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Gabel (Schach)
Im Schach ist eine Gabel ein Doppelangriff einer Figur auf zwei oder mehrere gegnerische Figuren oder Felder. Der Gabelangriff ist häufig eine spielentscheidende taktische Wendung, denn es können meist nicht sämtliche Drohungen pariert werden. Prinzipiell kann jede Figur einen Gabelangriff ausführen. Am häufigsten sind Springergabel und Bauerngabel.
In der Praxis reicht oft bereits die Drohung, einen Gabelangriff anzusetzen, dazu aus, dem Gegner eine positionelle Konzession abzuringen und somit einen Vorteil zu erzielen. Die Drohung mit einem Gabelangriff spielt daher in vielen Schachpartien eine wichtige Rolle.
Springergabel
Diagramm 1
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In Diagramm 1 gabelt der weiße Springer auf e6 die schwarze Dame auf g7 und den schwarzen Turm auf c7. Weder der Turm noch die Dame können mit Schach wegziehen, doch kann Schwarz versuchen, mit 1. … Dd7! den Turmverlust zu verhindern. Auf 2. Sxc7 würde Schwarz die weiße Dame schlagen. Versucht Weiß mit dem Zwischenschach 2. Da8+ zu antworten, rettet 2. … Tc8! (2. … Dc8? 3. Sxc7 Dxa8 4. Sxa8). Erfolgreicher ist das andere Zwischenschach 2. Dg4+! Kf7 (Kh7/h8 3. Dh4+ und 4. Sxc7) 3. Df5+! (3. Sxc7?? Dxg4) … Ke7 (3. … Ke8/g8 scheitert jeweils an 4. Df8+) 4. De5! Gegen diese Batterie ist Schwarz hilflos. Jetzt droht Weiß neben dem Schlagen auf c7 zusätzlich Sc5+ mit Damengewinn. Das schwarze Zwischenschach 4. … Dc6+ 5. Kh2! hilft wenig, da nun Sd4+ mit Damengewinn droht. Schwarz hat nichts Besseres als 5. … Dxe6, wonach Weiß nach 6. Dxc7+ bei richtigem Spiel gewinnt. |
Im Artikel über Arianne Caoili wird eine Springergabel in einer realen Partie gezeigt.
Familienschach
Diagramm 2
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Wenn – wie in Diagramm 2 gezeigt – der Springer neben weiteren Figuren auch den gegnerischen König bedroht, spricht man von einem Familienschach. |
Bauerngabel
Diagramm 3
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In Diagramm 3 gabelt der weiße Bauer auf d5 die schwarzen Türme auf c6 und e6. Da keiner der Türme mit Schachgebot ausweichen kann und der weiße Bauer außerdem nicht gefesselt werden kann, geht ein Turm unweigerlich verloren. |
Läufergabel
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Eine Läufergabel ist das Grundmotiv für die Abwicklung zum Remis in dieser Partie. 38. … Th1xd1+ |
Turmgabel
Alexei Troizki
500 Endspielstudien, 1924
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Diese Studie zeigt eine Abwicklung in ein Endspiel Dame gegen Turm, wobei Turmgabeln die entscheidende Rolle spielen. 1. h6–h7 Td2–h2 |
Kombinierte Beispiele
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1. Te1xe4? Turmgabel 1. … De8xe4! |
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M. Bindig – P. Giddings
Maidstone, 2007
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Es verbietet sich 42. … Txd4? wegen der Damengabel 43. De5+.
Aber die Bauerngabel 42. … e5 hätte das Spiel sofort entschieden (siehe Diagramm rechts), denn auf den Gegenangriff 43. Sc6 exf4 44. Sxe7 entscheidet die Turmgabel Te5. Stattdessen folgte |
M. Bindig – P. Giddings
Maidstone, 2007 (Variante)
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Literatur
- David Hooper, Ken Whyld: The Oxford Companion to Chess. 2. Auflage. Oxford University Press, 1992, ISBN 0-19-866164-9, S. 143.
- László Orbán: Schach-Taktik: Geistreiche Züge und unerwartete Opfer, Mehr als 150 beispielhafte Kurzpartien, Verständlich erklärt. 2. Auflage. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2011, ISBN 978-3-869102887, S. 154–193.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gabel (Schach) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |