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Inländer-Rum
Inländer-Rum (auch Inländerrum oder Inländer Rum) ist eine Spirituose mit üblicherweise 38 % bis 40 %, aber auch bis zu 80 % Alkoholgehalt, die besonders in Österreich populär ist.
Geschichte
Da Rum in Ermangelung an Kolonien, in denen das zur Rumherstellung nötige Zuckerrohr wuchs, in Österreich-Ungarn nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung stand, behalf man sich mit „Inländer-Rum“ als Ersatzprodukt. Seine Entstehung geht auf einen Apotheker aus Krems an der Donau im 19. Jahrhundert zurück und ist ein Beispiel für die zahlreichen in Apotheken entstandenen alkoholischen Getränke wie zum Beispiel Magenbitter. Es handelte sich um eine Mischung aus Ethylalkohol, Wasser sowie verschiedenen Aromastoffen und Farbstoffen von rumähnlichem Geschmack und Aussehen.
Erst seit 1. Jänner 1999 muss die Alkoholbasis des Inländerrums aus der Zuckerrohrverarbeitung stammen, was bis dahin nicht der Fall war[1].
Der Name „Inländerrum“ sollte das Produkt anfangs gegen den echten, importierten Rum abgrenzen, unterliegt zwischenzeitlich aber zahlreichen auch EU-Richtlinien und führte zu teils seltsamen aber EU-konformen neuen Namen wie „Inländer Spirituose“ (Österreich), „Tuzemák“ (Tschechien, tuzemec = Inländer) oder „Hajós“ (Ungarn, hajós = Schiffer, Seemann). Mittlerweile ist durch die EU-Verordnung 110/2008, Annex III geregelt, dass Inländer-Rum zu 100 % in Österreich produziert werden muss. Inländer-Rum ist damit eine geschützte österreichische Spezialität.[2]
Der Geschmack des Inländer-Rums wird als mild, schokoladig, süßlich und angenehm beschrieben.[3]
Unter anderem gibt es derzeit acht gängige Marken am Einzelhandels-Markt: Spitz, Mautner, Gautier-Mückstein, Lehar, Stroh, Felser, Alte Excellenz und Riquet.[3] Gemäß einer Blindverkostung bewerten Fach-Experten folgende Marken geschmacklich als überwiegend gut: Spitz, Mautner, Lehar und Felser.[3]
Der Inländer-Rum und seine Nachfolgeprodukte werden vor allem in den Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns sowie in Deutschland verwendet.
In der Wiener Küche wird der spezifische Geschmack des Inländer-Rums in mehreren lokalen Gerichten gezielt eingesetzt. Inländer-Rum ist ein Hauptbestandteil von Jagertee.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Handbuch Alkohol - Österreich(Pdf; 1,7 MB), S. 400
- ↑ Stroh Rum wieder ganz in österreichischer Hand im Wirtschaftsblatt vom 21. August 2008
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Nicht nur gut im Jagatee. In: Österreichische Gastronomie- und Hotelzeitung. Österreichischer Wirtschaftsverlag, 7. November 2014, S. 37, 41, abgerufen am 26. November 2014 (einsehbar auf issuu.com).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Inländer-Rum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |