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Hartmut Geerken

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Hartmut Geerken (* 15. Januar 1939 in Stuttgart) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Schriftsteller, Publizist, Hörspielautor und Filmemacher.

Leben

Geerken studierte Orientalistik, Philosophie, Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaften in Tübingen und Istanbul, wo er auch eine Dissertation bei Hellmut Ritter begann. Danach gab er Deutschkurse für die ersten türkischen Arbeitsmigranten in Anatolien, die nach Deutschland gehen sollten. Als Mitarbeiter im Goethe-Institut war er von 1966 bis 1972 in Kairo, 1972 bis 1979 in Kabul und 1979 bis 1983 in Athen tätig, seitdem lebt er in Herrsching am Ammersee.

Leistungen

Geerken ist als Organisator, Koordinator und Künstler aktiv. Als Perkussionist arbeitete er mit diversen Free Jazz- und Avantgarde-Musikern (z. B. Sun Ra, John Tchicai, Sainkho Namtchylak, Salah Ragab und Rudi Theilmann) zusammen. Als Dichter ist er Protagonist der Konkreten Poesie und organisierte Performances, so das Colloquium Neue Poesie in Bielefeld. Als Darsteller und Komponist war er in sechs Filmen von Herbert Achternbusch aktiv und trat als Schauspieler in zwei Theaterstücken Achternbuschs an den Münchner Kammerspielen auf. 1991/92 hatte er an der Folkwang Hochschule Essen den Lehrstuhl für Poetik (Interaktives Hörspiel) inne.

Geerken hat sich außerdem um das Andenken des deutschen Literaten Anselm Ruest verdient gemacht. Als er auf den Spuren des Nachlasses von Victor Hadwiger ein nicht mehr bewohntes Haus in Südfrankreich untersuchte, fand er dort stattdessen Teile des Nachlasses von Anselm Ruest, der 1943 gestorben war. Ruest war, anfangs zusammen mit Mynona, Herausgeber der stirnerianischen Zeitschrift Der Einzige, die von 1919 bis 1925 in kleiner Auflage erschien. Dank des Nachlassfundes wurde es möglich, einen kompletten Satz der Zeitschrift zusammenzustellen und 1980 als Reprint herauszugeben. Den von Ruest 1919 begründeten „Stirnerbund“, der bis Mitte der 1920er Jahre bestand, versuchte Geerken mit dem „Internationalen Stirnerbund“ zu erneuern, als dessen 1. Vorsitzender er (nach Herbert Kapfer) 1994 firmierte.

Auszeichnungen

Werke

  • Buchveröffentlichungen u. a. "Murmel Gedichte" (1965), "Verschiebungen" (1972), "sprünge nach rosa hin" (1981), "poststempel jerusalem" (1993), "kant" (1998), "ogygia : vom ende des südens" (2004), "phos" (2005), "forschungen etc.'" (2006), "klafti" (2007), "kyrill" (2007), "soyd" (2008), "moos" (2008), "gavdos" (2009), "soi sans diss" (2011)
  • Mitherausgeber der Reihe Frühe Texte der Moderne. Herausgeber der Werke von Salomo Friedlaender und diverser Texte von Expressionisten, Dadaisten und Anarchisten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Biograph von Sun Ra.
  • Kompositionen, Installationen, Schallplatten/CDs, Filme und Hörspiele.

Ein komplettes Verzeichnis seiner Werke ist über seine private Web Site (s. u.) einzusehen.

Hörspiele

  • 1989: südwärts südwärts – nach einer dokumentarischen niederschrift von anselm ruest. Zweiter Teil der Exiltrilogie Maßnahmen des Verschwindens. Hörspiel mit Peter Fricke. Realisation: Hartmut Geerken, Herbert Kapfer. BR 1989. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[1]
  • 1990: erwartet bobo sambo ein geräusch? erwartet er eine stimme? - Ein Hörspiel für und mit Robert Lax. Mit Robert Lax und Hartmut Geerken. Realisation: Hartmut Geerken. BR 1990. ls Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[2]
  • 1991: stöße gürs. Dritter Teil der Exiltrilogie Maßnahmen des Verschwindens. Hörspiel mit Heinz-Ludwig Friedlaender (Zivilinternierter), Lorenz Meyboden (Zwischentexte). Realisation: Hartmut Geerken. BR 1991. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[3]
  • 1992: fast nächte – nach ungesichteten schriften aus dem nachlass von mynona. Erster Teil der Exiltrilogie Maßnahmen des Verschwindens. Hörspiel mit Max Mannheimer, Leo Bardischewski, Heinrich August Geerken, Heinz-Ludwig Friedlaender, Hertmut Geerken u. a. Realisation: Hartmut Geerken. BR 1992. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[4]
  • 1994: hexenring. Mit Hartmut Geerken, Famoudou Don Moye. Realisation: Hartmut Geerken. BR 1994. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[5]
  • 1995: nach else lasker-schülers tragödie ich&ich (fällt der vorhang in herzform). Hörspiel mit Irmgard Först, Alice Franz, Ruth Hellberg, Margarete Gräf, Grete Wurm, Realisation: Hartmut Geerken. BR 1995. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[6]
  • 1996: bunker. Von und mit Hartmut Geerken. BR Hörspiel und Medienkunst 1996. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[7]
  • 1998: bombus terrestris. Realisation: Hartmut Geerken. BR Hörspiel und Medienkunst 1998. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[8]
  • 2001: kalkfeld. Originalton, Stimme, Musik und Realisation: Hartmut Geerken. BR Hörspiel und Medienkunst 2001. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[9]
  • 2013: insulae (auch Regie) (Hörspiel – DLF)

Über die Hörspielarbeit von Hartmut Geerken verfasste der Literaturwissenschaftler Klaus Ramm 1999 den Radioessay das beginnt irgendwo hat kein ziel verläuft sich zieht kreise will nirgendwo ankommen & endet an einem beliebigen punkt – Hartmut Geerkens Wege in die Radiokunst und sein Verschwinden darin. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[10]

Literatur

  • Hans-Ulrich Wagner: Der Autor, das interaktive Hörspiel und die Trilogie „Maßnahmen des Verschwindens“. In: Jörg Hucklenbroich, Reinhold Viehoff (Hrsg.): Schriftsteller und Rundfunk. Konstanz : UVK, 2002 ISBN 3-89669-374-3, S. 287–315

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hartmut Geerken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.