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Jakob Twinger von Königshofen

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Fiktives Autorenbild um 1477

Jakob Twinger von Königshofen (* 1346 in Straßburg; † 27. Dezember 1420 in Königshofen bei Straßburg) war ein deutscher Geschichtsschreiber.

Leben und Wirken

Jakob Twinger von Königshofen trat in den geistlichen Stand und wurde 1382 zum Priester geweiht. Im Jahr 1384 wurde er Pfarrer in Drusenheim und 1395 Kanoniker am Thomasstift in Straßburg.

Zuerst schrieb er eine Chronik in lateinischer Sprache, die nie gedruckt wurde, dann eine in deutscher Sprache, die in drei Kapiteln die Weltgeschichte, dann in zwei die der Straßburger Kirche, des Elsass und der Stadt Straßburg behandelt und für die Zeit von 1382 bis 1414 von zeitgenössischem Wert als Quelle ist. Seine Darstellung ist populär und durch Legenden, Anekdoten und Schwänke aus dem Volksmund unterhaltend. Zahlreiche Handschriften bezeugen die Bekanntheit des Werkes. Eigenhändige Handschriften Twingers wurden durch deutschen Beschuss in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1870 während der Belagerung Straßburgs im Deutsch-Französischen Krieg vernichtet.

Den originalen Teil sowie einen bis 1420 fortgeführten Auszug daraus, der zuerst 1474 in Augsburg erschien und erneut von Johann Schilter (Straßburg 1698)[1], mit historischen Anmerkungen und Kupferstichen versehen, herausgegeben wurde, hat Hegel in den Chroniken der deutschen Städte (Band 8 und 9: Straßburger Chroniken, Leipzig 1870-1871) publiziert.[2]

Heute gibt es ein Collège in Königshofen, das seinen Name trägt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Alteste Teutsche so wol Allgemeine als inbesonderheit Elsassische und Straßburgische Chronicke. Von Jacob von Königshoven Priestern in Straßburg Von Anfang der Welt biß ins Jahr nach Christi Geburth MCCC LXXXVI beschrieben. Anjetzo zum ersten mal heraus und mit Historischen Anmerkungen in Truck gegeben von D. Johann Schiltern. Straßburg 1698 (Online-Fassung).
  2. Online-Fassung bei archive.org.

Weblinks

 Commons: Jakob Twinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Jakob Twinger von Königshofen – Quellen und Volltexte
Meyers Konversationslexikons logo.png Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jakob Twinger von Königshofen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.