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Friedrich Katz
Friedrich Katz (geb. 13. Juni 1927[1] in Wien; gest. 16. Oktober 2010 in Philadelphia, Pennsylvania, USA[2]) war ein österreichischer Ethnologe und Historiker.
Friedrich Katz wurde als Sohn von Bronia und Leo Katz geboren, kam mit seinen Eltern über Berlin, Paris und New York City 1940 nach Mexiko-Stadt, wo er 1945 die französische Schule abschloss.
Katz studierte in New York City, Mexiko-Stadt, an der Universität Wien, wo er im Jahre 1954 promovierte, habilitierte sich 1962 an der Humboldt-Universität zu Berlin (DDR), an der er bis 1970 auch lehrte.
Friedrich Katz’ Arbeit an der Universität Chicago
Seit mehr als 80 Jahren hat die Forschung über mexikanische Geschichte an der University of Chicago eine große Bedeutung und in den letzten 30 Jahren sind sie auf ein anerkannt hohes internationales Niveau gestiegen. Die letzten drei Dekaden sind geprägt von den Forschungen und Arbeiten von Friedrich Katz, wahrscheinlich einer der herausragendsten Historiker der modernen Geschichte Mexikos und somit einer der bekanntesten in den USA.
Friedrich Katz war seit 1971 Professor in Chicago und leitete von 1992 bis 2002 den Lehrstuhl für mexikanische Geschichte. Er ist anerkannt für seinen Beitrag zu den Untersuchungen der Geschichte Mexikos und den speziellen Beziehungen zwischen Mexiko und den USA. Nebenher förderte er die bilateralen Beziehungen zwischen Akademikern und Politikern beider Länder. Mehr als zwei Dutzend internationale Konferenzen wurden von ihm organisiert, mit Themen wie Konsolidierung der Demokratie, das Finanzsystem und die Kapitalflucht, Agrarfragen, die mexikanische Revolution, die Migration Mexiko-USA, Korruption, Kultur und Entwicklung und die freie Presse. Außerdem wurden mehr als 100 Lehrstühle betreut und Seminare mit mexikanischen Themen angeboten.
In Anerkennung der Arbeiten von Professor Katz, einer der profundesten Kenner der mexikanischen Geschichte, hat die Universität von Chicago ihr Studienzentrum der mexikanischen Geschichte umbenannt in Zentrum der mexikanischen Geschichte Friedrich Katz. Die Neugründung des Zentrums wurde am 16 Juni 2004 anlässlich des Besuchs des mexikanischen Staatspräsidenten Vicente Fox in Chicago angekündigt. Unter dem Namenszusatz Friedrich Katz soll das Zentrum auch in Zukunft den bisher eingeschlagenen Weg weitergehen.
Katz Spezialgebiet war ursprünglich die Geschichte Mexikos des 19. und 20. Jahrhunderts, darüber hinaus die diplomatischen Beziehungen Mexikos innerhalb von Lateinamerika sowie mit Europas und den USA. Dank seines bekannten Lehrstuhls haben sich viele seiner Studenten als renommierte Akademiker in der ganzen Welt einen Ruf gemacht. Katz ist Autor mehrerer Klassiker wie der Biografie von Pancho Villa.
Er ist Preisträger des Bolton Preises, der jährlich von der American Historical Association für das beste Buch über lateinamerikanische Geschichte vergeben wird. Im Jahr 2000 erhielt er zwei weitere Auszeichnungen für sein Buch The Life and Times of Pancho Villa.
Publikationen
- Der schwierige Weg der „Estados Unidos Mexicanos“ und das antifaschistische Exil (1998)
- The Life and Time of Pancho Villa (1998)
- Vorkolumbianische Kulturen (1969)
- The secret war in Mexico (1987)
Literatur
- Fritz Fellner, Doris A. Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2006, ISBN 3-205-77476-0, S. 215.
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Katz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Katz auf der Website der Universität Chicago
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Katz, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Katz, C. Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Ethnologe, Professor für lateinamerikanische Geschichte in Berlin und später in Chicago |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1927 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |
STERBEDATUM | 16. Oktober 2010 |
STERBEORT | Philadelphia, USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Friedrich Katz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |