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Gabione
Eine Gabione (von italienisch gabbione ‚großer Käfig‘)[1], auch Steinkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb oder Drahtschotterkasten[2] genannt, ist ein mit Steinen gefüllter Drahtkorb. Sie wird in der Landschaftsarchitektur, im Wasserbau sowie im Straßen- und Wegebau zum Aufbau von Wällen, zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen, zur Böschungsbefestigung und als Stützmauer (etwa als Alternative zu konventionellen Trockenmauern in Weinbergen) eingesetzt. Als Abfangelemente an Hängen dienen Gabionen der Aufnahme des horizontalen Erddruckes. Sie werden auch als Alternative zu Fertigteilen oder festen Mauern aus Steinen oder Beton verwendet.
Einsatz und Herstellung
Vom Militär werden sie auch als Schanzkörbe bezeichnet und waren im Mittelalter aus Weiden geflochten. Die Füllung der Gabionen besteht aus Steinen oder auch Sand oder Erde. Bei Gabionen ohne besondere Ansprüche an das Aussehen wird das Füllmaterial einfach geschüttet. Gabionen werden in der Regel in Größen zwischen 0,25 und 4 m³ hergestellt. Wie bei jedem Erdstützbauwerk muss auf eine entsprechende Fundamentierung und gegebenenfalls Entwässerung geachtet werden. Ursprünglich sollten sich die Fugen mit Boden vollsetzen und der Draht verrotten. Heute sind die Käfige aus verzinktem Stahl gefertigt, so dass sie über mehrere Jahrzehnte stabil bleiben. Als Lärmschutzwand werden Gabionen vor Wohnsiedlungen an verkehrsreichen Straßen aufgeschichtet. Mit Mutterboden überdeckt, begrünen sie lange „Schallmauern“ und bieten Kleinlebewesen einen Lebensraum. Eine erst seit kurzem eingesetzte Variante sind Gabionen als dem tragenden Beton vorgeblendete untere Wandelemente. Im Wasserbau können Gabionen, im Gegensatz zu ortsfesten Mauern oder Betonbauten, meist ohne Trockenlegung oder Absenkung des Flussbettes abgesetzt und eingebaut werden.
Bei den Gesteinsfüllungen unterscheidet man zwischen Schüttkörben und Mauersteinkörben. Die Schüttkörbe sind komplett mit frostsicheren und ausreichend druckfesten Steinen (Schotter) befüllt. Häufigste Steinsorten sind Granit, Basalt, Quarzit, Dolomit und Kalkstein. Sandstein ist weniger geeignet, wird jedoch dort eingesetzt, wo er zum traditionellen Werkstoff zählt. Die Mauersteinkörbe können an den Sichtseiten mit Mauersteinen oder Platten verblendet werden; der Rest dieser Gabionen wird mit Schotter befüllt.
Bei höherwertigen und damit teureren Gabionen wird zumindest die Ansichtsfläche per Hand geschichtet.
Einzelnachweise
- ↑ Corriere della Sera: Dizionario di Tedesco, besucht am 12. November 2008
- ↑ vgl. DIN 19657
Literatur
- Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) (Herausgeber): Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung von Gabionen, Bonn 2012, ISBN 978-3-940122-35-3
Weblinks
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