Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Intime Zone
Die intime Zone, auch Intimdistanz genannt, ist ein Begriff, den der Anthropologe Edward T. Hall ab 1966 mit seinen Messungen der kulturspezifischen Abstände begründete und der zum Forschungsgebiet der Proxemik führte.[1] Er bezeichnet beim Menschen jenen Bereich (Radius), in den sich ausschließlich die von ihm geduldeten Personen nähern dürfen. Diese Distanz ist kultur-, gesellschafts- und geschlechtsspezifisch.
Alltag
Im Alltag kommt es oft vor, dass dieser Schutzraum unbeabsichtigt verletzt wird (beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr). In solch einer Situation wird die Person, die diesen Schutzraum verletzt, zu einer Unperson. Auch können solche Situationen zu Aggressionen und Wutausbrüchen führen, zum Beispiel bei Großveranstaltungen, wenn sich eine Menschenmasse auf einem zu engen Raum befindet (Stadion, Konzert usw.).
Kulturelle Unterschiede
Ein weiterer Aspekt sind die kulturellen Unterschiede der Intimdistanz: So beträgt die intime Zone in Deutschland ca. 20–60 cm um die Person herum. In anderen Ländern hingegen kann die Distanz variieren und bis zu 1 m betragen. In arabischen Ländern ist die Intimdistanz zwischen Männern geringer als im europäischen Raum. So ist die Toleranz auf das Eindringen in die weite intime Zone bei Männern in Deutschland niedriger als beispielsweise in arabischen oder südamerikanischen Ländern.
Soziale Stellung
Menschen mit hohem sozialen Status fordern für sich eine größere Intimzone.
Auch an Kindern zeigen sich Statusunterschiede im Abstandsverhalten.[2] Kindern gegenüber ist das Verhalten von Erwachsenen uneinheitlich. Einerseits wird einem Kind eine eigene Intimzone abgesprochen, wenn ihm zum Beispiel ein fremder Erwachsener den Kopf tätschelt;[2][3] umgekehrt ist es zum Schutz vor Kindesmissbrauch wichtig, dass Kinder lernen, dass sie unerwünschte Berührungen nicht dulden müssen.
Siehe auch
- Verkaufspsychologie
- Motorik
- Interkulturelle Kompetenz
- Zwischenmenschliche Kommunikation
- Individualdistanz
Weblinks
- Linus Geisler: Die richtige Distanz.
- Nicolai Schirawsi: Privatsphäre. auf: altenpflegeschueler.de
- Stiehl: Körpersprache im Unterricht. (Memento vom 27. Januar 2007 im Internet Archive) (PDF; 14 KB)
Einzelnachweise
- ↑ Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Die Biologie des menschlichen Verhaltens - Grundriß der Humanethologie. Piper, München 1984, ISBN 3-492-02687-7, S. 437.
- ↑ 2,0 2,1 Birgit Preuß-Scheuerle: Praxishandbuch Kommunikation: Überzeugend auftreten, zielgerichtet argumentieren, souverän reagieren. Springer, 2004, ISBN 3-322-84556-7, S. 25.
- ↑ Barbara Berckhan: Die etwas gelassenere Art, sich durchzusetzen: Ein Selbstbehauptungstraining für Frauen. Kösel-Verlag, 2010, ISBN 978-3-641-05085-6, S. 84.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Intime Zone aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |