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IUCN
IUCN | |
---|---|
Typ | Nichtregierungsorganisation |
Gründung | 5. Oktober 1948, Fontainebleau, Frankreich |
Sitz | Gland, Schweiz |
Personen |
Zhang Xinsheng (Präsident), |
Aktionsraum | Weltweit |
Schwerpunkt | Naturschutz und Artenschutz |
Budget | 112,5 Mio. CHF[1] |
Mitglieder | 1.241 (weltweit) |
Website | www.iucn.org |
Die IUCN, Abkürzung für International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (übersetzt „Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“), auch Weltnaturschutzunion, ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihr Ziel ist die Sensibilierung der menschlichen Gesellschaften für den Natur- und Artenschutz und diese so zu beeinflussen, dass eine nachhaltige und schonende Nutzung der Ressourcen sichergestellt ist.
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas („Weltkommission für geschützte Gebiete“).
Geschichte
Die IUCN wurde am 5. Oktober 1948 nach einer internationalen Konferenz in Fontainebleau, Frankreich als International Union for the Protection of Nature (IUPN) gegründet. 1956 änderte sie ihren Namen in International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN), welcher heute immer noch gültig ist, aber selbst von der IUCN offiziell nur noch in der verkürzten Form International Union for Conservation of Nature verwendet wird. Zwischen 1990 und 2008 wurde auch der Name World Conservation Union verwendet.[2]
Der Hauptsitz der IUCN befindet sich heute in Gland in der Schweiz.[3] Daneben unterhält sie Niederlassungen in 62 Ländern.
Mitglieder
Die aktuelle Mitgliederzahl von 1.241[4] setzt sich wie folgt zusammen:
- 90 staatliche Mitglieder (in der Regel Ministerien, jedoch nicht der Staat selbst wie bei den Vereinten Nationen; darunter die jeweiligen Ministerien der Staaten der Europäischen Union, das Außenministerium der Vereinigten Staaten, das Umweltministerium von Russland und das Außenministerium der Volksrepublik China),
- 119 Mitglieder aus Regierungsorganisationen,
- 109 Mitglieder aus internationalen Nichtregierungsorganisationen,
- 864 Mitglieder aus nationalen Nichtregierungsorganisationen,
- 44 Mitglieder aus angeschlossenen Organisationen (Affiliates).
Nationale Mitglieder in Deutschland
Laut Mitgliederdatenbank der IUCN sind aus Deutschland Mitglied:[4]
- als staatliches Mitglied:
- als Regierungsorganisation:
- als internationale Nichtregierungsorganisation:
- als nationale Nichtregierungsorganisation:
- Aktion Fischotterschutz e.V.
- Bund Naturschutz in Bayern
- Deutscher Angelfischerverband
- Deutscher Jagdverband
- Deutscher Naturschutzring
- Naturschutzbund Deutschland
- Schutzgemeinschaft Deutsches Wild
- WWF Deutschland
- Zoo Leipzig
- Zoologische Gesellschaft Frankfurt
- Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz[5]
- Zoologischer Garten Köln
- als angeschlossene Organisation:
Nationale Mitglieder in Österreich
Laut Mitgliederdatenbank der IUCN sind aus Österreich Mitglied:[4]
- als Regierungsorganisation:
- als nationale Nichtregierungsorganisation:
Nationale Mitglieder in der Schweiz
Laut Mitgliederdatenbank der IUCN sind aus der Schweiz Mitglied:[4]
- als staatliches Mitglied:
- als internationale Nichtregierungsorganisation:
- European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians
- Fondation Internationale du Banc d’Arguin
- Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes
- Save Our Seas Foundation
- World Association of Zoos and Aquariums
- World Business Council for Sustainable Development
- World Wide Fund for Nature
- als nationale Nichtregierungsorganisation:
Neben den oben genannten zahlenden Mitgliedern besteht die Organisation aus einem „Knowledge Network“ von circa 10.000 freiwilligen Mitgliedern weltweit.
Aufgaben und Tätigkeiten
Kongresse
Alle vier Jahre kommen die Mitglieder zu einer Generalversammlung, auch Weltnaturschutzkongress oder World Conservation Congress genannt, zusammen. Im November 2004 fand sie in Bangkok statt, der vierte Weltnaturschutzkongress im Oktober 2008 in Barcelona. Im Jahr 2012 fand der Kongress in Jeju-si, Korea statt.[6]
Die IUCN führt alle zehn Jahre den World Parks Congress durch, bei dem Strategien zum Schutz der Natur in Schutzgebieten festgelegt werden. Zuletzt fand der World Parks Congress im September 2003 im südafrikanischen Durban statt, der nächste ist für 2014 in Sydney geplant.[7]
Gefährdungsstufen nach der Roten Liste
→ Hauptartikel: Rote Liste gefährdeter Arten
Seit 1963 führt die IUCN die internationale Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Sie unterscheidet die nebenstehenden Gefährdungsstufen.
Der Gefährdungsstatus aller Vögel und fast aller Säugetiere wurde beurteilt, während dies bisher bei nur 3.400 (von über einer Million beschriebenen) Arten wirbelloser Tiere geschehen ist. Einer der Gefährdungsstufen – verletzlich, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht – waren im Jahr 2006 3.524 Wirbeltiere, 1.959 wirbellose Tiere und 6.774 Pflanzen zugeordnet. Insgesamt galten 16.119 Tier- und Pflanzenarten als bedroht.
Die Vogelschutzorganisation BirdLife International erstellt im Auftrag der IUCN die Rote Liste gefährdeter Arten der Vögel.
Kategorisierung von Schutzgebieten
Die IUCN verwendet ein 1978 eingeführtes System, das IUCN Protected Areas Categories System, in dem Schutzgebiete weltweit vergleichbarbar kategorisiert werden.[10] Es stellt keine Hierarchie dar, sondern eine Klassifizierung des Schutzzieles und des Managements.[11]
Daneben gibt es auch weitere, modernere Konzepte von Schutzgebieten, an deren Entwicklung die IUCN mitarbeitet, so etwa die Lichtschutzgebiete (Dark sky places, DSP) als Kategorien der Schutzgebiete vor Lichtverschmutzung. Betreut wird diese Agenda von der IUCN Dark Skies Advisory Group (DSAG, seit 2009).
Umweltrechtsprogramm
Das Umweltrechtsprogramm (ELP)[12] ist ein wichtiges Programm der IUCN. Es wird ausgeführt durch die gemeinsamen Bemühungen der Kommission für Umweltrecht (CEL), dem IUCN Umweltrechtszentrum, einem weltweiten Netzwerk von ca. 950 Umweltrechtsspezialisten aus mehr als 130 Ländern und dem IUCN Environmental Law Centre (ELC), welches 1970 in Bonn eröffnet wurde und zur Zeit über 15 rechts-, politik- und informationswissenschaftliche Arbeitskräfte verfügt.[13]
Das ELP umfasst eine Reihe von Aktivitäten auf der nationalen, regionalen und globalen Ebene, die Entscheidungsträger mit Informationen, rechtlichen Analysen, Beratung, Gesetzentwürfen, und der Ausbildung und Kapazitätsbildung dient. Das Umweltrechtsprogramm ist auch ein Forum zum Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen Regierungen, nichtstaatlichen Organisationen und Anderen.
Leiter des ELP und Direktor des Umweltrechtszentrums in Bonn ist Dr. Alejandro O. Iza, Vorsitzende der Umweltrechtskommission Sheila Abed.
Weitere Projekte
Die IUCN berät das Welterbekomitee in allen Belangen des Naturschutzes. Bevor Stätten zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt werden, evaluiert sie den Vorschlag. Auf diesem Gutachten basiert das Welterbekomitee dann seine Entscheidung. Für alle Stätten des Weltnaturerbe unterhält die IUCN zudem ein Monitoring und gibt regelmäßige Berichte zum Stand der Erhaltung ab.[14]
Das Brüsseler Regional-Büro der IUCN für Europa koordiniert seit 2004 die Aktivitäten rund um das Grüne Band Europa, ein Projekt zur Schaffung eines Biotopenverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs.
Literatur
- EUROPARC und IUCN: Richtlinien für Managementkategorien von Schutzgebieten – Interpretation und Anwendung der Management Kategorien in Europa. EUROPARC und WCPA, Grafenau, Deutschland 2000, 48 S. Online verfügbar (PDF; 4,33 MB)
Weblinks
- Offizielle Seite der IUCN (englisch)
- Rote Liste der IUCN (hauptsächlich Tiere) (englisch)
- Rote Liste der IUCN (mit Bildern) (englisch)
- Explore Protected Areas – Datenbank der geschützten Gebiete
- BirdLife International (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Finanzbericht des IUCN vom 31. Dezember 2010 (PDF-Datei; 637 kB)
- ↑ About IUCN - IUCN Schweiz - (abgerufen am 24. Dezember 2009)
- ↑ IUCN Schweiz
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 International Union for the Conservation of Nature (IUCN), Mitglieder-Datenbank Online, abgerufen am 10. März 2014.
- ↑ http://iucn.org/about/union/members/?14499%2FIUCN-welcomes-21-new-Members
- ↑ Homepage des IUCN World Conservation Congress 2012
- ↑ IUCN World Parks Congress (abgerufen am 10. März 2014)
- ↑ Jean-Claude Monney, Andreas Meyer: Die Roten Listen der IUCN. In: dieselben: Rote Liste der gefährdeten Reptilien der Schweiz. Ausgabe 2005, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern 2005, S. 15-21, Online PDF 230 kB, abgerufen am 13. Januar 2014.
- ↑ Klassifizierungstandards der IUCN
- ↑ IUCN Protected Areas Categories System, iucn.org
- ↑ European Environment Agency (Hrsg.): Protected areas in Europe – an overview. EEA Report No 5/2012. Kopenhagen 2012, ISBN 978-92-9213-329-0, ISSN 1725-9177, 4.1.3 The IUCN categories for types of protected area management, S. 54 ff, insb. 55 Sp. 1 u. 2, doi:10.2800/55955 (pdf, eea.europa.eu).
- ↑ About the Environmental Law Programme. In: IUCN.org. 17. April 2008, abgerufen am 15. September 2012.
- ↑ Karl-Schmitz-Scholl-Fonds
- ↑ World Heritage Programme. In: IUCN.org. 11. September 2012, abgerufen am 15. September 2012 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel IUCN aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |