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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

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Logo Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Dachorganisation der privaten Versicherungsunternehmen in Deutschland. Präsident des GDV ist Wolfgang Weiler (Amtsantritt 26. September 2017).[1] Der GDV wurde 1948 in Köln gegründet, heutiger Sitz ist Berlin.[2] Dem Verband gehören rund 450 Mitgliedsunternehmen mit rund 214.000 Beschäftigten und Auszubildenden[3] an, die mit 431 Mio. Versicherungsverträgen privaten Haushalten, Industrie, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen Risikoschutz und Vorsorgemöglichkeiten bieten.[4]

Aufgaben und Tätigkeiten

Aufgabe des Verbandes ist die Vertretung der Versicherungsunternehmen gegenüber politischen und gesellschaftlichen Institutionen (Lobbyismus). Er erarbeitet Positionen zu politischen und gesellschaftlichen Fragen; dazu bündelt er die Interessen seiner Mitglieder. Aufgrund seiner Fachkompetenz, die er durch Bündelung des Sachverstandes der Unternehmen in Fachausschüssen besitzt, kann er die Politik beraten (Neokorporatismus).

Der Verband ist auch als Dienstleister für seine Mitglieder tätig. Er entwickelt und aktualisiert für diverse Versicherungssparten Musterbedingungen und empfiehlt diese unverbindlich seinen Mitgliedsunternehmen.[5] Bis 2011 hat der GDV HIS betrieben, das „Hinweis- und Informationssystem“ der Versicherungswirtschaft, das den Versicherern helfen soll, Versicherungsbetrug zu verhindern und die Risikoprüfung effizienter zu gestalten.[6] Der Verband stellt Standards für die Datenkommunikation zwischen Versicherungsunternehmen und Vermittler zur Verfügung.

Über die GDV Dienstleistungs-GmbH in Hamburg betreibt der Verband u. a. die technische Abwicklung der elektronischen Versicherungsbestätigung (eVB) zwischen Kraftfahrt-Bundesamt und der deutschen Versicherungswirtschaft,[7] den Zentralruf der Autoversicherer[8] sowie den Notruf der Autoversicherer[9] (Betrieb der Notrufsäulen an Bundesautobahnen). Des Weiteren unterhält der Verband eine Tochtergesellschaft zur aktiven Schadenverhütung, die VdS Schadenverhütung GmbH.

Geschichte

1948 wurde der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. als Branchenvertretung für spartenübergreifende Fragestellungen gegründet. Daneben existierten zunächst mehrere Fachverbände. Von 1979 bis 1993 amtierte Georg Büchner. 1995 schlossen sich zunächst der Verband der Transportversicherer, der Verband der Sachversicherer und der HUK-Verband zum Verband der Schadenversicherer zusammen. 1996 erfolgte ein Zusammenschluss des Verbandes der Schadenversicherer mit dem Verband der Lebensversicherer und dem GDV zum neuen Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. 1998 verlegte der Verband seinen Sitz nach Berlin.

Aus den in Köln ansässigen technischen Abteilungen des VdS, die als Sprinklerüberwachungsstelle gegründet worden waren und vom VdS zu Fachabteilungen für Brandschutz und Einbruchdiebstahlschutz aufgebaut worden waren, erfolgte dabei die Gründung der VdS Schadenverhütung GmbH.

Das Präsidium hat am 26. September 2017 Wolfgang Weiler zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Weiler trat das Amt als Nachfolger von Alexander Erdland an.[10]

Das Präsidium setzt sich aktuell wie folgt zusammen:[11]

Kritik

Im Oktober 2006 wurde dem GDV der Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie „Verbraucherschutz“ verliehen für das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) „mit denen Versicherungen umfangreiche Daten von Millionen von Bürgerinnen und Bürgern austauschen – nach geheim gehaltenen Kriterien, ohne ausreichende rechtliche Grundlage und ohne Wissen der Betroffenen“.[12] Zum 1. April 2011 ist das HIS in Zusammenarbeit mit den Datenschutzbehörden[13] grundlegend überarbeitet worden und wird seither als Auskunftei von der informa Insurance Risk and Fraud Prevention GmbH[14] betrieben.[15]

Literatur

  • Torben Müller: Einsatz von XML-Technologien zur Geschäftsprozess-Integration am Beispiel der Anbindung von Dienstleistern aus der Versicherungswirtschaft an das Branchennetz "Kfz- Schadenservices". Grin-Verlag, Kassel 2009, ISBN 3-640-41058-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: Weiler folgt Erdland als GDV-Präsident abgerufen am 29. September 2017
  2. Impressum. Website des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 6. Februar 2013.
  3. Arbeitnehmerzahl seit 1950. Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland; abgerufen am 13. Februar 2014.
  4. Über uns. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 27. April 2017.
  5. Versicherungsbedingungen. Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 13. Januar 2012.
  6. Das Hinweis- und Informationssystem (HIS) der Versicherungswirtschaft. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 1. Februar 2016.
  7. https://www.gdv-dl.de/dienstleistungen/evb/
  8. https://www.gdv-dl.de/dienstleistungen/zentralruf-der-autoversicherer/
  9. https://www.gdv-dl.de/dienstleistungen/notruf-der-autoversicherer
  10. Weiler folgt Erdland als GDV-Präsident. Medieninformation des GDV.
  11. Präsidium des GDV. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 8. Januar 2018.
  12. Laudatio zur Verleihung des Big Brother Award in der Kategorie „Verbraucherschutz“ 2006
  13. Neues Auskunftsportal der Versicherungswirtschaft trägt datenschutzrechtlichen Erfordernissen Rechnung. Pressemitteilung des Innenministeriums Baden-Württemberg vom 31. März 2011
  14. informa Insurance Risk and Fraud Prevention GmbH
  15. Das Hinweis- und Informationssystem (HIS) der Versicherungswirtschaft. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft; abgerufen am 3. August 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.