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Jüdischer Untergrund
Der Jüdischer Untergrund (hebräisch המחתרת היהודית HaMakhteret HaYehudit)[1], oder in abgekürzter Form einfach Makhteret[2], war eine rechtsradikale Organisation[3], die von Israel als terroristisch angesehen wird[4][5], die von prominenten Mitgliedern der israelischen politischen Bewegung Gusch Emunim gegründet wurde und von 1979 bis 1984 existierte.[6] Zwei Themen waren der Auslöser für die Gründung des Untergrunds: Das eine war die Unterzeichnung des Camp-David-Abkommens, das 1979 zum ägyptisch-israelischen Friedensvertrag führte und das die Bewegung, die gegen den Friedensprozess war, blockieren wollte, da sie es als ersten Schritt zur Errichtung eines palästinensischen Staates im Westjordanland ansah. Ein zweites Element war das Siedlungsprojekt, das durch die Annäherung zweier unterschiedlicher ethnischer Gemeinschaften zu einem Anstieg der Feindseligkeiten führte, die eine wachsende Betonung der existenziellen Bedrohung in beiden Gemeinschaften mit sich brachte.[7] Der jüdische Untergrund entwickelte zwei operative Ziele: Das eine bestand in einem Komplott zur Sprengung des Felsendoms, während der andere Zweig sich darauf konzentrierte, sowohl palästinensische Gewaltakte gegen Siedler zu rächen als auch eine strafende Abschreckung zu etablieren.[7] Einige verstanden die Terrorakte als Mittel, Palästinenser zur Flucht aus ihrer Heimat zu bewegen[1], und es werden Parallelen zur Bewegung Terror gegen Terror[en] gezogen, die ein ähnliches Ziel verfolgte.[1] Robert Friedman[en] stellte fest, dass die Makhteret "die gewalttätigste antiarabische Terrororganisation seit der Geburt Israels" war.[2]
Die Mitglieder des Jüdischen Untergrunds wurden schließlich zusammengetrieben und vor Gericht gestellt, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Dekret zur Verhinderung von Terrorismus von 1948. Der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung wurde gegen 10 der 27 Mitglieder in einem Vergleich fallen gelassen.[8] Die meisten verbüßten kurze Haftstrafen, und die Rädelsführer wurden 1990 begnadigt und freigelassen.
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Nur Masalha, Imperial Israel and the Palestinians: The Politics of Expansion, Pluto Press, 2000, Seiten 123-126. Haggai Segal, who was involved in car bombings of Palestinian mayors and served a prison sentence, stated some years after his release: "You can't make a big roundup and put them on buses, but you must make conditions bad for the Arabs - and if they continue the wear (the intifada), you must make them leave. I drove by the American consulate in East Jerusalem yesterday and saw a long line of Arabs waiting to get visas. The situation is very hard for them now, and must get harder" (Seite 124, auch Seite 125.
- ↑ 2,0 2,1 David S. New, Holy War: The Rise of Militant Christian, Jewish and Islamic Fundamentalism, McFarland, 2001, Seite 143.
- ↑ Ehud Sprinzak, 'The Emergence of the Israeli Radical Right,' Comparative Politics, Vol. 21, No. 2 (Jan., 1989), Seiten 171-192, 171-172.
- ↑ Kim Cragin, Sara A. Daly Women as Terrorists: Mothers, Recruiters, and Martyrs, Praeger International ABC-CLIO, 2009, S. 18.
- ↑ Clive Jones, Ami Pedahzur (eds.) Between Terrorism and Civil War: The Al-Aqsa Intifada, Routledge, 2013, Seite 11.
- ↑ Ian S. Lustick, For the land and the Lord: Jewish fundamentalism in Israel, Kapitel 3, Abschnitt The Gush Emunim Underground. 1988, the Council on Foreign Relations
- ↑ 7,0 7,1 Shmuel Sandler, ‘Religious Zionism and the State:Political Accommodation and Religious Radicalism in Israel,’ in Bruce Maddy-Waitzman, Efraim Inbar, (eds.) Religious Radicalism in the Greater Middle East, Besa Studies in International Security, Routledge 1997, Seiten 133-153, 144.
- ↑ Noemi Gal-Or ‘Tolerating terrorism in Israel,’ in Noemi Gal-Or (ed.) 'Terrorism in the West: An International Survey,' Routledge, 2015, pp. 72ff.