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Jeremiah Duggan

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Jeremiah Duggan

Jeremiah Duggan (1980-2003), Brite, er starb 2003 unter sehr mysteriösen Umständen. Er wollte sich im März 2003 nur kurz in Deutschland aufhalten, um in Wiesbaden an einer Konferenz des Schiller-Instituts teilzunehmen. Der damals 22-jährige junge Mann, der aus dem Norden Londons stammte, studierte zu jener Zeit in Paris. Dort hatte er sich einige Male mit einem Mitglied der mit dem Schiller-Institut vernetzten französischen Gruppe Solidarität und Fortschritt getroffen. Jeremiah Duggan war nicht bekannt, dass sich hinter beiden Organisationen die verdeckt operierende rechtsextreme LaRouche-Gruppe verbarg.

Als Duggan sich während der Konferenz als britischer Jude outete - und das in einer Atmosphäre der Panik kurz nach Ausbruch des Irakkriegs, hat das möglicherweise manche Mitglieder in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Gruppe war bekannt dafür, dass sie bei "Neuen" oft psychologischen Druck aufbaute, um sie zu brechen.

Am Morgen seines Todes gab es von Jeremiah Duggan einen verzweifelten Hilferuf, der Ausdruck seines Ausgeliefertseins war: Zweimal rief der junge Mann bei seiner Mutter in London an; kurz zuvor hatte er auch mit seiner Freundin gesprochen: Er stecke in grossen Schwierigkeiten, habe Angst und wolle nicht tun, was man von ihm verlange, sagte er, und nannte die Organisation, deren Konferenz er besuchte, als Grund für seine Not. Dann endete der Anruf abrupt. Sowohl Mutter wie auch die Freundin verständigten sofort die Polizei. Doch schon 45 Minuten später wurde Jeremiah auf der Bundesstrasse 455 bei Wiesbaden tot aufgefunden. Weder Zeugen seiner letzten Lebensmomente noch die Fahrer der Autos, die ihn angeblich angefahren hatten, oder Personen des Schiller-Instituts wurden von der Polizei überprüft. Laut Kriminalpolizei in Wiesbaden war es ein klarer Fall von Selbstmord. Dies wurde und wird von Jeremiahs Eltern stark bezweifelt, und ihr Kampf um die Wahrheit führte zu einer erneuten gerichtsmedizinischen Untersuchung in England, die mit dem Ergebnis endete, es handele sich definitiv nicht um Selbstmord. Die Verletzungen des jungen Mannes seien mit grösster Wahrscheinlichkeit auf wiederholte Schläge durch einen schweren Gegenstand auf den Kopf zurückzuführen. Auch passten die Beschädigungen an den untersuchten Autos nicht zu einem Zusammenprall mit einem Menschen. In Deutschland haben die Eltern eine so genannte Ermittlungserzwingung erreicht, doch die deutschen Behörden kooperierten kaum oder sehr schlecht. Jeremiahs Vater Hugo Duggan fasste die Erfahrungen, die er über viele Jahre mit den deutschen Ermittlungsbehörden gemacht hat, mit den Worten "zäh, kalt, unkooperativ, langsam und immer wieder voller Fehler" zusammen.

Hinweis: Der Text dieses Jewiki-Artikels beruht (auszugsweise) auf einem entsprechenden Zeitungsartikel in der Jüdischen Allgemeinen, Ausgabe vom 4. Juni 2015, Seite 6: "Revision eines Todesfalls" (Autor: Daniel Zylbersztajn).

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