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John Landauer

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John Landauer (geboren 17. April 1848 in Braunschweig; gestorben 15. September 1924 ebenda) war ein deutscher Chemiker und Kaufmann jüdischen Glaubens.[1]

Leben

John Landauer war Kaufmann und Inhaber der Firma J. Landauer Baumwoll- und Leinenfabrikation in Braunschweig.

Als Chemiker hat er vor allem durch seine Arbeiten über die Löthrohranalyse (1876) und die Spectralanalyse (1896) Bekanntheit erlangt.

John Landauer war Mitglied des Vereins für Naturwissenschaften in Braunschweig und wurde am 2. Februar 1889 als Mitglied (Matrikel-Nr. 2832) in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.

Von 1879 bis 1921 war er Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Braunschweig.[2]

John Landauer war verheiratet mit Anna Landauer, geb. Scheuer (geb. 31. März 1859 in Düsseldorf, gest. 14. März 1943 in Braunschweig).[3] Anna Landauer, deren Wohnhaus Am Gaußberg 1 im Jahre 1942 zwangsenteignet wurde, musste daraufhin im Alter von 83 Jahren in das „Judenhaus“ Hagenbrücke 6/7 umziehen. Wenig später beging sie am 14. März 1943, zwei Tage vor ihrer Deportation in das KZ Theresienstadt, Suizid. Ihre Tochter Gerda, verheiratete Leyser (geb. 10. Juni 1891) starb 1943 im Zwangsarbeitslager Trawniki.

Das Familiengrab der Eheleute Landauer und ihres Sohnes Kurt (1885–1943) befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof an der Helmstedter Straße in Braunschweig.[4]

Schriften

  • Die Löthrohranalyse. Anleitung zu qualitativen chemischen Untersuchungen auf trockenem Wege. Mit Freier Benutzung von William Elderhorst's Manual of Qualitative Blowpipe Analysis. Haering, Braunschweig 1876 Digitalisat
  • mit James Taylor und William E. Kay: Blowpipe analysis. Macmillan, London 1879 Digitalisat
  • Die Spectralanalyse. Vieweg, Braunschweig 1896
  • mit John Bishop Tingle: Spectrum analysis. Wiley, New York und Chapman & Hall, London 1898 Digitalisat

Literatur

  • Reinhard Bein (Hrsg.): Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Band 3, Döringdruck, Braunschweig 2015, ISBN 978-3-925268-53-3, S. 150–155.
  • Reinhard Bein: Ewiges Haus – jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Döringdruck, Braunschweig 2004, ISBN 3-925268-24-3.
  • Reinhard Bein: Sie lebten in Braunschweig. Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden (1797 bis 1983). In: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig, Nr. 1, Döring Druck, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-925268-30-4, S. 452–454.
  • Bert Bilzer, Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945, In: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966, S. 122–123.
  • Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 25. Heft, In Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1889, S. 22 (https://www.biodiversitylibrary.org/item/24028#page/30/mode/1up).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reinhard Bein: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Döring, Braunschweig 2004, S. 223
  2. Reinhard Bein: John Landauer. In: Reinhard Bein (Hrsg.): Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Band 3 S. 154.
  3. Reinhard Bein: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Döring, Braunschweig 2004, S. 222
  4. Reinhard Bein: Sie lebten in Braunschweig. Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden (1797 bis 1983). S. 454.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Landauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.