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Jüdischer Friedhof Ledderken
Der Jüdische Friedhof Ledderken ist ein jüdischer Friedhof in Witten. Auf dem geschlossenen Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde befinden sich heute noch ca. 130 Grabsteine. Der Friedhof ist im Besitz des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe. Er ist in der städtischen Denkmalliste als Baudenkmal eingetragen.
Lage und Name
Der Friedhof liegt in Witten-Mitte und grenzt an den Schwesternfriedhof des Evangelischen Krankenhauses und den Schwesternpark. Der Name Ledderken (von Mnd. Ledder=Leiter) leitet sich von der gleichnamigen Straße ab, in der er sich der Friedhof befindet.[1]
Geschichte
Der älteste jüdische Friedhof befand sich auf dem Helenenberg und wurde 1867 offiziell eröffnet, aber schon 1900 wieder geschlossen, da er nicht mehr erweitert werden konnte.[2] Er wurde in der Zeit des Nationalsozialismus eingeebnet. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Gedenkstein. Die Grabsteine wurden zum Teil auf dem Friedhof Ledderken wieder aufgestellt.[3]
1893 wurde der Jüdische Friedhof Ledderken eröffnet. Bis 1941 wurden auf dem ca. 1720 m² großen Gelände 209 Personen beigesetzt. Im Mai 1939 kaufte das Diakonissenhaus im Rahmen der „Arisierungen“ den unbelegten Teil des Friedhofs.[4] Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gräber vermutlich durch einen Bombentrichter zerstört.[5] 1944 beschloss der Rat der Stadt Witten den Friedhof zu erwerben und in einen öffentlichen Park umzuwandeln, was aber nicht mehr realisiert wurde.[5] Anfang der 1950er Jahre wurde der Friedhof der Jewish Trust Corporation zugesprochen. Das Diakonissenhaus leistete eine Nachzahlung.[4] Heute befinden sich auf dem Friedhof noch ca. 130 Grabsteine. Im hinteren Teil befinden sich einige neuere Gräber, das bislang jüngste aus dem Jahr 1989 (Stand September 2012). 1993 wurde auf dem Friedhof ein Gedenkstein aufgestellt, auf dem alle Konzentrationslager aufgeführt sind, in denen Wittener Juden ermordet wurden.[6][3][7]
Weitere jüdische Friedhöfe in Witten
Siehe: Judentum in Witten#Friedhöfe
Literatur
- Martina Kliner-Lintzen, Siegfried Pape; Stadt Witten (Hrsg.): „… vergessen kann man das nicht“. Wittener Jüdinnen und Juden unter dem Nationalsozialismus. 1. Auflage. Verlag Dr. Dieter Winkler, Bochum 1991, ISBN 3-924517-44-4.
Weblinks
- Stadt Witten: Jüdischer Friedhof, Ledderken
- Stadtmarketing Witten: Jüdischer Friedhof
Einzelnachweise
- ↑ Paul Brandenburg, Karl-Heinz Hildebrand: Witten. Straßen, Wege, Plätze. Mit einem Beitrag zur Siedlungsgeschichte Wittens von Heinrich Schoppmeyer. Band 1, VOHM, Witten 1989, ISBN 3-920611-13-6.
- ↑ Witten. In: Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Dezember 2002, abgerufen am 25. September 2012.
- ↑ 3,0 3,1 Martina Kliner-Fruck: Friedhöfe. Orte der Stadtgeschichte. Kleiner Exkurs zum Friedhofs- und Bestattungswesen in Witten. In: Friedhöfe in Witten. Prowiss-Verlag, Gladbeck 2005, S. 20–26.
- ↑ 4,0 4,1 Hans-Christian Dahlmann: „Arisierung“ und Gesellschaft in Witten. Wie die Bevölkerung einer Ruhrgebietsstadt das Eigentum ihrer Jüdinnen und Juden übernahm. 2. Auflage. Lit Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-5662-5 (Rezensionen und Auszüge, teilweise als Audiodateien).
- ↑ 5,0 5,1 Martina Kliner-Lintzen: Rede auf dem Jüdischen Friedhof Ledderken. In: Stadt Witten, der Stadtdirektor (Hrsg.): Jüdische Begegnungswoche der Stadt Witten vom 1. bis 8. Mai 1991. Eine Dokumentation. 1. Auflage. Verlag Dr. Dieter Winkler, Bochum 1991, S. 32.
- ↑ Jüdischer Friedhof, Ledderken. Stadt Witten, abgerufen am 4. September 2012.
- ↑ Stein soll an die Opfer des Holocaust erinnern. Gedenkstunde auf dem Friedhof Ledderken. In: WAZ. 15. März 1993.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof Ledderken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |