Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Johann August Ephraim Goeze
Johann August Ephraim Goeze (* 28. Mai 1731 in Aschersleben; † 27. Juni 1793 in Quedlinburg) war ein deutscher Pastor und Zoologe.
Leben
Goeze studierte von 1747 bis 1751 Theologie an der Universität Halle. Ab 1755 war er Theologe in Quedlinburg, ab 1762 als Pastor an der St.-Blasii-Kirche in Quedlinburg. 1786 wurde er Hofdiakon an der Stiftskirche.
Er ist der Bruder des lutherischen Theologen Johann Melchior Goeze (1717–1786).
1772 entdeckte er die Bärtierchen (Tardigrada). In seinem 1782 erschienenen Werk Versuch einer Naturgeschichte der Eingeweidewürmer thierischer Körper beschrieb er die Scolices in den Zysten von Tieren, und verglich sie als erster Zoologe mit den „Köpfen“ ausgewachsener Bandwürmer. Damit legte er einen der Grundsteine für die erst Jahrzehnte später von anderen Forschern gewonnene Erkenntnis, dass die Bandwürmer einen Entwicklungszyklus mit einem Wirtswechsel durchlaufen, und dass manche Zysten in Organen von Tieren und Menschen durch Bandwürmer, die Echinokokken, verursacht werden.[1]
Auf manche Werke wird der Name Goeze als „Götze“ gedruckt und somit auch oft in dieser Form zitiert (z. B. auf Band 2–3 der „Abhandlungen zur Geschichte der Insekten“).
Die Stadt Quedlinburg benannte ihm zu Ehren eine Straße als Goezestraße.
Werke
- Herrn Karl Bonnets Abhandlungen aus der Insektologie. Bey J.J. Gebauers Wittwe und Joh. Jac. Gebauer, Halle 1773, doi:10.5962/bhl.title.47534
- Beobachtungen und Gedanken über die vermeynte Siebbiene. 1774, doi:10.5962/bhl.title.65379.
- D. Phillip Fermins Abhandlungen von der Surinamischen Kröte oder Pipa. Braunschweig 1776, doi:10.5962/bhl.title.51890.
- Entomologische Beyträge zu des Ritter Linné zwölften Ausgabe des Natursystems. Weidmann [unter anderem], Leipzig 1777–1783, doi:10.5962/bhl.title.45974.
- Carl de Geer: Abhandlungen zur Geschichte der Insekten. Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen hrsg. von Johann August Ephraim Goeze. J. C. Müller, Leipzig 1776–1783, doi:10.3931/e-rara-22941.
- Versuch einer Naturgeschichte der Eingeweidewürmer thierischer Körper. Pape, Blankenburg 1782 (Digitalisat Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek, PDF, ca. 145 MB).
- Neueste Entdeckung, dass die Finnen im Schweinefleisch keine Drüsenkrankheit, sondern wahre Blasenwürmer sind. J.G. Heller, Halle 1784.
- Nützliches Allerley aus der Natur und dem gemeinen Leben für allerley Leser […]. Erstes Bändchen. Bey Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1785 (S. 49–55 findet sich die Tauchergeschichte innerhalb des Abschnitts „Was die Menschen fürs Geld zu thun im Stande sind?“, siehe Der Taucher).
- Geschichte einiger, den Menschen, Thieren, Oekonomie und Gärtneren schädlichen Insekten. Leipzig 1787, doi:10.5962/bhl.title.65808.
- Beschreibung einer bequemen Studir- und Sparlampe. In der Graffschen Buchhandlung, Leipzig 1791.
- Cornelius: ein Lesebuch für allerley Volck, das Gott fürchten und ernst thun will. Weidmann, Leipzig 1792.
- Zeitvertreib und Unterricht für Kinder in ihren ersten Lebensjahren: in kleinen Geschichten. 2 Bände. Weidmann, Leipzig 1783 (Bd. 1, Bd. 2, jeweils Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv); 2., verbesserte Auflage. Weidmann, Leipzig 1793.
- Mannigfaltigkeiten aus der Natur und dem Menschenleben. Pinckvoß, Altona 1794.
- Belehrungen über gemeinnützige Natur- und Lebenssachen für allerley Leser. Ein Anhang zu dem Werke: Natur, Menschenleben und Vorsehung. Weidmann, Leipzig 1794, Digitalisat der ULB Düsseldorf.
- Natur, Menschenleben und Vorsehung: für allerley Leser. Neue Auflage. Weidmann, Leipzig 1796.
- Erster Nachtrag zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer. Leipzig 1800.
- Europäische Fauna oder Naturgeschichte der europäischen Thiere in angenehmen Geschichten und Erzählungen für allerley Leser, vorzüglich für die Jugend. Weidmannischen Buchhandlung, Leipzig 1791–1803.
Literatur
- Julius Victor Carus: Goeze, Johann August Ephraim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 530.
- Martin Müllerott: Goeze, Johann August Ephraim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 597 f. (Onlinefassung).
- Jürgen Overhoff, Hanno Schmitt (Hrsg.): Johann August Ephraim Goeze: Mit der Postkutsche durch die Mark Brandenburg nach Reckahn. Eine kleine Reisebeschreibung zum Vergnügen der Jugend aus dem Jahr 1784 (Presse und Geschichte – Neue Beiträge, Bd. 136; Philanthropismus und populäre Aufklärung – Studien und Dokumente, Bd. 18). Edition Lumière, Bremen 2019, ISBN 978-3-948077099.
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Auer und Horst Aspöck: Die zystische und die alveoläre Echinokokkose - Die gefährlichsten Helminthosen Mitteleuropas. In: Denisia. Band 6 (= Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums. Neue Folge Nr. 184). Linz 2002, ISSN 1608-8700, S. 333–353 (PDF (2,7 MB) auf ZOBODAT.at, abgerufen am 17. Dezember 2013).
Weblinks
- Lebensbeschreibung des Johann August Ephraim Goeze, erster Diakonus an der Stiftskirche zu Quedlinburg
- Werke von und über Johann August Ephraim Goeze in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goeze, Johann August Ephraim |
ALTERNATIVNAMEN | Götze, Johann August Ephraim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pastor und Zoologe |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1731 |
GEBURTSORT | Aschersleben |
STERBEDATUM | 27. Juni 1793 |
STERBEORT | Quedlinburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johann August Ephraim Goeze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |