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Jüdische Gemeinde Weisenheim am Sand

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Die Jüdische Gemeinde Weisenheim am Sand im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim bestand vom Anfang des 19. Jahrhundert bis ins Jahr 1900.

Geschichte

Die kleine jüdische Gemeinde in Weisenheim am Sand bestand seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die größte Mitgliederzahl erreichte sie mit 31 Gemeindemitgliedern im Jahr 1825. Ab diesem Zeitpunkt ging die Zahl der Gemeindemitglieder immer weiter zurück. Ab 1900 gehörten die verbliebenen Gemeindemitglieder zur Kultusgemeinde Lambsheim. 1933 lebten noch 18 jüdische Einwohner in Weisenheim. Ab 1933, nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, wurden die jüdischen Einwohner immer mehr entrechtet. Zudem kam es immer wieder zu antijüdischen Aktionen. Dies hatte zur Folge, dass viele jüdischen Familien die Gemeinde verließen. Die letzten Einwohner jüdischen Glaubens wurden im Oktober 1940 im Zuge der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion in das französische Internierungslager Gurs deportiert.[1]

Entwicklung der jüdischen Einwohnerzahl

Jahr Juden Jüdische Familien Bemerkung
1801 17
1808 15
1825 31
1900 16
1933 18

Quelle: alemannia-judaica.de[1]

Einrichtungen

Synagoge

Die Synagoge wurde 1855 errichtet. 1900 wurde das baufällige Gebäude nach Auflösung der Gemeinde versteigert.

Friedhof

Die Toten der Gemeinde wurden seit dem 16. Jahrhundert auf dem jüdischen Friedhof in Lambsheim beigesetzt.

Opfer des Holocaust

Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 und die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem führen 11 Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Weisenheim am Sand (die dort geboren wurden oder zeitweise lebten) auf, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.[2][3]

Name Vorname Todeszeitpunkt Alter Ort des Todes Bemerkung Quellen
Binnheimer Max 23. März 1940 48 Jahre Konzentrationslager Buchenwald Vom 10. Mai 1939 bis 26. September 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Ab 26. September 1939 im Konzentrationslager Buchenwald. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11474643) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Binnheimer Auguste unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 14. August 1942 nach Konzentrationslager Auschwitz (Transport19, Zug 901-14[4]). Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11481752 und Nr. 3161786) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Friedmann Leopold 10. November 1938 69 Jahre Karlsruhe Bei den Novemberpogromen 1938 ums Leben gekommen. Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Friedmann Moses 19. Februar 1942 78 Jahre Internierungslager Noé Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Mayer David unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 10. August 1942 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11590746) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Mayer Friederike (Frida) unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 10. August 1942 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11590885) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Mayer Otto unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Vom 12. November 1938 bis 12. Januar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 10. August 1942 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11591377) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Mayer Simon 13. Juli 1943 70 Jahre Ghetto Theresienstadt Deportation ab Frankfurt am Main am 1. September 1942 nach Ghetto Theresienstadt. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11591523) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Roßmann Liselotte unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 7. Dezember 1943 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11618803) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Roßmann Moritz unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Vom 12. November 1938 bis 28. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 11. September 1942 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz. Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11618805) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Roßmann Toni unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation am 7. Dezember 1943 ab Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz (Transport 64[5]). Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11618810, Nr. 3213450 und Nr. 7903161) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Weisenheim am Sand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.