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Heinrich Haselmayer

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Heinrich Johann Haselmayer, fälschlich oft Haselmeyer (geb. 13. Juli 1906 in Würzburg; gest. 21. Januar 1978 ebenda) war ein deutscher Mediziner, NS-Funktionär und Politiker (FDP)

Leben

Haselmayer betätigte sich seit seiner Jugend in nationalsozialistischen Organisationen. Er wurde 1922 Mitglied der SA bei und nahm 1923 am Hitler-Putsch teil.[1] Ab 1927 gehörte er der NSDAP an und wechselte spätestens 1930 von der SA zur SS. Zudem betätigte er sich als Gauredner.[1] Er absolvierte ein Studium der Medizin und wurde 1930 Organisationsleiter des NS-Studentenbundes in Hamburg. Sein Studium schloss er mit der Promotion zum Dr. med. an der Universität Hamburg ab. Der Titel seiner 1932 erschienenen Dissertation lautete „Ein Beitrag zur Sterilisationsfrage Schwachsinniger“.[2] Laut dem Führerlexikon galt sein besonderes Interesse der Rassenkunde.[1]

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er Nachfolger des durch die Nationalsozialisten abgelösten Leiters der Hamburger Volkshochschule Kurt Adams. Als Hamburger Vorsitzender des Kampfbundes für deutsche Kultur wurde er zweiter stellvertretender Vorsitzender der Patriotischen Gesellschaft von 1765, schied jedoch bereits 1934 wieder aus dem Amt.[3] Haselmayer wurde 1936 aus der NSDAP ausgeschlossen, nachdem er in den Niederlanden in volltrunkenem Zustand öffentlich aufgetreten war. Er verlor 1936 auch seinen Leitungsposten bei der Hamburger Volkshochschule. Im Hamburger Staatsarchiv geben die Akten für die Zeit nach 1936 bis zum Ende der NS-Diktatur nichts weiter über Haselmayer her.[4]

Nach Kriegsende befand sich Haselmayer bis 1947 in alliierter Internierungshaft und wurde nach seiner Entlassung als Entlasteter entnazifiziert. Danach lebte und praktizierte er als Allgemeinmediziner und Geburtshelfer in Hamburg-Bergedorf. Haselmayer war verheiratet, das Paar hatte vier Kinder. In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar 1953 wurde Haselmayer in seinem Bergedorfer Einzelhaushaus durch britische Militärpolizisten auf Veranlassung des Britischen Hohen Kommissars festgenommen, da er als einer der „Rädelsführer“ des Naumann-Kreises galt. Mit weiteren Beschuldigten wurde er kurzzeitig im britischen Zuchthaus Werl inhaftiert.[2] Haselmayer engagierte sich für die FDP auf lokaler Ebene im Hamburger Bezirk Bergedorf.[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S.230.
  2. 2,0 2,1 Nazi-Verschwörung − Nau-Nau, In: Der Spiegel, Ausgabe 4/1953 vom 21. Januar 1953, S. 5-7.
  3. Marlis Roß: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder 1935. Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus, (Hrsg.), Patriotische Gesellschaft von 1765, Hamburg 2007, S. 51f.
  4. Marlis Roß: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder 1935. Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus, (Hrsg.), Patriotische Gesellschaft von 1765, Hamburg 2007, S. 54
  5. Hamburger Abendblatt vom 14. November 1957
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinrich Haselmayer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.