Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Gehaltsangabe
Gehaltsangaben – auch Gehaltsgrößen genannt – geben in Chemie und Physik den Gehalt eines Stoffes in einem Stoffgemisch an (DIN 1310)[1], quantifizieren also einen materiellen Anteil eines Stoffes an einem Gemisch, beispielsweise einer Lösung. Sie werden gemacht in Bezug auf die Größen:
- Masse m,
- Volumen V oder
- Stoffmenge n (äquivalent und für geringste Konzentrationen üblich: Teilchenzahl).
Es existieren daher Angaben als:
- Anteile in Bezug auf die Summen der Einzelkomponenten – z. B. gelöste Stoffe und Lösungsmittel (Massenanteil, Stoffmengenanteil, Volumenanteil)
- Konzentrationen in Bezug auf das Volumen der Mischung oder Lösung (Massenkonzentration, Stoffmengenkonzentration, Volumenkonzentration)
- Verhältnisse in Bezug z. B. auf das Lösungsmittel (Massenverhältnis, Stoffmengenverhältnis, Volumenverhältnis).
Alle Gehaltsgrößen, die den Volumenbegriff enthalten, sind temperaturabhängig. Zu einer eindeutigen Angabe von Konzentrationen, Volumenanteilen und Volumenverhältnissen gehört daher auch die Nennung der zugehörigen Temperatur.
Diese Gehaltsangaben / Gehaltsgrößen werden für eine Lösung (Lsg) vom Stoff (i bzw. j) im Lösemittel (LM) folgendermaßen definiert:
Angabe des Anteils einer Komponente
Massenanteil:
Stoffmengenanteil:
Volumenanteil:
- Die Angabe „Masse%“ entspricht dem Massenanteil x100, die Angabe „Volumen%“ der Volumenanteil x100. Diese Bezeichnungsweisen sind unsystematisch, aber noch nicht völlig ausgestorben; denn Prozent ist nichts Anderes als eine andere Schreibfigur für die Zahl 0,01.
- Molenbruch ist eine andere, veraltete Bezeichnung für den Stoffmengenanteil.
- Für ideale Gase i gilt φ(i) = x(i).
Neben Angaben in Prozent (1 %= 1:100 Teile) der Gesamtmasse oder des Gesamtvolumens von Gemischen existieren noch Angaben in Promille (1 : 1000), ppm (1 : 1 Million), ppb (1 : 1 Milliarde oder 1 Billion), ppt (1 : 1 Billion oder einer Trillion oder Tausend) und ppq (1 : 1 Billiarde oder 1 Quadrillion). Jedoch sind solche Bezeichnungen – außer Prozent und Promille – abhängig vom kulturellen Kontext sowohl des Autors als auch des Lesers, und daher nicht empfehlenswert (siehe parts per million). Sie sind leicht durch die Brüche der Einheiten zu ersetzen (wie etwa µg/kg), was gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für eine fehlerhafte Angabe oder Interpretation der gemeinten Einheiten verringert. Eine vernünftige aber seltene Alternative ist die Verwendung von SI-Präfixen: µ%, p%, etc.
V(Gemisch) und V(Lösung) können die Summen der Volumina der Einzelkomponenten vor oder nach dem Mischen oder Lösen meinen. Da es sich vor dem Mischen nicht um ein Gemisch handelt sollte so immer das Gemisch angegeben werden und ansonsten die Volumina der Komponenten. Ist das Volumen des Gemisches nicht gleich der Summe der Volumina V(i) + V(LM) vor dem Mischen, so tritt beim Mischen der Komponenten eine Volumenkontraktion oder eine Volumenausdehnung (Volumendilatation) ein. Bei einer Volumenkontraktion gilt also: V(i) + V(LM) > V(Lösung). Daher müssen Volumenanteil φ(i) (in Bezug auf die Summe der Einzelvolumina der Stoffe) und Volumenkonzentration σ(i) (in Bezug auf das Volumen der Lösung nach dem Lösen) voneinander unterschieden werden. Oft ist die Angabe des Volumenanteils daher unzweckmäßig, besser ist stattdessen, die Volumenkonzentration anzugeben.
Angabe der Konzentration einer Komponente
Massenkonzentration:
Stoffmengenkonzentration:
Volumenkonzentration:
(Vgl. Anmerkung zum Volumenanteil oben)
(Neben diesem Begriff existiert in der Chemie noch die veraltete Gehaltsangabe Normalität. Hier hat man die Stoffmengenkonzentration c = n/V (veraltet: Molarität) mit der chemischen stöchiometrischen Wertigkeit z des reagierenden Stoffes multipliziert. Eine Schwefelsäure mit c = 0,5 mol/L hat daher z. B. die Normalität 1,0. In DIN-normgerechter Darstellung bedeutet dies Folgendes: Legt man bei der Verwendung des Mol Schwefelsäure-Teilchen H2SO4 zu Grunde, ist c = 0,5 mol/L, legt man stattdessen Äquivalent-Teilchen 1/2 (H2SO4) zu Grunde, weil im Falle der betrachteten chemischen Reaktion die stöchiometrische Wertigkeit der Schwefelsäure z = 2 beträgt, ist c = 1 mol/L; in veralteter Sprechweise: eine 0,5-molare wässerige Schwefelsäurelösung ist 1-normal, sofern die Schwefelsäure 2-wertig benutzt wird.)
Angabe des Verhältnisses zweier Komponenten
Massenverhältnis:
Stoffmengenverhältnis:
Volumenverhältnis:.
Umrechnung
Zur Umrechnung der Gehaltsangaben benötigt man insbesondere folgende Größen:
- M = m / n (Molare Masse = Masse / Stoffmenge)
- ρ = m / V (Dichte = Masse / Volumen)
- Vm = V / n (Molares Volumen = Volumen / Stoffmenge).
Siehe auch
Weblinks
- Klaus-Peter Rueß (Institut für Analytische Chemie, Uni Regensburg, Oktober 2006): Stöchiometrisches Rechnen mit Größengleichungen, Seite 34 ff. von 112 (PDF-Datei; 5,8 MB)
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gehaltsangabe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |