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Jüdischer Friedhof (Weimar)

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Der Jüdische Friedhof in Weimar wurde 1774 angelegt. Er befindet sich an der Ecke Leibnizallee/Musäusstraße (Flur 38/Flurstück 244). Der Friedhof war früher deutlich größer und hatte ursprünglich die Größe von 9,26 Ar, von der nur eine Fläche von 2,35 Ar geblieben war.

Geschichte

Unter der vormundschaftlichen Regierungszeit von Anna Amalia siedelten sich die ersten jüdischen Familien in Weimar an. Anlass war wohl ein Angebot an den Bankier, Kaufmann und Tuchhändler Jacob Elkan, der mit seiner Familie nach Weimar geholt und zum privilegierten Hofjuden ernannt wurde. Daneben betrieb er weiterhin seinen Tuchhandel mit den Bürgern Weimars. Sein geschäftiges Wirken wurde sogar von Goethe in der Elegie Auf Miedings Tod festgehalten.

Der tätige Elkan läuft mit manchen Rest, und diese Gärung deutet auf ein Fest

1774 regte Elkan die Einrichtung eines jüdischen Friedhofs in Weimar an, da Juden zum Einen nicht auf christlichen Kirchhöfen bestattet werden durften und zum Anderen die Gräber gläubiger Juden bis zur Ankunft des Messias und der damit verbundenen Wiederauferstehung nicht eingeebnet werden dürfen. Die Herzogin Anna Amalia gab Elkans Bitte um ein Stück Land als Begräbnisstätte statt. In Verbindung mit einem Nachbargrundstück, das die Familie Ulmann 1776 erwarb, wurden Mitglieder der Familien Elkan, Löser, Callmann, Moritz, Ulmann und Lichtenstein hier beigesetzt. Es fanden von 1775 bis 1892 Bestattungen statt.

Die jüdische Gemeinde Weimars wuchs jedoch nicht und die letzten Familienmitglieder wanderten schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus. In der Folge verfiel der Friedhof, die Umfassungsmauer wurde teilweise eingerissen, es wurden Grabsteine umgeworfen und mit Erde überschüttet. Der Friedhof wurde zweckentfremdet genutzt. 1952 wurden zehn noch aufgefundene Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen, die teilweise verwittert und beschädigt waren, wieder aufgestellt und ab 1982 in die jetzt bestehende Ordnung gebracht. Vor einigen Jahren wurde die kleine Anlage als Kulturdenkmal ausgewiesen.

Literatur

  • Roland Dressler, Jochen Klauss: Weimarer Friedhöfe. Böhlau Verlag, Weimar 1996, ISBN 3-412-00496-0, S. 32 f.

Weblinks

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