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Georgine Kellermann

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Georgine Kellermann (geb. 21. September 1957 in Ratingen als Georg Kellermann[1]) ist eine deutsche Journalistin.

Leben

Karriere

Kellermann besuchte von 1969 bis 1978 das damalige Theodor-Heuss-Gymnasium in Ratingen und schrieb bereits vor dem Abitur für die Lokalredaktion Ratingen der Rheinischen Post. 1983, kurz nach Start des WDR-Abendmagazins Aktuelle Stunde, bewarb Kellermann sich dort und wurde Regionalkorrespondentin für Duisburg und den Niederrhein. Die letzten Arbeitskämpfe der Stahlarbeiter in Duisburg-Rheinhausen war in jener Zeit eines von Kellermanns Hauptthemen.

1992 wurde Kellermann Redakteurin des ebenfalls gerade gestarteten ARD-Morgenmagazins und berichtete als Korrespondentin aus Washington und Paris. 1997 folgte der Umzug nach Washington, um von dort zusammen mit Claus Kleber, Tom Buhrow und Sabine Reifenberg als Korrespondenten für die ARD zu berichten. 2002 ging Kellermann für fünf Jahre als ARD-Korrespondentin nach Paris, führte dann ab 2006 das ARD-Studio in Bonn und wurde am 2. Juni 2014 Studioleiterin des WDR-Studios in Duisburg. Am 1. Juni 2019 übernahm Kellermann die Leitung des WDR-Studios in Essen.[1]

Coming-out

In ihrem Privatleben war schon bekannt, dass Kellermann transgender ist; dem Vater gegenüber erklärte sie sich Mitte der 1980er-Jahre („Hab ich mir schon gedacht“).[2] In ihrer vertrauten Umgebung trug sie seit Jahren Frauenkleidung.

Im beruflichen Leben erschien sie lange Zeit weiterhin in der Rolle als Mann. Alte Meldungen, Aufzeichnungen und Archivmaterial erwähnen sie daher meist noch unter ihrem früheren Namen. Sie erklärte dazu Ende 2019 in einem Interview: „Das war ein wahnsinniger Kraftakt, all die Jahre diese Rolle zu spielen. Ich habe im Bekanntenkreis, im Freundeskreis, in der Familie nie damit hinterm Berg gehalten. […] Ich hatte die Pumps an, bis ich in die Tiefgarage des Studios fuhr. Dann habe ich sie ausgezogen. […] Dann bin ich arbeiten gegangen.“. Als Begründung für dieses lange Verstecken ihres Frauseins im Beruf führte sie aus: „Ich hatte Sorge, dass man über mich lacht. Dass man das nicht mehr trennt – die journalistische Kompetenz und die soziale Kompetenz. […] Meine Sorge war einfach […]. Wenn ich jetzt werde, wer ich bin, dass ich dann nicht mehr tun kann, was ich liebe.“[3]

Im September 2019 fasste Kellermann während eines Aufenthalts in den USA den Entschluss zu ihrem Coming-out als Transfrau. Zunächst änderte sie das Profilbild in den sozialen Medien und erklärte sich nach ihrer Rückkehr vor ihren Kollegen „als die Frau, als die sie sich schon immer fühlt.“[3] Im September 2020 wurde sie personenstandsrechtlich als Frau registriert.[4] Auch der WDR als ihr Arbeitgeber führt sie nun offiziell als „Studioleiterin Georgine Kellermann“.[5]

Auszeichnungen

Weblinks

  • „Künftig feiere ich dreimal Geburtstag!“ Interview bei wdr.de, 22. September 2020, online, abgerufen am 4. September 2020
  • „Ich vermisse Georg nicht“. Interview von Patricia Hecht, in: taz, 4. September 2021, online, abgerufen am 4. September 2021

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 OTS-Aussendung des WDR: Georg Kellermann wird neuer Leiter des WDR-Studios in Essen. In: Presseportal.de. 27. Mai 2019, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  2. Julian Erbersdobler: Outing: „Ich hatte Sorge, dass man über mich lacht“. In: Süddeutsche Zeitung. 13. März 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  3. 3,0 3,1 Georgine Kellermann im Gespräch mit Andrea Moos: Das Coming-out einer Transgender-Chefin im WDR. In: WDR.de. 12. Dezember 2019, abgerufen am 6. Dezember 2020 (mit Video: 4:16 Minuten; verfügbar bis 12. Dezember 2020).
  4. Georgine Kellermann: Tweet über Standesamt. In: Twitter. 4. September 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  5. Porträt: Studioleiterin: Georgine Kellermann. In: In: WDR.de. Ohne Datum, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  6. Übersicht: RIAS Radio- und Fernseh-Preise 1999: 1. Fernsehpreis. In: RIAS Berlin Kommission. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  7. Georgine Kellermann bekommt Pride Award 2021. In: wdr.de, 21. Juli 2021, https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/unternehmen/georgine-kellermann-pride-award-2021-100.html online, abgerufen am 4. September 2021
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Georgine Kellermann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.