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Hastings Kamuzu Banda

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Denkmal für Hastings Kamuzu Banda in Lilongwe

Hastings Kamuzu Banda (* 1896 oder Februar 1898[1] oder 1906[2] nahe Kasungu, damals Njassaland; † 25. November 1997 in Südafrika) war Unabhängigkeitsführer, Präsident und später faktisch Diktator Malawis. Den Vornamen Kamuzu nahm er erst als Präsident an.

Als Hastings Banda wurde er als Presbyterianer aufgezogen, lebte lange Zeit im Vereinigten Königreich und bekam in Schottland eine Ausbildung zum Arzt. Bei seiner Rückkehr in das damalige Njassaland konnte er seine Muttersprache ChiNyanja nicht mehr flüssig sprechen und war auf einen Dolmetscher angewiesen. Er trat gegen die Central African Federation an, die 1963 aufgelöst wurde, und führte das Land unter dem Namen Malawi zur Unabhängigkeit.

Am 1. Februar 1963 wurde er Premierminister, 1966 dann rief er die Republik aus und wurde zu ihrem Präsidenten. 1971 erklärte er sich zum Präsidenten auf Lebenszeit.

Banda erlaubte Portugal während seines Kolonialkriegs, Ausrüstung und Truppen durch Malawi zu ihrem Einsatzgebiet zu bringen, was den Luftraum mit einschloss. Auch leistete er logistische Hilfe und verkaufte Treibstoff und andere Waren an die Portugiesen. Im Gegenzug erhielt er Geld und Waffen und portugiesische Truppen bildeten zeitweise malawische Sicherheitskräfte aus.

Bandas aus dem presbyterianischen Schottland mitgebrachte konservative Haltung war u. a. dafür verantwortlich, dass er die Kamazu-Akademie begründete, eine Schule nach dem Vorbild von Eton, in der malawische Kinder von ausländischen Lehrern in Latein und Altgriechisch unterrichtet wurden. Das malawische Fernsehen ließ er erst in den frühen 1990er Jahren zu. Auch in Kleinigkeiten zeigte sich diese Einstellung, so etwa darin, dass er in Malawi noch den in Großbritannien als Münzbezeichnung bereits abgekommenen Florin (2 sh) als Scheidemünze prägen ließ. Er nutzte seine Macht als Präsident auch, um eine Kleiderordnung für alle Bürger Malawis einzuführen, was viele ausländische Besucher verwirrte. Beispielsweise war es Frauen nicht erlaubt, ihre Schenkel zu entblößen und Hosen waren verboten. Bei Männern waren lange Haare ein Zeichen von ablehnender Haltung und demnach ebenfalls untersagt. Grenzbeamte oder Polizisten konnten sie dazu zwingen, sich die Haare schneiden zu lassen.

In den frühen 1980er Jahren zog er einigen Spott auf sich, als er den Song Cecilia von Simon and Garfunkel verbot. Dies geschah zu einer Zeit, als die Beziehung zu seiner Mätresse Cecilia Tamanda Kadzamira zu zerbrechen drohte und ihm der Text des Liedes eindeutig zusetzte („Cecilia/I'm down on my knees/I'm begging you please to come home“).

Im Laufe seiner Ein-Parteien-Regierung häufte er ein Privatvermögen von mindestens 320 Millionen US-Dollar an. Er war einer der wenigen afrikanischen Herrscher, die diplomatische Beziehungen zu Südafrika während der Apartheid unterhielten, und galt danach deshalb in den Augen vieler anderer afrikanischer Führer nur als teilweise rehabilitiert.

1994 schließlich gestattete Banda demokratische Wahlen, bei denen er mit großem Abstand Bakili Muluzi, einem Yao aus dem Süden des Landes, unterlag, dessen Regierungszeit nicht ohne Kontroversen auskommen sollte. Banda trat widerstandslos ab. Er starb 1997 in einem südafrikanischen Krankenhaus. Die Malawi Congress Party, die er begründet hatte, blieb nach seinem Tod bestehen und ist eine der wichtigsten politischen Kräfte des Landes.

Einzelnachweise

  1. Philip Short: Banda. 1974
  2. Hofmeier und Mehler (Hg.): Kleines Afrika-Lexikon - Politik, Wirtschaft, Kultur (= Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Band 464). Bonn 2005.

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