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Howard J. Rubenstein
Howard J. Rubenstein (1932–2020) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt und sehr erfolgreicher PR-Manager und Netzwerker
Leben
- tachles-Newsletter 31.12.2020:
Am Dienstag ist in New York 88-jährig Howard Rubenstein verstorben, über Jahrzehnte ein ausserordentlich effektiver Berater und Vermittler zwischen Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien in der City.
Rubenstein wurde als Sohn eines Polizei-Reporters in Brooklyn geboren und schlug auf Wunsch der Mutter nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften eine Jus-Karriere ein. Doch bereits nach zwei Monaten verliess er die Harvard Law School und begann vom heimischen Küchentisch aus als PR-Berater. Nachdem die Mutter das heimische Telefon nicht mehr mit der Ansage abnehmen wollte: «Rubenstein Associates», mietete er ein eigenes Büro an. Der Vater hatte ihm die Grundzüge von Pressemitteilungen beigebracht. Aber Rubenstein zeigte früh eigene Kreativität. Sein erster Klient war 1954 ein Lokalpolitiker, für den er ein Kamel anmietete und mit einem Plakat verzierte. Die Botschaft: Weitere Steuern der Stadt würden dem Buckeltier den Rücken brechen. Es folgte ein rasanter Aufstieg. Rubenstein wurde eine zentrale Figur der New Yorker Szene. Obwohl selbst Demokrat, beriet er Bürgermeister und Politiker beider Parteien wie Dave Dinkins und Rudy Giuliani, aber auch Medien-Titanen wie Rupert Murdoch oder Immobilien-Dynastien wie die Rudins und Trumps. Rubenstein verhalf Donald Trump 1990 zu einer verhältnismässig «preiswerten» Scheidung von seiner ersten Gattin Ivana, die sich mit einer Abfindung von 20 Millionen Dollar bescheiden musste. Ein weiterer wichtiger Klient war der für seine Ruppigkeit berühmt-berüchtigte George Steinbrenner, Eigner des Baseball-Teams «New York Yankees». Rubenstein wurde weithin als integer und diskret respektiert. Er verstand zudem die Mechanismen der Medien. So riet er in Skandale verwickelten Klienten stets, die Fakten möglichst vollständig auf den Tisch zu bringen – eine «Salami-Taktik» würde Affären nur verlängern. Mitunter aber fand selbst dieser begnadete PR-Mann nur ein Rezept: den Rückzug aus der Öffentlichkeit. Dazu riet er Steinbrenner, der mit voranschreitendem Alter mit unbedachten Äusserungen und Aktionen nurmehr negative Schlagzeilen produziert hatte.