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Geflügeltes Wort
Als geflügeltes Wort wird ein auf eine konkrete Quelle zurückführbares Zitat bezeichnet, das als Redewendung Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat. Darunter sind oft knappe Formulierungen komplizierter Sachverhalte oder solche von Lebenserfahrungen, die treffend „auf den Punkt gebracht“ werden. Geflügelte Worte können u. a. die Form haben von Aphorismen, Bonmots, Gnomen, Sentenzen, Sinnsprüchen und Sprichworten.
Herkunft
Quelle sind häufig lateinische oder griechische Redewendungen sowie Luthers Bibelübersetzung. Ein Beispiel ist „Geflügelte Worte“ (griechisch: ἔπεα πτερόεντα – épea pteróenta) selbst. Es kommt in der Ilias 46-mal, in der Odyssee 58-mal vor und meint dort gesprochene Worte, die das Ohr des Hörers auf Flügeln erreichen.[1]
Begriffsgeschichte
Der mittelhochdeutsche Dichter Heinrich von Meißen bezeichnet das Sprichwort als flügges Wort, als ein Wort, dem Flügel gewachsen seien.
Klopstock verwendete in seinem Epos Der Messias von 1742 die Formulierung:
„Geflügelte Worte sprach er zu ihnen, dann sandt’ er sie unter das weichende Volk aus.“
Auch Johann Heinrich Voß verwendet diese Worte in seinen berühmten Homer-Nachdichtungen. Sie sind die Lehnübersetzung von ἔπεα πτερόεντα „mit Flügeln versehene Wörter“. Erst seit dem Erscheinen von Georg Büchmanns Zitatensammlung Geflügelte Worte im Jahr 1864 wird der Ausdruck gebraucht im Sinn von
„literarisch belegbaren, in den allgemeinen Sprachschatz des Volkes übergegangenen, allgemein geläufigen Redensarten.“
Büchmanns Nachfolger Walter Robert-Tornow präzisierte den Begriff in der von ihm 1884 herausgegebenen 14. Auflage
„Ein geflügeltes Wort ist ein in weiteren Kreisen des Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, gleich welcher Sprache, dessen historischer Urheber oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist“
Literatur
- Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes. Haude und Spener, Berlin 1864 (Erstausgabe, 220 Seiten)
- Elke Donalies: Basiswissen Deutsche Phraseologie. UTB, Band 3193. Francke, Tübingen/Basel 2009.
- Der große Büchmann. Geflügelte Worte. Knaur, München 2003, ISBN 3-426-66751-7.
- Geflügelte Worte. Das Standardwerk. Droemer Knaur, München 2001, ISBN 3-426-07502-4.
- Der Neue Büchmann – Geflügelte Worte. Der klassische Zitatenschatz. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 3-548-36953-7.
- Klaus Bartels: Veni vidi vici. Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen. dtv, München 2001. ISBN 3-423-20167-3.
- Dudenredaktion (Hrsg.): Große Namen, bedeutende Zitate. Herkunft, Bedeutung und aktueller Gebrauch. Dudenverlag, Mannheim 2004, ISBN 3-411-70391-1.
- Christoph Gutknecht: Lauter spitze Zungen. Geflügelte Worte und ihre Geschichte. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-45965-X.
- Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Brockhaus, Leipzig 1867–1880, 5 Bände (25.765 Artikel).
Weblinks
- Geflügelte Worte, 26. Auflage (digital in verschiedenen Formaten)
- Definition bei aphorismen.de
- Geflügelte Worte bei blueprints.de
- Auf diese Phrasen können Sie bauen.sueddeutsche.de
Einzelnachweise
- ↑ Verwendung des Begriffs bei Homer (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Geflügeltes Wort aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |