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Isabelle Chassot

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Isabelle Chassot, 2012.

Isabelle Chassot (* 18. März 1965 in Morges; heimatberechtigt in Siviriez, Glanebezirk) ist eine Schweizer Politikerin (CVP), seit dem 1. November 2013 Direktorin des Bundesamtes für Kultur (BAK) und ehemalige Staatsrätin des Kantons Freiburg.

Leben

Ihre Eltern sind Hubert Chassot, Personalchef der Glashütte Saint-Prex (VD), und Maria geb. Bichler, Coiffeuse, von österreichischer Herkunft. Sie ist das jüngste von drei Kindern und unverheiratet.

Dank ihrer Eltern zweisprachig aufgewachsen, besuchte Isabelle Chassot nach der Primarschule in Granges-Paccot das Kollegium Heilig Kreuz in Freiburg und legte dort 1984 eine lateinisch-griechische Matura (Typus A) ab. Ihre Rechtsstudien an der Universität Freiburg schloss sie 1988 mit einem zweisprachigen Lizentiat ab.

1989/1990 absolvierte sie ein Praktikum in der Kanzlei von Anwalt Monferini in Freiburg. Nach zweijähriger Tätigkeit an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät als Assistentin am Lehrstuhl von Professor Nicolas Michel erwarb sie 1992 ihr Anwaltspatent und wurde Mitarbeiterin in der Kanzlei von Anwalt Piller. Bis 1995 war sie als Anwältin tätig und plädierte in Französisch und Deutsch.

1991 wurde sie bei den Grossen Ratswahlen mit 26 Jahren in das Kantonsparlament gewählt, dem sie bis 2001 angehört. Sie intervenierte in mehreren Bereichen : Familienpolitik, institutionelle und juristische Fragen (Präsidium der Kommission für die Revision des Justizgesetzes), Erarbeitung der Gesetze über die politischen Rechte und über den Ausländerstatus. Von 1990 bis 1994 präsidierte sie die kantonale Kommission für Frauenfragen. Zudem war sie Mitglied der Kommission für die Bewertung der Funktionen des Staatsrats und sass im Senat der Universität. Im sozialen Bereich präsidierte sie die Stiftung PassePartout, die einen Transportdienst für Personen mit beschränkter Mobilität zu bescheidenen Preisen anbietet.

1995 wendete sich die 30-jährige Anwältin einem neuen Tätigkeitsbereich zu : Sie trat in den öffentlichen Dienst ein, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement, dann als persönliche Mitarbeiterin des christdemokratischen Bundesrats Arnold Koller und seiner Nachfolgerin, Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold.

2001 wurde Isabelle Chassot von ihrer Partei als Kandidatin für die Staatsratswahlen aufgestellt. Am 11. November erreichte sie den vierten Platz unter elf Kandidaten. Da ein Bewerber im ersten Wahlgang gewählt wurde und sich vier Kandidaten zurückziehen, wurden die verbleibenden Sitze am 20. November in stiller Wahl besetzt.

Isabelle Chassot übernahm die Erziehungs-, Kultur- und Sportdirektion. Zu ihren Erfolgen gehörte insbesondere die Abstimmung vom 18. Mai 2003. Mit 76% der Stimmen genehmigte das Freiburger Volk den Verpflichtungskredit für den Bau des interkantonalen Gymnasiums der Broye (GYB) in Payerne (VD), ein gemeinsames Projekt der Kantone Waadt und Freiburg.

Während ihrer ersten Amtszeit engagierte sich Isabelle Chassot an mehreren Fronten : Massnahmen zugunsten verhaltensschwieriger Schüler, Erarbeitung eines Konzepts zur Bewertung von Schülerarbeiten, Suche nach einer Lösung für die Freien Öffentlichen Schulen, Erneuerung des Gesetzes über die Schul- und Berufsberatung, neue Festlegung der Grundsätze für Beitragsleistungen an Schulbauten, Subventionierung von Aufführungssälen in den Regionen und der Stadt Freiburg (Equilibre), von Sporthallen und der Sportanlagen St. Leonhard in Freiburg, Um- und Ausbau des Konservatoriums oder Einrichtung kultureller Schaffenspartnerschaften.

In den Staatsratswahlen vom 5. November 2006 lag Isabelle Chassot an der Spitze und wurde im ersten Wahlgang gewählt. Von 2006 bis 2013 präsidierte die Freiburgerin die Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). 2007 war sie Staatsratspräsidentin.

In ihrer zweiten Amtszeit verzeichnete die Staatsrätin drei neue Erfolge bei Volksabstimmungen. Am 1. Juni 2008 genehmigten 79% der Stimmenden den Um- und Ausbau des Kollegiums Gambach in Freiburg. Am 8. Februar 2009 hiess das Volk mit 72% das Dekret zur finanziellen Unterstützung der Einführung des zweiten Kindergartenjahrs gut, und am 7. März 2010 stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Beitritt Freiburgs zur Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat) zu, gegen den das Referendum ergriffen worden war.

Während ihrer zweiten Legislatur verteidigte Isabelle Chassot vor dem Grossen Rat erfolgreich mehr als 20 Gesetzesentwürfe und Dekrete. Sie betrafen insbesondere die Einführung eines zweiten Kindergartenjahrs, die Einführung des dritten Studienjahrs in Humanmedizin, den Beitritt des Kantons zur Westschweizer Schulkonvention und zum Sonderpädagogik-Konkordat, das Sportgesetz, die Ausbildungsbeiträge und den Erwerb der Klinik Garcia, die als künftiger Standort für das Adolphe-Merkle-Institut für Nanowissenschaften vorgesehen ist. Die Stiftung für Forschung und Entwicklung der Mehrsprachigkeit des Staats Freiburg, Unterstützung des Instituts für Mehrsprachigkeit, wurde 2010 vom Bund als nationales Kompetenzzentrum anerkannt.

Bei den Staatsratswahlen 2011 wurde Isabelle Chassot bequem wiedergewählt und belegte in beiden Wahlgängen den ersten Rang.

Im Mai 2013 wurde sie vom Bundesrat auf den 1. November 2013 zur neuen Direktorin des Bundesamtes für Kultur (BAK) ernannt, sie folgte auf Jean-Frédéric Jauslin.[1] Per Ende Oktober 2013 trat sie deshalb aus dem Staatsrat des Kantons Freiburg zurück.[2]

Chassot lebt in Granges-Paccot.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marcel Amrein: Unerwartete Wahl fürs Kulturamt. In: Neue Zürcher Zeitung vom 8. Mai 2013
  2. Isabelle Chassot tritt zurück. In: Freiburger Nachrichten vom 8. Mai 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Isabelle Chassot aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.