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Gestrichenes Papier

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Gestrichenes Papier (auch Kunst- oder Bilderdruckpapier) ist ein Papier, bei dem die Oberfläche mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt ist. Als Material für den Bindemittelauftrag wird sogenannte Streichfarbe verwendet, deren Hauptbestandteil Kreide, Kaolin, Kasein oder Kunststoffdispersion sein kann. Das Papier bekommt dadurch eine geschlossenere, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck erreicht wird.

Der Strich kann matt oder glänzend, ein- oder beidseitig sein. Mittels Rakel oder Luftrakel oder mittels eines Schabers („Blade“) kann bei Papieren, bei denen hohe Anforderungen an eine glatte und auch glänzende Oberfläche gestellt werden (z. B. für Bildbände), bis zu dreimal Strich aufgetragen werden. Grundsätzlich sind alle Papiere nach dem Strich zunächst matt. Um ein glänzendes Papier zu bekommen, lässt man es zusätzlich durch den Kalander laufen, welcher das Papier durch Druck von zwei Walzen glättet. Es wird zwischen

  • matt gestrichenen Papieren,
  • halbmatt gestrichenen Papieren,
  • glänzenden Papieren und
  • gussgestrichenen Papieren

unterschieden.

Geschichte

Gestrichene Papiere sind bereits im alten China und in Arabien bekannt gewesen. Dabei verwendete man Stärke und Mineralien, die mit der Hand auf die Papieroberfläche aufgestrichen wurden (Handpapiermacherei). Die handwerkliche Buntpapiermacherei Europas praktizierte neben anderen Techniken gelegentlich die Streichmethode zur Herstellung einfacher farbiger Papiere. Maschinell wurden Streichfarben erstmals im Jahre 1866 in Dresden mit einer Walze auf Papier aufgetragen und anschließend mit Bürsten verrieben und geglättet. Die weitere Entwicklung wurde in Deutschland beispielsweise durch die Buntpapierfabrik in Aschaffenburg und durch unzählige weitere Papierfabriken in Europa vorangetrieben. Die 1892 gegründete Papierfabrik Scheufelen stellte das erste mit Satinweiß und Kreide gestrichene Kunstdruckpapier in Europa her.

Seither wurde die Streichtechnik – auch im Zuge der Anforderungen an die Bedruckbarkeit von Papieren – weiter verfeinert, sowohl was die Zusammensetzung von Streichfarben betrifft, wie auch die maschinelle Ausrüstung. Der Strichauftrag (Strichgewicht) beträgt heute je nach Verwendungszweck des Papiers zwischen 5 und 20 g/m², wobei je nach Verwendung ein- oder beidseitig, einfach oder doppelt (manchmal dreifach) gestrichen wird. In Verbindung mit einer nachträglichen Satinage können bestimmte Glanzgrade der Papieroberfläche eingestellt werden, z. B. matt, halbmatt, glänzend oder Hochglanz. Die technische Weiterentwicklung der Online-Streichmaschinen führte zu Maschinen mit einer Breite von über 10 Metern und einer Laufgeschwindigkeit von über 3000 m/Min.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gestrichenes Papier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.