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Ignaz Reiser (Architekt)
Ignaz Nathan Reiser (geb. 24. Jänner 1863 in Magyarbél, Österreich-Ungarn; gest. 14. Jänner 1940 in Wien) war ein österreichischer Architekt.
Leben
Reiser wurde als Sohn eines jüdischen Weinhändlers und dessen Frau in einer Gemeinde im damaligen Österreich-Ungarn (heute Slowakei) geboren. Er wuchs in Pressburg und Wien auf. Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte er von 1883 bis 1892 an der Technischen Hochschule Wien (u.a. bei Karl König) sowie in Budapest (Abschluss unbekannt).
Von 1892 bis 1896 arbeitete er als Praktikant beim Baurat Wilhelm Stiassny. Danach war er freiberuflich als Architekt in Wien tätig und arbeitete an Wohn- und Geschäftshäusern sowie an Gemeindebauden für die Israelitische Kultusgemeinde Wien. Er absolvierte 1937 eine Prüfung zum Zivilarchitekten und war von 1937 bis 1940 Mitglied der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Das Atelier befand sich in der Vereinsgasse 16 im 2. Wiener Gemeindebezirk (Leopoldstadt).
Er war seit 1896 verheiratet und Vater von drei Kindern. Aufgrund einer Krebserkrankung verstarb er 1940 in Wien. Seine Frau wurde nach seinem Tod (1942) nach Theresienstadt verschleppt und verstarb in einem Vernichtungslager im Osten.
Werke (Auswahl)
Reiser wurde durch den Späthistorismus geprägt. Seine jüngsten Bauten waren im neubarocken Stil gehalten, später orientierte er sich am Funktionalismus. Viele von seinen Bauten wurden in der Zeit des Nationalsozialismus abgerissen oder zerstört. Die Erinnerung an seine Bedeutung am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde durch das NS-Regime fast ausgelöscht.[1]
- 1911–1912: Kai-Palast im 1. Wiener Gemeindebezirk (abgerissen)
- 1912–1914: Synagoge in Mödling (zerstört)
- 1913: Lilienfelder-Hof im 1. Gemeindebezirk (alt: Weihburggasse 9 / neu: Liliengasse 3)
- 1913: Pazmanitentempel im 2. Wiener Gemeindebezirk (zerstört)
- 1926: Winterbetsaal der Ottakringer Synagoge im 16. Wiener Gemeindebezirk (zerstört)
- 1926–1928: Zeremonienhalle und Verwaltungsgebäude der Israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs
- 1930: Umbau des Storchentempels im 15. Wiener Gemeindebezirk
Literatur
- Heidrun Weiss: Ignaz Nathan Reiser, 1863–1940. In: David – Jüdische Kulturzeitschrift, Ausgabe 45, 07/2000.
- Ursula Prokop: Ignaz Reiser und die Moderne im jüdischen Kultbau. In: David – Jüdische Kulturzeitschrift, Ausgabe 102, 09/2014.
- Heide Werner-Clementschitsch: Der Architekt Ignaz Reiser. Leben und Werk. In: Die Steine sprechen 39/3.2000, Nr. 118, S. 3 ff.
Weblinks
- Reiser, Ignaz. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Ignaz (Nathan) Reiser. In: archINFORM. Abgerufen am 27. Januar 2015
Einzelnachweise
- ↑ Robert Schediwy: Zwischen Postmoderne und Metropolenwahn. In: Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy: Stadtbildverluste Wien. Ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte. 3. Auflage, Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7754-X, S. 71.
Personendaten | |
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NAME | Reiser, Ignaz |
ALTERNATIVNAMEN | Reiser, Ignaz Nathan (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1863 |
GEBURTSORT | Magyarbél, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 14. Januar 1940 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ignaz Reiser (Architekt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |