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Israel Rabin

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Israel Abraham Rabin, hebräisch ישראל אברהם רבין, (geboren 18. Oktober 1882 in Proskurow, Russisches Kaiserreich; gestorben 18. September 1951 in Haifa) war ein deutscher Historiker.

Leben

Israel Rabin besuchte die Jeschiwot in Litauen, erhielt mit 17 Jahren die Hatarat Hora’a, er besuchte das Gymnasium in Kaunas und wurde an der Universität Bern mit einer Dissertation über die Juden in Zülz promoviert. Er arbeitete kurze Zeit als Lehrer in der Schweiz und von 1909 bis 1911 am Esra-Lehrerseminar des Hilfsvereins der deutschen Juden in Jerusalem und war danach Leiter des Rabbiner-Seminars in Odessa. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs hielt er sich in Deutschland auf und wurde als Feindlicher Ausländer interniert. Er blieb in Deutschland und wurde Lektor für Literatur und nachbiblisches Judentum an der Universität Gießen und der Universität Frankfurt am Main. Er wurde 1921 als Nachfolger von Markus Brann Dozent für Geschichte, Bibelexegese, Talmud und hebräische Literatur am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau (JTS) und erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft. 1934 wurde er Seminarrabbiner am JTS. Rabin war ein führendes Mitglied des Misrachi in Deutschland und war Delegierter bei Zionistenkongressen. Er war 1931 in Berlin Mitgründer der „Brit Ivrit Olamit“.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde Rabin die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und entlassen. Er emigrierte unter den Bedingungen der deutschen Judenverfolgung 1935 mit seiner Familie nach Palästina. Dort fand er Arbeit als Grundschullehrer.

Israel Rabin war verheiratet mit Martel Wolodarsky (gestorben 1980), ihr gemeinsamer Sohn Chaim Rabin (1915–1986) wurde Hebraist. Mit seiner zweiten Frau Else Hes (1889–1978) hatte er die Tochter Miriam Ben-Peretz (geboren 1927), die Pädagogin wurde, und den Sohn Michael Oser Rabin (geboren 1931), der Informatiker wurde.

Schriften (Auswahl)

  • Die Juden in Zülz. Neustadt O.-S., 1926. Diss. Bern 1926
  • Vom Rechtskampf der Juden in Schlesien (1582–1713). Breslau : Schatzky, 1927
  • Die Emancipationsbestrebungen der schlesischen Juden um die Wende des 17. Jahrhunderts. Oppeln : Erdmann Raabe, 1929
  • Jonas Fränckel. Breslau : Kuratorium der Kommerzienrat Fränckelschen Stiftungen, 1929
  • Studien zur vormosaischen Gottesvorstellung / Abschn. 1. Untersuchung d. entwicklungsgeschichtl. Grundlagen. Breslau : M. & H. Marcus, 1929
  • Aus Dyhernfurths jüdischer Vergangenheit. Breslau : W. Jacobsohn & Co. 1929
  • Stoff und Idee in der jüdischen Geschichtsschreibung. Breslau : W. Jacobsohn & Co. 1930
  • Beiträge zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Juden in Schlesien im 18. Jahrhundert. Heft I: Der rechtliche Zustand (1713–1740). 1932

Literatur

  • Rabin, Israel Abraham, in: Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 2: Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871–1945. Band 2, Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-24874-0
  • Rabin, Israel, in: Robert Jütte: Die Emigration der deutschsprachigen "Wissenschaft des Judentums" : die Auswanderung jüdischer Historiker nach Palästina 1933–1945. Stuttgart : Steiner 1991
  • Rabin, Israel, in: Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 305
  • Rabin, Israel, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. Band 2,2. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 934
  • Ester Rabin: Schattenbilder. Givatayim: Massada, 1975 Erinnerungen
  • Alfred Jospe: Israel Rabin (1882–1951), in: Historica Judaica 14 (1952), S. 170f.

Weblinks

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