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Jewish Thought
Jewish Thought (hebräisch מחשבת ישראל), auch bekannt als „jüdisches Denken“ oder „hebräisches Denken“, ist ein Fachgebiet jüdischer Studien, das sich mit den Inhalten des jüdischen Denkens und der jüdischen Kultur und ihrer geschichtlichen Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte beschäftigt. Auch die Zusammenhänge, Parallelen und Einflüsse zwischen jüdischen Denkweisen und der Weltphilosophie im Allgemeinen sind Gegenstand der Forschung.
Die Abteilung Jewish Thought als Teil der Fakultät für Geisteswissenschaften der Hebräischen Universität in Jerusalem gilt als führendes Zentrum für Studien des Jewish Thought in Israel und auf der ganzen Welt.
Geschichtliche Entwicklung
Die Ursprünge des Fachgebiets Jewish Thought können auf das Institut für Jüdische Studien zurückgeführt werden, eines der ältesten akademischen Zentren der Hebräischen Universität, das bereits vor der offiziellen Eröffnung der Universität eingeweiht wurde. In den frühen Jahren des Instituts waren dort einige der führenden Gelehrten aus dem Fachgebiet tätig, darunter Gershom Scholem (seit 1925), Julius Guttmann (seit 1934) und Shlomo Pines (seit 1952).
Der Begriff „Jewish Thought“ wurde ursprünglich von Rabbi Abraham Isaac Kook im Rahmen der Gründung seiner zentralen israelischen Jeschiwa Merkas HaRaw Kook (deutsch: Rabbi-Kook-Zentrum) vorgeschlagen. „Jewish Thought“ stellt heute ein Standardgebiet der Jeschiwa-Studien in Israel dar, und das israelische Bildungsministerium erkannte es als Universitätsstudiengang an, der zu einem formalen Bildungsabschluss führen kann.
In den 1970er Jahren entstand die Abteilung Jewish Thought als Teil der Fakultät für Geisteswissenschaften der Hebräischen Universität Jerusalem durch eine Zusammenlegung der bisherigen Abteilungen Jüdische Philosophie und Mystik, Geschichte des jüdischen Denkens und Ethische und philosophische Literatur. Zu den ursprünglich vertretenen Themenbereichen kamen damals als neue Forschungsschwerpunkte die Themen Jüdisches Denken in der Antike und Moderne jüdische Philosophie hinzu.
Die meisten modernen Zentren und Forschungsinstitute für jüdische Studien wurden von Absolventen der Abteilung Jewish Thought gegründet. Viele Alumni der Abteilung Jewish Thought sind heute prominente Gelehrte in diesem Bereich und als Lehrer an Jeschiwas oder als Hochschullehrer an israelischen Universitäten tätig.
Israel-Preis für Jewish-Thought-Forscher
Im Jahr 1994 wurde erstmals ein Wissenschaftler für seine Arbeiten auf dem Gebiet des Jewish Thought mit dem Israel-Preis, der höchsten Auszeichnung des Staates Israel, geehrt.
Bisherige Preisträger waren:
- Eliezer Schweid (1994)
- Joseph Dan (1997)
- Haim Yavin (1997)
- Moshe Idel (1999)
- Aviezer Ravitzky (2001)
- Nahum Rakover (2002)
- Michael Schwarz (2011)
- Yehuda Liebes (2017) .
Weblinks
- Das Department of Jewish Thought auf der Website der Hebräischen Universität Jerusalem (englisch, hebräisch)
- Studienfach Jewish Thought an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan
- Studienfach Jewish Thought an der University at Buffalo
Literatur
- Warren Zev Harvey, Moshe Idel (Hrsg.): Studies in the History of the Jewish Thought. Magnes Press, Jerusalem, 1997. (englisch)
- Elliot R. Wolfson (Hrsg.): The Journal of Jewish Thought and Philosophy. Ausgabe 25 (2017), Brill, ISSN: 1053-699X. (englisch)
- Aryeh Kaplan: Handbook of Jewish Thought (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jewish Thought aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |