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Hans Schaul
Hans Schaul (geb. 13. Dezember 1905 in Hohensalza; gest. 10. Mai 1988 in Berlin) war ein deutscher Interbrigadist, Redakteur und Politiker.
Leben
Schaul besuchte ab 1915 ein humanistisches Gymnasium in Frankfurt (Oder) und studierte von 1925 bis 1928 an den Universitäten Berlin, Freiburg und Heidelberg Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Danach war er für drei Jahre an Gerichten in Berlin als Referendar tätig. Während dieser Zeit heiratete er 1929 die Autorin Ruth Rewald. Sie und die gemeinsame Tochter (* 1937) wurden in Auschwitz getötet.[1] Ab 1932 erhielt er seine Rechtsanwaltszulassung und arbeitete fortan in Berlin als Rechtsanwalt. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft erhielt er ab 1933 ein Berufsverbot und flüchtete nach Frankreich, von wo aus er ab 1936 als Leutnant der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm. Zeitweise arbeitete er im Büro des General-Inspekteurs der Internationalen Brigaden Gallo mit. Im Jahr 1937 trat er der Kommunistischen Partei Spaniens bei und wurde Redakteur mehrerer Zeitungen. Er kehrte 1938 nach Frankreich zurück, wo er im Hilfskomitee für die deutschen Spanienkämpfer in Paris arbeitete. Ein Jahr später trat er der KPD bei und wurde im September gleichen Jahres in St. Jean-de-la-Ruelle bei Orléans interniert. Er kam in verschiedene Lager, bis er 1943 in Algerien einer britischen Arbeitskompanie beitrat. Im Jahr 1944 reiste er in die UdSSR, wo er im November ankam. Zunächst war er Instrukteur in Lagern für französische und japanische Kriegsgefangene, später dann Lehrer an verschiedenen Antifa-Schulen, unter anderem an der Antifa-Schule Nr. 2041 in Taliza.
Im Jahr 1948 verfügte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion über seine Rückkehr nach Deutschland, wo er später Dora Davidsohn heiratete.[2] Zunächst war Schaul jedoch persönlicher Mitarbeiter des Vorsitzenden der Deutschen Wirtschaftskommission Heinrich Rau. Später wurde er Leiter der Rechtsabteilung und Leiter einer Hauptabteilung in der Deutschen Wirtschaftskommission. Ab 1949 arbeitete er im Ministerium für Planung, das ab 1950 in die Staatliche Plankommission umgewandelt wurde. Zwischen 1951 bis 1956 war Schaul Professor an der Hochschule für Ökonomie in Berlin. Danach war er bis 1972 Chefredakteur der SED-Zeitschrift Einheit. In den Jahren 1955 und 1971 bekam er den Vaterländischen Verdienstorden und 1965 den Karl-Marx-Orden verliehen.
Literatur
- Rudolf Vierhaus: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 8, München u. Leipzig, K. G. Saur, S. 778.
- Andreas Herbst: Schaul, Hans. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Schaul, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Redakteur und Politiker (KPD, SED) |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1905 |
GEBURTSORT | Hohensalza |
STERBEDATUM | 10. Mai 1988 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Schaul aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |