Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gustav Meinertz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bernhard Friedrich Gustav Meinertz (* 21. August 1873 in Berlin; † 11. September 1959) war katholischer Priester in Köln.

Leben

Seine Priesterweihe erhielt er 1897 im Kölner Dom. Von 1922 bis 1931 war er Pfarrer von St. Severin in Köln.

1935 wurde er von Karl Joseph Kardinal Schulte zum Generalsekretär des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande ernannt. Dieses Amt übte er bis April 1959 aus. Er verfasste mehrere Bücher über Palästina. 1951 wurde Gustav Meinertz zum Prälaten ernannt. Er gehörte dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem an; 1950 wurde er Kanzler der deutschen Statthalterei.

Die Rettung der Tora

Während des Novemberpogroms 1938 rettete Gustav Meinertz in Köln die aus dem Jahre 1902 stammende Torarolle aus der brennenden Synagoge in der Glockengasse. Als Motiv für diese Tat gab er an: „Hier wird nicht nur die Bibel der Juden zerstört, sondern auch die Bibel der Christen. Es ist die gleiche, nämlich das Alte Testament.“ Er versteckte die Schrift in seinem Haus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übergab der Priester die Tora der wiedergegründeten Kölner Synagogengemeinde. Da die Rolle Beschädigungen durch das Feuer aufwies, konnte sie für den Gottesdienst nicht mehr benutzt werden. In der Synagoge an der Roonstraße fand sie einen Ehrenplatz in einer Vitrine im Eingangsbereich und wurde bei Führungen gezeigt. Nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Köln anlässlich des Weltjugendtages 2005, als er auch die Kölner Synagoge besuchte, entstand die Idee die Rolle in Jerusalem zu restaurieren. Das Erzbistum Köln übernahm die Kosten. Die Restaurierung führten die Rabbiner Jitzchak Steiner und Jitzchak Goldstein vom Institut Machon Ot durch. Am 9. November 2007 wurden in einer Gedenkveranstaltung im Beisein der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, den beiden Oberrabbinern von Israel, Schlomo Amar und Jona Metzger, dem Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner und dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, in der Rolle die letzten Worte "vor den Augen des Volkes Israel" niedergeschrieben. Die Torarolle kann nun wieder in der Liturgie benutzt werden.

Werke

  • Gustav Meinertz: Im Lande des Herrn: Ein Palästinabüchlein, Donauwörth 1939.
  • Valmar Cramer, Gustav Meinertz: Das Heilige Land in Vergangenheit und Gegenwart. Gesammelte Beiträge und Berichte zur Palästinaforschung, Erster Band, Palästinaheft Nr.17-20, Köln 1939.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav Meinertz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.