusse
tu es étais fus seras serais sois fusses
il/elle est était fut sera serait soit fût
nous sommes étions fûmes serons serions soyons fussions
vous êtes étiez fûtes serez seriez soyez fussiez
ils/elles sont étaient furent seront seraient soient fussent

Unregelmäßig sind z. B. noch:

  • apercevoir (bemerken): aperçois, aperçois, aperçoit, apercevons, apercevez, aperçoivent
  • battre (schlagen): bats, bats, bat, battons, battez, battent
  • commencer (anfangen, beginnen): commence, commences, commence, commençons, commencez, commencent
  • conduire (fahren, lenken): conduis, conduis, conduit, conduisons, conduisez, conduisent
  • connaître (kennen): connais, connais, connaît, connaissons, connaissez, connaissent
  • conquérir (erobern): conquiers, conquiers, conquiert, conquérons, conquérez, conquièrent
  • coudre (nähen): couds, couds, coud, cousons, cousez, cousent
  • courir (laufen): cours, cours, court, courons, courez, courent
  • craindre (fürchten): crains, crains, craint, craignons, craignez, craignent
  • croire (glauben): crois, crois, croit, croyons, croyez, croient
  • dire (sagen): dis, dis, dit, disons, dites, disent
  • écrire (schreiben): écris, écris, écrit, écrivons, écrivez, écrivent
  • essayer (versuchen): essaie/essaye, essaies/essayes, essaie/essaye, essayons, essayez, essaient/essayent
  • faire (machen): fais, fais, fait, faisons, faites, font
  • falloir (müssen): il faut
  • fuir (fliehen): fuis, fuis, fuit, fuyons, fuyez, fuient
  • interrompre (unterbrechen): interromps, interromps, interrompt, interrompons, interrompez, interrompent
  • lire (lesen): lis, lis, lit, lisons, lisez, lisent
  • mettre (setzen, stellen, legen): mets, mets, met, mettons, mettez, mettent
  • mourir (sterben): meurs, meurs, meurt, mourons, mourez, meurent
  • offrir (anbieten): offre, offres, offre, offrons, offrez, offrent (auch couvrir, ouvrir, souffrir)
  • ouvrir (öffnen): ouvre, ouvres, ouvre, ouvrons, ouvrez, ouvrent
  • plaire (gefallen): plais, plais, plaît, plaisons, plaisez, plaisent
  • pleuvoir (regnen): il pleut
  • pouvoir (können): peux, peux, peut, pouvons, pouvez, peuvent
  • prendre (nehmen): prends, prends, prend, prenons, prenez, prennent
  • rire (lachen): ris, ris, rit, rions, riez, rient
  • savoir (wissen): sais, sais, sait, savons, savez, savent
  • suffire (genügen): suffis, suffis, suffit, suffisons, suffisez, suffisent
  • suivre (folgen): suis, suis, suit, suivons, suivez, suivent
  • se taire (schweigen): tais, tais, tait, taisons, taisez, taisent
  • tenir (halten): tiens, tiens, tient, tenons, tenez, tiennent
  • vaincre (besiegen): vaincs, vaincs, vainc, vainquons, vainquez, vainquent
  • venir (kommen): viens, viens, vient, venons, venez, viennent
  • vivre (leben): vis, vis, vit, vivons, vivez, vivent
  • voir (sehen): vois, vois, voit, voyons, voyez, voient
  • vouloir (wollen): veux, veux, veut, voulons, voulez, veulent

Zusammengesetzte Zeiten im Aktiv

Zu jeder einfachen Zeit in jedem Modus gibt es eine aus der einfachen Zeit der Hilfsverben être bzw. avoir und dem participe passé des Verbs zusammengesetzte Zeit, die der einfachen gegenüber Vorzeitigkeit ausdrückt.

Einfache Zeit Zusammengesetzte Zeit Bildung der zusammengesetzten Zeit Beispiel
présent passé composé présent von être/avoir + participe passé il regarde il a regardé
imparfait plus-que-parfait imparfait von être/avoir + participe passé il regardait il avait regardé
passé simple passé antérieur passé simple von être/avoir + participe passé il regarda il eut regardé
futur simple futur antérieur futur simple von être/avoir + participe passé il regardera il aura regardé
conditionnel présent conditionnel passé conditionnel présent von être/avoir + participe passé il regarderait il aurait regardé
subjonctif présent subjonctif passé subjonctif présent von être/avoir + participe passé qu’il regarde qu’il ait regardé
subjonctif imparfait subjonctif plus-que-parfait subjonctif imparfait von être/avoir + participe passé qu’il regardât qu’il eût regardé

Passiv

Das französische Passiv wird mit einer Form des Verbes „être“ (= sein) und dem Anhängen des Partizip Perfekts geformt. Daher funktioniert die Passivbildung nur bei Verben, die nicht das Hilfsverb être zur Bildung des Perfekts verlangen. Ein Beispiel ist hier der Satz „Les hommes te voient“ (= Die Männer sehen dich), der zu „Tu es vu(e) par les hommes“ ( = Du wirst von den Männern gesehen) umgewandelt wird.

Aktiv Passiv
Les hommes te voient. Tu es vu(e)1) par les hommes.
Die Männer dich sehen. Du wirst gesehen von den Männern.

1) Das Anhängen des e ist nur nötig, wenn die Person, die hinter dem „tu“ steckt, feminin ist.

Alle Zeitformen des Aktivs finden sich auch im Passiv wieder:

  • présent: il est regardé
  • imparfait: il était regardé
  • passé composé: il a été regardé
  • plus-que-parfait: il avait été regardé
  • futur composé: il va être regardé
  • futur simple: il sera regardé
  • futur antérieur: il aura été regardé
  • passé simple: il fut regardé
  • passé antérieur: il eut été regardé
  • conditionnel présent: il serait regardé
  • conditionnel passé: il aurait été regardé
  • subjonctif présent: qu’il soit regardé
  • subjonctif passé: qu’il ait été regardé

Das participe passé wird immer an das Subjekt angeglichen, wenn dieses feminin, bzw. feminin plural, bzw. maskulin plural ist. Beispiel:

  • La reine est aimée par tous ses sujets.
  • Les cambrioleurs ont été arrêtés par la police.

Das Zahlensystem

Das Zahlensystem des Standardfranzösischen ist teilweise ein Vigesimalsystem, in dem Zwanzig als Grundzahl für die Zahlen 80 bis 99 dient. Z. B. wird die Zahl 80 als quatre-vingts (vier-zwanzig) bezeichnet. Außerdem gibt es eigene Ausdrücke für die Zahlen von Null bis 16 (seize; auf Deutsch nur bis „zwölf“), die weiteren Zahlen werden dann im Wesentlichen wie im Deutschen gebildet (dix-sept, siebzehn).

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
zéro un deux trois quatre cinq six sept huit neuf
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
dix onze douze treize quatorze quinze seize dix-sept dix-huit dix-neuf
20 21 22 23
vingt vingt-et-un vingt-deux vingt-trois

Bis 69 geht es wie bei 20 regelmäßig weiter mit trente (30), quarante (40), cinquante (50) und soixante (60).

Ab 60 folgen Zwanzigerschritte: die Zahlen 70, 80 und 90 werden als soixante-dix (60-10), quatre-vingts (4-20) und quatre-vingt-dix (4-20-10) bezeichnet.

60 61 62 63 69
soixante soixante-et-un soixante-deux soixante-trois soixante-neuf
70 71 72 73 79
soixante-dix soixante-et-onze soixante-douze soixante-treize soixante-dix-neuf
80 81 82 83 89
quatre-vingts quatre-vingt-un quatre-vingt-deux quatre-vingt-trois quatre-vingt-neuf
90 91 92 93 99
quatre-vingt-dix quatre-vingt-onze quatre-vingt-douze quatre-vingt-treize quatre-vingt-dix-neuf

Nationale und regionale Unterschiede

Abweichend davon werden in Belgien, in der Schweiz, in Teilen Frankreichs und im in Jersey gesprochenen Jèrriais die Zahlen 70 und 90 als septante und nonante bezeichnet. In diesen Gebieten wird abgesehen von Belgien auch 80 als huitante oder octante bezeichnet. In Belgien behält man für 80 die Bezeichnung quatre-vingt(s). Um Verwirrungen zu vermeiden, werden im französischsprachigen Raum beim Criée-Handel bzw. Parketthandel die Zahlnamen septante und nonante anstelle von soixante-dix und quatre-vingt-dix verwendet.[2]

Zahlen ab 100

Größere Zahlen werden im Prinzip wie im Deutschen gebildet.

100 101 102 200 201 202 300 400
cent cent-un cent-deux deux-cents deux-cent-un deux-cent-deux trois-cents quatre-cents
1.000 1.001 2.000 3.000 100.000 1.000.000 1.000.000.000
mille mille-un deux-mille trois-mille cent-mille un-million un-milliard

Details zu Grammatik und Aussprache

Zéro, cent, million und milliard gelten als Substantive und tragen normalerweise ein Plural-s, außer die Hunderter wenn eine weitere Zahl folgt (deux-cent-un). Das Gleiche gilt bei quatre-vingts (quatre-vingt-un etc.). Mille wird nicht verändert, kann aber bei Datumsangaben zu mil verkürzt sein (mil-neuf-cent-cinquante, 1950).

Auf zéro folgende Substantive erhalten im Gegensatz zum Deutschen kein Plural-s: zéro point, null Punkte.

Bei Zusammensetzungen mit Zehnern wird vor weiblichen Substantiven une verwendet: vingt-et-une pages.

Das sonst übliche Auslassungszeichen entfällt bei Grundzahlen, die mit Vokal oder stummem h beginnen: le un, le huit.

Die Endkonsonanten der Grundzahlen werden ausgesprochen (six /sis/), außer es folgt ein Substantiv, das mit einem Konsonanten beginnt (six pages /si paʒ/).

Außerdem darf vor huit und onze nicht gebunden werden (les huit pages /le ɥi paʒ/).

Grammatik der gesprochenen Sprache

Wenn man die französische Grammatik allein auf der Basis der gesprochenen Sprache ohne Rücksicht auf die Orthographie beschriebe, würde die Darstellung weiter Teile der Grammatik erheblich anders als gewohnt und oft auch deutlich einfacher ausfallen. Aus diesem Grund kann es auch zum Erlernen der Sprache sinnvoll sein, die Grammatik einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Es sollen hier nur zwei Teilbereiche exemplarisch vorgeführt werden.

Plural: Substantive zeigen in der Aussprache meistens keine spezielle Pluralform. Allerdings nehmen Substantive, die mit Vokal anlauten, ein Präfix /z-/ an, z. B.: /ɔm/ „Mensch“, /zɔm/ „Menschen“ (etwa in /le zɔm/ „die Menschen“, /dø zɔm/ „zwei Menschen“, /le bõ zɔm/ „die guten Menschen“, etc.). In der traditionellen Beschreibung wird dieses /z/ vielmehr als normalerweise ungesprochener Teil des vorausgehenden Attributes gewertet, das aufgrund einer „Liaison“-Regel vor dem Substantiv lautend wird. Diese konträren Beschreibungsansätze sind deswegen beide möglich, weil im Französischen praktisch jedem Substantiv ein Attribut (Artikel etc.) vorangehen muss, und fast alle vor Plural vorkommenden Attribute auf geschriebenes -s enden. Nur in ganz wenigen Fällen ergeben sich Diskrepanzen, etwa bei dem Zahlwort /katrə/ „vier“, das in der Schrift nicht auf -s endet. „Vier Menschen“ heißt daher in korrektem Französisch /katrɔm/, man hört aber in der Umgangssprache durchaus auch gemäß der hier gegebenen Regel /katzɔm/.

Als Konsequenz der hier vorgeführten Regel wäre weiter zu sagen, dass Adjektive im Normalfall gar keine Pluralform bilden; auch das Konzept der „Liaison“ kann bei dieser Betrachtungsweise weitgehend entfallen.

Unregelmäßige Verben im Indikativ Präsens: Bei konsequent von der Aussprache ausgehender Beschreibung würden sich die traditionell als unregelmäßig angesehenen Verben ziemlich weitgehend als regelmäßig beschreiben lassen. Für die Verben der Konjugationen auf -oir /-war/ und -re /-rə/ kann im Wesentlichen die Regel formuliert werden, dass dann, wenn der Stamm auf einen Konsonanten endet, dieser Konsonant im Singular des Indikativ Präsens entfällt. So heißt es von battre /batrə/ „schlagen“, Stamm /bat/, im Plural /bat-õ/ (1. pl.), /bat-e/ (2. pl.), /bat/ (3. pl.), im Singular (1., 2., 3. Person) aber nur /ba/ mit Fortfall des /t/.

Das Verb vouloir /vul-war/ „wollen“ lässt sich gut beschreiben, indem man einen Stamm /vøl/ ansetzt. Regelmäßig sind dann 1., 2., 3. sg. /vø/ (mit Fortfall des -l) sowie die 3. pl. /vœl/ (œ als automatische Variante von ø in geschlossener Silbe). Für die Formen mit Endung (1. pl. /vul-õ/, 2. pl. /vul-e/, sowie den Infinitiv) braucht man noch die Zusatzregel, dass /ø/ in unbetonter Stellung zu /u/ reduziert wird. Auch bei einem besonders unregelmäßigen Verb wie avoir /av-war/ „haben“ lassen sich als regelmäßig immerhin noch beschreiben die 2., 3. sg. /a/, 1. pl. /av-õ/ und die 2. pl. /av-e/; wirklich „unregelmäßig“ sind nur noch die 1. sg. /e/ (statt erwartetem */a/) und die 3. pl. /õ/ (statt erwartetem */av/).

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

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