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Israel Yinon
Israel Yinon (geb. 11. Januar 1956 in Kfar Saba, Israel; gest. 29. Januar 2015 in Luzern, Schweiz) war ein israelischer, international tätiger Dirigent.
Leben und Wirken
Yinon studierte Dirigieren, Musiktheorie und Komposition an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv (1981-1984) sowie an der Musikakademie in Jerusalem (1985-1988) u. a. bei Mendi Rodan und Noám Sheriff. Im Mai 1991 dirigierte er das bundesweit live übertragene Eröffnungskonzert des neu gegründeten Deutschlandsender Kultur. 1992 dirigierte er erstmals die Brünner Philharmonie, mit der er anschließend eine Deutschland-Tournee absolvierte und seine Debüt-CD mit der Ersteinspielung der symphonischen Werke Viktor Ullmanns aufnahm. Diese CD wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Seither sind zahlreiche von Yinon dirigierte Aufnahmen bei Decca, Deutsche Grammophon, Koch, CPO und anderen Labels erschienen.
Neben dem klassischen Repertoire widmete sich Yinon schwerpunktmäßig der Entdeckung vergessener und unbekannter Werke. Dabei setzte er sich insbesondere für im Dritten Reich als „entartet“ verbotene Komponisten wie Hans Krása, Pavel Haas oder Erwin Schulhoff ein, aber auch für vergessene Vertreter des deutschen Expressionismus wie Heinz Tiessen oder Eduard Erdmann. Überdies machte er sich als musikalischer Anwalt lebender Komponisten einen Namen. So brachte er beispielsweise die Oper Die Schachnovelle von Violeta Dinescu zur Uraufführung (bei den Schwetzinger Festspielen 1995).
Israel Yinon leitete als Gastdirigent zahlreiche renommierte Orchester, darunter das BBC Symphony Orchestra, das Jerusalem Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic London, die Royal Flemish Philharmonic Antwerpen, die NDR-Radiophilharmonie, die Wiener Symphoniker und das Deutsche Symphonie Orchester Berlin.
Yinons Interpretationen waren von Werktreue, Sensibilität und handwerklicher Präzision geprägt. Gleichzeitig zeichnete sich sein Dirigierstil durch Vitalität und Temperament aus.[1]
Yinon erlitt während einer Aufführung von Richard Strauss' Alpensinfonie im KKL Luzern einen Herzinfarkt. Während des Dirigierens des Luzerner Hochschulorchesters, der Jungen Philharmonie Zentralschweiz, brach Yinon zusammen und stürzte von der Bühne. Trotz schneller Reanimationsversuche eines Arztes aus dem Publikum verstarb er kurze Zeit später im Krankenhaus.[2]
Literatur
- Lexikonartikel von Günter Moseler im MGG, Kassel 2007.
- Thomas Voigt: Israel Yinon. Auf der Suche nach der verlorenen Generation, in: Fono Forum, Heft 10/2000 S. 42 f.
- Kürschners Deutscher Musik-Kalender 2004, München 2004.
Preise und Auszeichnungen
- Masterplayers Music and Conductors Competition, Schweiz 1988 und 1989.
- Preis der deutschen Schallplattenkritik, 1993.
- Staatlicher Kulturpreis der Tschechischen Republik, 1995.
- Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Graz, 2003.
Weblinks
- Klassika: Israel Yinon Lebenslauf, ausführliche Diskographie und Pressestimmen
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Günter Moseler im Musiklexikon MGG (Kassel 2007) sowie Pressestimmen bei Klassika (s. Weblinks).
- ↑ Dirigent Israel Yinon bei Konzert gestorben
Personendaten | |
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NAME | Yinon, Israel |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1956 |
GEBURTSORT | Kfar Saba, Israel |
STERBEDATUM | 29. Januar 2015 |
STERBEORT | Luzern, Schweiz |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Israel Yinon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |