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Jüdischer Friedhof Bocklemünd

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Grabstellen in Köln-Bocklemünd

Der Jüdische Friedhof Bocklemünd im Kölner Stadtteil Bocklemünd/Mengenich besteht als jüdische Begräbnisstätte seit dem Jahr 1918 und wird bis heute als Friedhof genutzt. Das 44.818 m² große Gelände liegt im Winkel der Venloer Straße und der Militärringstraße, in westlicher Nachbarschaft des Kölner Westfriedhofs. Viele der Grabstellen sind künstlerisch anspruchsvoll gestaltet.

Friedhofsbauten

Trauerhalle mit hebräischer Inschrift

Die 1930 eingeweihten Friedhofsbauten, Trauerhalle, Friedhofsverwaltung und Leichenhaus, sollten ursprünglich den Gebäuden des benachbarten Westfriedhofs ähneln. Der Architekt Robert Stern, der später vor der Verfolgung der Nationalsozialisten in die USA flüchtete, setzte jedoch eigene Akzente im neoklassizistischen Stil. Das Innere der zentralen Trauerhalle ist mit lila Wänden, gelben Säulen und einer blauen, sternengeschmückten Decke sehr farbenfroh gehalten. Die Trauerhalle markiert den Beginn der Mittelachse des alten, symmetrisch gestalteten Teil des Friedhofs. Zur Venloer Straße hin trägt sie in hebräisch den Schriftzug „Der Gerechte lebt in seinem Glauben“ (Hab 2,4 EU).

Denkmäler und Gedenkstellen

Im Lapidarium des Friedhofs wurden 58 Fragmentsteine aus dem 12. bis 15. Jahrhundert integriert, die dem im Jahre 1695 geschlossenen und 1936 aufgegebenen jüdischen Friedhof Judenbüchel im Stadtteil Raderberg entstammen. Die dort Bestatteten wurden nach Bocklemünd umgebettet.

Ehrenmal des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten

Ein pyramidenförmiger Stein, im Jahre 1934 ebenfalls von Robert Stern konzipiert, bildet ein Ehrenmal des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten für die jüdischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite gefallen waren.

Auf der Mittelallee des Friedhofs markiert ein Denkmal mit Davidsternen, Menora und Torarollen die Stelle, an der die aus in der NS-Zeit zerstörten Kölner Synagogen stammenden Ritualgegenstände begraben wurden. Diese waren 1939 nach der Reichspogromnacht an gleicher Stelle heimlich verscharrt worden, um sie vor der Zerstörungswut der Nationalsozialisten zu verstecken - erst 1979 wurden sie bei Bauarbeiten wiedergefunden und dann ritusgemäß in Särgen bestattet. Gleich neben dem Denkmal erinnert eine Stelle an die „über 11000 Schwestern und Brüder unserer Gemeinde, die als Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns für das Judentum in den Jahren 1933–1945 gefallen sind“.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Bajohr (Hrsg.): Archiv aus Stein: jüdisches Leben und jüdische Friedhöfe in Nordrhein-Westfalen. 1. Auflage. Asso-Verlag, Oberhausen 2005, ISBN 978-3-938834-03-9.
  • Jürgen Fritsch, Günter Leitner: Friedhöfe in Köln - Mitten im Leben. 1. Auflage. Köln 2003, ISBN 978-3-936333-01-5.
  • M. Becker, J. Hübner, Chr. Wullen: Jüdischer Friedhof in Bocklemünd. (Kölner Bildungsserver, abgerufen am 17. September 2012).

Weblinks

 Commons: Jüdischer Friedhof Bocklemünd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof Bocklemünd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.