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Glossar der Logistik
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Dieses Glossar definiert und erläutert sowohl englische als auch deutsche Fachtermini der Logistik: Die logistische Fachsprache ist heute gespickt mit Anglizismen und Abkürzungen, die sich nicht immer unmittelbar erschließen. Daneben existieren oft mehrere deutsche Entsprechungen.
A
- Actual time of departure (ATD)
- Die tatsächliche Startzeit eines Luftfahrzeuges, d.h. der Zeitpunkt, zu dem das Luftfahrzeug den Bodenkontakt verliert.
- Air Way Bill (AWB)
- Luftfrachtbrief
- Available to promise (ATP)
- Merkmal eines kundenorientierten Logistiksystems, das dem Besteller bereits bei Auftragseingang einen verbindlichen Liefertermin zu bestätigen vermag.
B
- BAF
- Bunker Adjustment Factor = Frachtkostenangleich an wechselnde Rohstoffpreise
- Beschaffungsstrategie
- Die Beschaffungsstrategie als Teil der Materialwirtschaft eines Unternehmens legt mittelfristig die Verteilung der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen auf einzelne Lieferanten fest.
- Bestandseinheit
- siehe Stock-Keeping Unit
- Break-bulk point
- dt. Vereinzelungspunkt
Logistischer Knotenpunkt wo eine große Lieferung in einzeln weiterzuleitende Teillieferungen/Teilmengen aufgespalten wird. - Bordero
- Ein Bordero (von franz. bordereau) ist ein Verzeichnis bei Sammelladungen, das Angaben über Empfänger, Absender, Warenbezeichnungen usw. sowie Informationen zur Behandlung der Sendung bis zur Auslieferung enthält und gehört damit zu den Warenbegleitpapieren.
C
- CAF
- Currency Adjustment Factor = Währungsveränderungsfaktor
- Chaotische Lagerhaltung
- siehe Dynamische Lagerhaltung
- CKD
- completely knocked down = Zerlegt in Einzelteile
- Colli
- Packstück im Transportwesen, deutsche Schreibung Kolli; siehe Stückgut
- Consolidation point
- dt. Sammelpunkt
Logistischer Knotenpunkt, an dem mehrere Einzellieferungen zu einer Gesamtlieferung zusammengestellt werden. - Critical path method
- siehe Netzplantechnik
D
- Decoupling-Point
- siehe Entkopplungspunkt
- Direkte Produktrentabilität (DPR)
- Der Rohertrag abzüglich der direkten Produktkosten (DPK) auf Groß- und Einzelhandelsstufe, bezogen auf eine einzelne Verkaufseinheit und dient der Definition der optimalen Efficient Unit Load.
- Direktverkehr
- Ein Verkehr zwischen einem Abohl- und Empfangspunkt ohne den Wechsel des Transportmittels.
- Disposition
- Die Disposition ist die mengenmäßige Einteilung von Aufträgen mit aktuellen Leistungsanforderungen und die terminierte Zuweisung zu den verfügbaren Ressourcen.
- Dynamische Lagerhaltung
- Dabei wird stets der nächste freie Lagerplatz für eine hereinkommende Lagereinheit verwendet. Feste Zuordnungen bestehen nicht.
E
- European Article Number (EAN)
- ist die frühere (seit 2009 abgelöste) Bezeichnung für die Globale Artikelidentnummer (Global Trade Item Number)
- Efficient Unit Loads (EUL)
- Um die Kosten von Einkauf, Verpackung, Transport, Umschlag und Lagerung zu optimieren bzw. zu reduzieren, wird mit Hilfe von Efficient Unit Loads eine Optimierung bzw. eine Modularisierung aller Ladungseinheiten (Unit Loads) und eine weitestgehende Standardisierung logistischer Rahmenbedingungen angestrebt.
- Entkopplungspunkt
- Am Entkopplungspunkt treffen zwei logistische Steuerkreise aufeinander. Ein logistischer Steuerkreis ist dabei der zu einem Unternehmen zugehörige Absatz- oder Beschaffungslogistikbereich. Also alle logistischen Aktivitäten entweder zur Beschaffung von Produktionsmitteln oder zum Verkauf dieser durch den Hersteller.
- Enterprise-Resource-Planning (ERP)
- Enterprise-Resource-Planning (ERP) bzw. Unternehmensressourcenplanung bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, die in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen (Kapital, Betriebsmittel oder Personal) möglichst effizient für den betrieblichen Ablauf einzusetzen und somit die Steuerung von Geschäftsprozessen zu optimieren.
- Entsorgungslogistik
- Unter Entsorgungslogistik (oder Reverselogistik) versteht man sämtliche logistische Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung der Entsorgung. Dazu gehören alle planenden und ausführenden Tätigkeiten, die sich auf die Verwendung, Verwertung und geordneten Beseitigung der Entsorgungsobjekte beziehen.
- Eskalationsmanagement
- Eskalationsmanagement ist ein formalisiertes System des Troubleshootings, bei dem, abhängig vom Erreichen bestimmter Alarmstufen, vordefinierte Prozesse (Informationswege, Maßnahmen) eingeleitet werden.
F
- FCL - Full container load
- Container-Komplettladung
- First In – First Out (FIFO)
- Die zuerst produzierten oder eingelagerten Produkte werden auch zuerst ausgelagert – dient der Vermeidung von Überalterung.
- First Expired – First Out (FEFO)
- Die Produkte mit der kürzesten Haltbarkeit werden auch zuerst ausgelagert – dient der Vermeidung von Überalterung.
- Fahrerloses Transportfahrzeug (FTF)
- Gerät für den automatischen innerbetrieblichen Warentransport
- Full Truck Load (FTL)
- Volle LKW-Ladung
Gegenteil: Less Than Truckload (LTL) - Fahrerloses Transportsystem (FTS)
- Gesamtheit (System) von einem oder mehreren FTF und der für einen koordinierten Betrieb erforderlichen Leitsteuerung
G
- Geoinformationssystem (GIS)
- Geographische Informationssysteme oder Räumliche Informationssysteme (RIS) sind Informationssysteme zur Erfassung, Bearbeitung, Organisation, Analyse und Präsentation geografischer Daten. Geoinformationssysteme umfassen die dazu benötigte Hardware, Software, Daten und Anwendungen.
- Global Trade Item Number (GTIN)
- GTIN ist ein Sammelbegriff für die Code-Schemata der Barcode-Kennzeichen.
- Güterverkehrszentrum (GVZ)
- sind Logistik-Zentren, in denen Güter zwischen unterschiedlichen Verkehrsträgern umgeladen, für Ladungen zusammengestellt und für Transportfahrten vorbereitet werden.
H
- HTS → Harmonized Tariff Schedule
I
- Incoterms - International commercial terms
- von der internationalen Handelskammer ICC festgelegte Handelsklauseln, welche die Verantwortlichkeiten zwischen Verkäufer und Käufer im Hinblick auf die Lieferung von Gütern regeln.
J
- Just in time (JIT)
- Produktion oder Lieferung im Augenblick der Anforderung. Produkte werden nicht mehr lange (zwischen-)gelagert, sondern nur noch in bedarfsgerechten Teiltransportmengen geliefert.
- Just in sequence (JIS)
- Das Just-in-sequence-Konzept ist eine Weiterentwicklung des Just-in-time-Gedankens. Bei der Bereitstellung nach dem JIS-Verfahren sorgt der Zulieferer nicht nur dafür, dass die benötigten Module rechtzeitig in der notwendigen Menge angeliefert werden, sondern auch, dass die Reihenfolge (Sequence) der benötigten Module stimmt.
- Just on time
K
- Kombinierter Ladungsverkehr (KLV)
- Gütertransport über ein oder mehrere Zwischenziele mit Umladung auf ein anderes Transportmittel und/oder Zwischenlagerung.
- Kommissionierfach
- siehe Pick face
- Kontraktlogistik
- Ausführung und Management komplexer logistischer Teile eines Geschäftsprozesses durch einen Logistikdienstleister auf der Basis eines längerfristigen Vertrages.
L
- Lagerhaltiger Artikel
- siehe Stock-Keeping Unit
- Lagerhaltung
- Unter Lagerhaltung versteht man in Produktion und Logistik die Aufbewahrung von Material als Teilaufgabe der Materialwirtschaft.
- Late differenciation
- möglichst späte Variantenbildung; siehe Postponement.
- LCL - Less than container load
- Less than carload / containerload = Stückgut
- Less than truckload (LTL)
- Teilladung. Transportmenge, die keine volle LKW-Ladung ausmacht. Gegenteil: Full Truck Load (FTL)
- Lieferantengesteuerter Bestand
- Bestandsführung durch den Lieferanten; siehe Vendor Managed Inventory
- Logistik
- Die Logistik befasst sich mit Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Prozessen der Güter-, Informations-, Energie-, Geld- und Personenströme entlang der Wertschöpfungskette sowie der Lieferkette.
- Logistikdienstleister
- Gewerbliche Unternehmen, die hauptsächlich logistische Dienstleistungen für Dritte anbieten und erbringen.
- Logistische Einheit
- (engl. Unit Load)
Die Logistische Einheit wird durch die Zusammenfassung einer definierten Gütermenge zu einer manipulierbaren Einheit gebildet (engl. Unitization). Im Idealfall bleibt die Logistische Einheit über die gesamte Lieferkette hinweg erhalten ohne dass sie in Teilmengen aufgelöst oder zu übergeordneten Einheiten zusammengefasst werden müsste. In diesem Fall würde gelten: Verpackungseinheit = Lagereinheit = Bestelleinheit = Ladeeinheit = Transporteinheit = Verbrauchseinheit. Eine hinsichtlich der logistischen Gesamtkosten günstig gebildete Logistische Einheit wird englisch als Efficient Unit Load bezeichnet. Die Bildung logistischer Einheiten ist Gegenstand der Verpackungslogistik. - Logistisches Assistenzsystem
- rechnergestützes Logistikhilfsmittel
M
- Manifest
- Ladungsverzeichnis Verzeichnis aller auf einer Seereise bzw. einem Flug verladenen Güter; es gilt als Ausweis gegenüber dem Zoll und als Unterlage zur Ladungskontrolle.
- Mehrlieferung
- Lieferung einer höheren als der vertraglich vereinbarten Menge.
- Minderlieferung
- Lieferung einer geringeren als der vertraglich vereinbarten Menge.
- Multimodaler Transport
- Unter Multimodalem Verkehr oder gebrochenem Verkehr wird im Verkehrswesen allgemein der Transport eines Gutes mit zwei oder mehr unterschiedlichen Verkehrsträgern (Schiene, Straße, Binnen- und Seeschiff, Flugzeug, Pipeline) verstanden.
N
- Nachnahme
- (eng.: C.O.D. Cash on delivery),(franz. Remboursement = Weltpostverein-Sprache) beschreibt eine Versand- und Zahlungsart, bei der die Bezahlung einer Ware beim Empfang derselben durch den Empfänger an das ausführende Post- bzw. Logistik-Unternehmen erfolgt.
P
- Packing
- dt. Packen; siehe Verpackung und Verpackungstechnik
- Packinggroup
- Verpackungsgruppe; siehe auch ADR
- Pick face
- dt. Kommissionierfach.
Lagerfach, aus dem Waren bei der Auftragszusammenstellung entnommen werden. - POD
- Port of Discharge = Entladungshafen
- Postunternehmen
- (Postbehörde) sind staatliche oder privatwirtschaftliche Unternehmen zur Beförderung und Zustellung von Briefen. Vor der Einführung der automatisierten Bearbeitung Mitte der 1990er Jahre gehörte der Versand sowohl von Briefen als auch von Paketen organisatorisch zusammen. Dies lässt sich in der Struktur vieler staatlicher europäischer Postunternehmen noch ablesen.
- Postponement
- möglichst späte Variantenbildung (Synonym Late differenciation).
- Produktlogistik
- PTO
- Production Tryout
- Push/Pull-Boundary
- siehe Entkopplungspunkt
S
- Standardcontainereinheit
- siehe Twenty foot equivalent unit
- Stock Keeping Unit (SKU)
- Stock Keeping Unit
- Stückgut
- Stückgut bezeichnet in der Logistik alles, was sich einzeln im Stück transportieren lässt.
T
- Twenty-foot Equivalent Unit (TEU)
- dt. Standardcontainereinheit
Mit TEU wird die Ladekapazität von Containerschiffen bezeichnet. Der englische Begriff entstammt dem Maß des ISO-Containers (20 ft x 8 ft x 8 ft). - Tourenplanung
- Unter Tourenplanung versteht man das Problem, eine möglichst gute Zuordnung von Fahrzeugen zu Aufträgen und für jedes Fahrzeug eine optimale Reihenfolge der zu bedienenden Auftragsstandorte zu finden.
- TUL
- Transport, Umschlag, Lagerwirtschaft
U
- Unit Load
- siehe Logistische Einheit
V
- Vereinzelungspunkt
- siehe Break-bulk point
- Verpackung
- Siehe Verpackung und Verpackungstechnik
- Vendor Managed Inventory (VMI)
- Vendor Managed Inventory: Ein vom Lieferanten gemanagter Bestand, welcher sich in den Räumlichkeiten des in der Logistikkette nachgeordneten Kunden befindet.(Hersteller oder Händler)
- Vorstaubereich
- Eine reservierte Lagerfläche zur Optimierung des Beladevorgangs. Auf dem Vorstaubereich werden Ladungen für das kommende Fahrzeug (Schiff, Flugzeug, Waggon) bereitgestellt.
W
- Warehouse Location Problem (WTP)
- Ein mathematisches Modell zur Standortplanung
Z
- Zeitgenaues Bestandssystem
- Automatisches Bestandsführungssystem, das zeitgenau den Regalbestand für jedes Produkt anhand der elektronischen Wareneingangsmeldungen und der elektronischen PoS-Abverkaufsdaten ermittelt.
- Zielgebietsbündelung
- Zusammenfassung von Sendungen für ein definiertes Gebiet mit dem Ziel den Transport /i> zu einem oder mehreren Empfängern effizient durchzuführen.
- Zielkundenaffinität
- Maßzahl für die Attraktivität einer Kategorie für eine ausgewählte Zielgruppe.
- ZLW
- Zentrallagerwesen
- Zulieferer
- Der Zulieferer liefert Waren für den Hersteller.
- Zusatzverpackung
- Verpackung mit untergeordneter Funktion (beispielsweise Deckel, Zwischenlagen), die nicht in der Packmittelverwaltung geführt wird.
- Zweitplatzierung
- Präsentation des gleichen Artikels an einer weiteren Stelle im Markt. Dies erfolgt in der Regel an gesonderten Aktionsflächen.
- Zwischenspediteur
- Zwischenspediteure werden durch den Hauptspediteur oder Gebietsspediteur beauftragt, Teilaufgaben innerhalb der Abwicklung eines Verkehrsauftrags zu übernehmen, beispielsweise als Empfangsspediteur im Spediteursammelgutverkehr oder an den Nahtstellen bei Übergang von Sendungen von einem auf ein anderes Beförderungsunternehmen.
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