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Juden in der Alternative für Deutschland
Die Bundesvereinigung Juden in der Alternative für Deutschland e. V. (JAfD), gegründet am 7. Oktober 2018 in Wiesbaden-Erbenheim[2] von neunzehn Gründungsmitgliedern, ist ein Zusammenschluss innerhalb der Partei AfD. Der Vereinssitz ist Berlin.
Präambel
Die in der Vereinssatzung festgelegte Präambel der Bundesvereinigung Juden in der Alternative für Deutschland lautet:
„Die JAfD vertritt die politischen, sozialen und kulturellen Interessen der Juden in der Partei 'Alternative für Deutschland' (in der Satzung kurz: AfD). Sie hat das Ziel, die Umsetzung wertkonservativer Politik zusammen mit anderen Gruppierungen innerhalb und außerhalb der AfD zu fördern.
Es ist Ziel der JAfD, die abendländisch-jüdisch-christlichen Kulturtraditionen Deutschlands und Europas zu stärken. Die JAfD legt besonderen Wert darauf, jenen Teil der Aufklärungstraditionen, welche den modernen Rechtsstaat, die Trennung von Kirche und Staat und die modernen Natur- und Technikwissenschaften und die moderne Wirtschaft hervorgebracht haben, zu stärken. Besonders wichtig für die JAfD sind Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums. Wir sind der Auffassung, dass dies nur in einer demokratisch verfassten Grundordnung gesichert werden kann. Nur mit diesen Traditionen werden Sicherheit und Freiheit und Wohlstand Deutschlands eine Zukunft haben
Die Mitglieder der JAfD sind davon überzeugt, dass das Sicherheitsinteresse der Juden sowohl in Deutschland als auch anderswo nur gewährleistet wird, sofern eine Politik umgesetzt wird, wie sie im Programm der AfD gefordert wird. Eine Masseneinwanderung aus dem islamischen Kulturkreis und die Finanzierung islamischen Terrors, mitunter über den Umweg der UNRWA, stellen eine Gefahr nicht nur für jüdisches Leben dar.“
Vereinszweck
Zum Vereinszweck äusserte sich Wolfgang Fuhl:
- Am 8. Oktober 2018 in der Zeitung "Die Oberbadische": „Wir wollen innerparteilich und nach außen unsere jüdischen und israelitischen Erfahrungen einbringen. Außerdem wollen wir unsere jüdisch-christlichen und abendländischen Wurzeln verdeutlichen sowie unser wertkonservatives Weltbild transportieren.“
- Am 10. Oktober 2018 in der Zeitung "Tagespost": „Wir wollen inner- und außerparteilicher Ansprechpartner für alle Bereiche jüdischen Lebens in Deutschland, Israel-Politik, jüdische Geschichte/Antisemitismus sein. Wir wollen mit Expertisen, Vorträgen, Stellungnahmen und Resolutionen unser Wissen teilen.“
... und Vera Kosova:
- Am 11. Oktober 2018 gegenüber "RP Online" und in den "Badischen Neuesten Nachrichten": "Wir sind ein politischer Verein, parteinah, aber unabhängig. Die Fokussierung auf eine Gruppe wie die Juden hilft, die Partei weiter zu professionalisieren. Wir erarbeiten judenspezifische Themen, gewinnen dabei Expertise und werden zu Ansprechpartnern bei entsprechenden Fragen. Die JAfD ist jedenfalls nichts Außergewöhnliches."
... und Dimitri Schulz:
- Am 16. Oktober 2018 gegenüber Sputnik: Der Arbeitskreis JAfD wolle sich besonders mit jüdischen Fragen befassen. „Dazu zählt der Kampf gegen jede Form des Antisemitismus, der Erhalt jüdischen Lebens in Deutschland und Europa, der Kampf für eine Gleichbehandlung Israels in der Berichterstattung der Medien und in internationalen Organisationen.“
Grundsatzerklärung
Am 24. November 2018 verabschiedete die JAfD ihre Grundsatzerklärung mit Statements zu folgenden Themen:
- Muslimischer Antisemitismus
- Linker Antizionismus
- Die ethischen Grundsätze des Judentums
- Das Abendland und die Judenheit
- Politisches Sprachrohr anstelle institutioneller Vertretung mit sinkender Legitimation
Die Erklärung im Detail: Grundsatzerklärung der Bundesvereinigung Juden in der Alternative für Deutschland (JAfD)
Arbeitsprogramm
Am 14. November 2018 wurde ein vorläufiges Arbeitsprogramm von den Mitgliedern ausgearbeitet, abgestimmt und verabschiedet.
Eigendarstellung, facebook-Seiten, Kontakt
Siehe auch
Standpunkte
Zum neuerlichen Aufruf des »Zentralrats der Juden in Deutschland« und weiterer jüdischer Verbände gegen die AfD erklärt Artur Abramovych, Vorsitzender der Bundesvereinigung Juden in der AfD:
„Es überrascht nicht, dass der Zentralrat sowie Verbände, die unter seinem Einfluss stehen, wie schon im Vorfeld der letzten Bundestagswahl, gegen die AfD Stellung beziehen. Die Verantwortlichen an der Spitze des Zentralrats können sich ein solches Verhalten nur deswegen erlauben, weil sie durch die undemokratische Struktur ihrer Organisation intern keinen Widerstand befürchten müssen. Die Basis in den jüdischen Gemeinden denkt völlig anders. Sie hält den linken und muslimischen Antisemitismus für weitaus gefährlicher als den beispielsweise sicherlich geschmacklosen, aber letztendlich nur vereinzelten Missbrauch des gelben Sterns auf Corona-Skeptiker-Demonstrationen. Der Aufruf des Zentralrats ist somit reine Augenwischerei. Den Juden in Deutschland ist damit mitnichten gedient.“
Dimitri Schulz MdL, antisemitismuspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag und Vorstandsmitglied der Juden in der AfD, ergänzt:
„Bezeichnenderweise haben an diesem Aufruf praktisch nur jüdische Organisationen teilgenommen, die vom Staat finanziert werden. Unabhängige jüdische Organe wie die Monatszeitung „Jüdische Rundschau“ und konservative jüdische Verbände wie Chabad Deutschland sind nicht vertreten, und das ist auch kein Wunder. Denn es liegt nicht im Interesse der Juden in Deutschland, dass die etablierten Parteien ihre oftmals israelfeindliche Politik ohne jedwede ernstzunehmende Opposition durchboxen können. Die AfD ist die einzige Partei in Deutschland, die diese Politik wirklich kritisiert.“
Die Stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch:
„Mit Initiativen u.a. für das Verbot der Hisbollah, der antisemitischen BDS-Bewegung, zur Abschaffung der diskriminierenden Kennzeichnungspflicht jüdischer Produkte aus dem Westjordanland, hat die AfD mehr für den Schutz jüdischen Lebens getan als jede andere Partei im deutschen Bundestag. Wir rechnen daher bei jüdischen Wählern mit einem starken Zuspruch für die AfD und daran wird auch der vor der Wahl lancierte Aufruf von Funktionären wenig ändern.“
Weblinks (Auswahl)
Die Weblinks sind chronologisch sortiert
- 11.07.2017: elster2010: Jüdische Mitglieder in der AfD auf YouTube, 11. Juli 2017 (98:25 Minuten).
- 20.09.2017: Jewiki-Hauptseite: AfD-Wahlaufruf
- 04.09.2018: Micha Brumlik, Taz-Kolumne, Gott und die Welt: Schande und Farce
- 27.09.2018: Blog-Artikel von Daniel Killy, "Alibijuden für Jesus und die AfD" und öffentliche Erwiderung darauf von Michael Kühntopf
- 27.09.2018: Welt-Artikel von Sergey Lagodinsky über "Juden in der AfD" und öffentliche Erwiderung darauf von Michael Kühntopf (Siehe auch die Erwiderung auf die Erwiderung)
- 02.10.2018: Interview mit Wolfang Fuhl, Mitglied und Mitinitiator der "Juden in der AfD": Die Stimmung in den jüdischen Gemeinden ist in Richtung AfD gekippt, Freie Welt am 2. Oktober 2018
- 02.10.2018: Ich bin Jude, habe Migrationshintergrund - und ich bin in der AfD, Philosophia Perennis am 2. Oktober 2018
- 07.10.2018: Ausschnitte aus der Pressekonferenz (3:41 Min.)
- 07.10.2018: Pressekonferenz, vollständiges Video (54:34 Min.)
- 07.10.2018: Rede von Michael Klonovsky (14:46 Min.; unvollständig)
- 07.10.2018: Juden in der AfD: Jüdische AfD-Mitglieder gründen Vereinigung, Zeit Online am 7. Oktober 2018
- 07.10.2018: Eldad Beck,הוקם התא היהודי ב"אלטרנטיבה לגרמניה", Israel Hayom
- 09.10.2018: Orit Arfa, Jewish supporters of Germany’s far-right AfD see party as means to counter anti-Semitism
- 09.10.2018: Nathan Warszawski, Warum anerkannte deutsche Juden gegen die AfD sind, während die AfD jegliche Juden in ihren Reihen aufnimmt
- 20.10.2018: YouTube-Interview mit Leon Hakobian
Andere Wikis
Einzelnachweise und Fussnoten
- ↑ Vorstand/Schriftführer vom 7. Oktober 2018 bis 29. November 2018; Rücktritt und Austritt wegen inhaltlicher Differenzen
- ↑ Als ursprünglicher Versammlungsort war eine Pizzeria in Offenbach vorgesehen, deren jüdischer Inhaber sich aber nach massiven Drohungen, seinen Geschäftsbetrieb künftig zu stören, nach Bekanntwerden der genauen Adresse und dem bereits vor dem genannten Datum immer stärker werdenden Medieninteresse nicht mehr in der Lage sah, seine Räumlichkeiten, wie geplant, zur Verfügung zu stellen. Die JSUD verbreitete daraufhin in der Öffentlichkeit die Lüge, die Gründungsmitglieder der JAfD wären aus dem Restaurant "hinausgeworfen" worden.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 »Zentralrat der Juden« diffamiert AfD im Wahlkampf: JAfD: »Israelfeindliche Politik nicht im Interesse der Juden in Deutschland«, Die Freie Welt am 9. September 2021
Siehe auch
Alternative für Deutschland (AfD)
Jugendorganisationen: Junge Alternative für Deutschland
Arbeitsgemeinschaften/-kreise: Juden in der Alternative für Deutschland | Christen in der AfD
Organisationen der Parteiflügel:
Alternative Mitte |
Patriotische Plattform |
Der Flügel
Nahestehende Organisationen: Desiderius-Erasmus-Stiftung
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