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Houari Boumedienne

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Houari Boumedienne
Kairo, 1968, von links nach rechts die Präsidenten Boumedienne, Atassi, Arif, Nasser und al-Azhari

Houari Boumedienne/Houari Bu Madyan (arabisch هواري بومدين, DMG Hawārī Bū-Madyan; mit bürgerlichem Namen Mohammed Boukharrouba; geb. 23. August 1927 in Guelma; gest. 27. Dezember 1978 in Algier) war ein algerischer Politiker und Staatschef von 1965 bis 1978.

Boumedienne wurde 1927 in Guelma geboren und schloss sich nach einem Theologie-Studium in Constantine und Kairo der FLN an. In dieser gewann er während des Algerienkriegs als Kommandeur schnell an Einfluss. 1960 wurde er Stabschef der FLN in Marokko und Tunesien.

Am 19. Juni 1965 stürzte er mit Unterstützung der Armee durch einen blutigen Putsch Ahmed Ben Bella[1] und vereinigte in seiner Person das Amt des Regierungs- und des Staatschefs. Politisch vertrat er einen am Islam orientierten Sozialismus und verstärkte die Industrialisierung des Landes mit Hilfe der Erdöleinnahmen.

Seine wirtschaftlichen Erfolge führten zu einem hohen Ansehen Boumediennes in den arabischen Ländern. Nach einer Verfassungsänderung wurde er 1977 offiziell zum Präsidenten gewählt, er starb allerdings schon ein Jahr später nach 39-tägigem Koma am Morbus Waldenström, einer malignen Lymphomerkrankung, gegen die er zuvor in Moskau vergeblich behandelt worden war.

Rabah Bitat war kurz Interimspräsident vom 27. Dezember 1978 bis 9. Februar 1979. Nachfolger als Präsident wurde danach Bendjedid Chadli (1979–1992).

Literatur

  • Bernhard Schmid: Algerien - Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. ISBN 3-89771-019-6

Einzelnachweise

  1. Thomas Hasel: Machtkonflikt in Algerien (Seite 54). Verlag Hans Schiler 2002. ISBN 3899301900
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