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Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament
Das Hebräische und Aramäische Handwörterbuch über das Alte Testament ist ein Standardwerk für das biblische Hebräisch. Es wurde von Wilhelm Gesenius erarbeitet (daher auch oft als „der Gesenius“ bezeichnet), der mit diesem Werk neue Maßstäbe setzte. Er reihte das Hebräische unter die semitischen Sprachen ein und nutzte insbesondere den Vergleich mit dem Arabischen, um die Bedeutung hebräischer Wörter zu klären. Die erste Auflage erschien in zwei Bänden 1810 und 1812. Die späteren Auflagen des Handwörterbuchs gehen alle auf eine für den Schulunterricht bestimmte Kurzfassung des Werks zurück, die 1815 erschienen war.
Gesenius’ Grundsätze
Das Wörterbuch für den Schulgebrauch erschien 1823 in einer überarbeiteten zweiten Auflage. Hier formulierte Gesenius seine Maximen:
„Wirft man im Allgemeinen die Frage auf: Wo rührt unsere Kenntniss der hebräischen Wortbedeutungen her? so bietet sich uns eine dreyfache Quelle dar:
- der Sprachgebrauch des A. T. selbst …;
- die traditionelle Kenntniss der hebräischen Sprache, welche sich bey den Juden erhalten hat, und theils in den alten Uebersetzungen, theils in den jüdischen Commentarien und Wörterbüchern niedergelegt ist;
- die Vergleichung der verwandten Dialekte, welche zwar alle in den uns vorliegenden Denkmälern jünger sind, als das A. T., aber zum Theil reicher, als der hebräische Dialekt in der Bibel, und entweder lebende Sprachen, oder durch einheimische Grammatiker lexicalisch bearbeitet, oder wenigstens in mehreren Schriftstellern erhalten sind, so dass über die Bedeutung der Wörter verhältnissmässig seltener als im Hebräischen Zweifel obwalten können.“[1]
Von der 17. zur 18. Auflage
Die 17. Auflage des Handwörterbuchs hatte Frants Buhl 1921 in Kopenhagen herausgegeben, sie wurde – bedingt durch zwei Weltkriege – rund neunzig Jahre unverändert nachgedruckt.
Die Aufgabe, eine Neuauflage des Klassikers zu erarbeiten, übernahm zunächst 1953 der Jenaer Hebraist und Semitist Rudolf Meyer. Er war auf Anraten von Albrecht Alt vom Springer-Verlag angefragt worden. Die damaligen Arbeitsmöglichkeiten an der Friedrich-Schiller-Universität Jena waren aber für ein solches Projekt nicht günstig, Meyer war auch durch andere Verpflichtungen eingebunden und konnte sich erst nach seiner Emeritierung 1968 ganz dieser Aufgabe widmen. Er leistete umfangreiche Vorarbeiten und legte das Grundmanuskript zur ersten Lieferung der 18. Auflage vor. Dieser Teilband erschien 1987.[2]
1983 wurde mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Gesenius-Arbeitsstelle an der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eingerichtet. Leiter der Forschungsstelle sowie Herausgeber der Neuauflage war Herbert Donner. Weitere Mitarbeiter waren Udo Rüterswörden und Johannes Renz. Rund 25 Jahre nahm die Aktualisierung des Wörterbuchs in Anspruch. Mit Ugaritisch war im 20. Jahrhundert eine neue semitische Sprache bekannt geworden; außerdem waren die Schriftrollen vom Toten Meer für das Wörterbuch auszuwerten.
Die siebte Lieferung der Neuauflage erschien 2012, und seit 2013 ist das Werk auch als einbändige Studienausgabe verfügbar.
Textausgaben
- Wilhelm Gesenius: Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Hrsg.: Herbert Donner. 18. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6.
- Wilhelm Gesenius: Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Hrsg.: Frants Buhl. 16. Auflage, Leipzig 1915 (Digitalisat)
- Wilhelm Gesenius: Hebräisch-deutsches Handwörterbuch über die Schriften des Alten Testaments: mit Einschluß der geographischen Namen und der chaldäischen Wörter beym Daniel und Esra. Leipzig 1810. (Digitalisat)
Literatur
- Stefan Schorch, Ernst-Joachim Waschke (Hrsg.): Biblische Exegese und hebräische Lexikographie. Das „Hebräisch-deutsche Handwörterbuch“ von Wilhelm Gesenius als Spiegel und Quelle alttestamentlicher und hebräischer Forschung, 200 Jahre nach seiner ersten Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2013. ISBN 978-3-11-026612-3.
Weblinks
- Christian-Albrechts-Universität: Gesenius-Arbeitsstelle
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gesenius: Hebräisches und chaldäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Leipzig 1823, S. vii-viii.
- ↑ Rudolf Meyer: Beiträge zur Geschichte von Text und Sprache des Alten Testaments. Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 209. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1993, S. 4.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |